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Pistorius-Prozess: Staatsanwalt Gerrie Nel nimmt Zeugen auseinander


Ankläger erschüttert Glaubwürdigkeit
"Pitbull" nimmt Pistorius-Zeugen auseinander

t-online, ap, tom

Aktualisiert am 17.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Staatsanwalt Gerrie Nel nimmt im Pistorius-Prozess einen Zeugen der Verteidigung in die MangelVergrößern des BildesStaatsanwalt Gerrie Nel nimmt im Pistorius-Prozess einen Zeugen der Verteidigung in die Mangel. (Quelle: dpa-bilder)
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Beim Mordprozess gegen den südafrikanischen beinamputierten Sprintstar Oscar Pistorius stand am 24. Verhandlungstag die Befragung des forensischen Geologen Roger Dixon auf dem Programm. Dixon war eigentlich als Zeuge der Verteidigung geladen, doch Staatsanwalt Gerrie Nel machte seinem Ruf als "Pitbull" alle Ehre und erschütterte die Glaubwürdigkeit des Zeugen schwer.

Dixon sollte vor Gericht seine Einschätzung in Bezug auf die Abfolge der Schüsse, mit denen Reeva Steenkamp von ihrem Freund Pistorius getötet wurde, abgeben. Er legte nahe, dass er eine andere Reihenfolge der Treffer für möglich halte, als die Experten der Anklage vorgetragen haben. Zugleich räumte er ein, dass er kein Ballistikexperte sei.

Die Abfolge von Schüssen und Schreien und der Abstand zwischen den Schüssen gelten als entscheidend, um feststellen zu können, ob Pistorius wusste, dass er auf seine Freundin und nicht auf einen vermeintlichen Einbrecher geschossen hat.

"Pitbull" demontiert Zeugen und Indizien

Staatsanwalt Gerrie Nel versuchte, mit teilweise sarkastischen Fragen die Glaubwürdigkeit Dixons als Experte zu hinterfragen. Der Chefankläger konstatierte, dass Dixon weder Forensiker, noch Ballistiker oder in irgendeiner Art medizinisch geschult sei. Der verdiente Geologe wirkte nach der Befragung eher wie ein unerfahrener Laie und nicht wie der Experte, als der er geladen war.

Auch die Indizien der Verteidigung demontierte Nel Schritt für Schritt. In der Befragung musste Dixon zugeben, dass eine für Schussexperimente benutzte Pistole, die baugleich zur Tatwaffe war, nach jedem Schuss blockiert und einzeln wieder entsichert werden muss. Die Aufnahme der Schüsse war von der Verteidigung im Nachhinein zeitlich bearbeitet worden, um die Abfolge schneller wirken zu lassen. Dieses Detail ist wichtig, da es den Abstand zwischen den Schüssen vergrößert und Pistorius so zwischenzeitliche Schreie seiner Freundin gehört haben müsste. Eben das hatte der Angeklagte in seiner Aussage aber bestritten.

Prozess wird unterbrochen

Nach der Aussage von Dixon wird der Prozess zunächst für mehr als zwei Wochen unterbrochen. Am Donnerstag kommt es noch zu einer Anhörung, danach werde das Verfahren erst am 5. Mai fortgesetzt, entschied Richterin Thokozile Masipa. Damit entspreche sie einem Antrag des Chef-Staatsanwalts, der von der Verteidigung unterstützt werde. Der Fall habe länger als erwartet gedauert.

Der Prozess hatte am 3. März begonnen. Chef-Verteidiger Barry Roux hatte angekündigt, 14 bis 17 Zeugen benennen zu wollen. Pistorius war während der Befragung durch den Staatsanwalt sichtlich unter Druck geraten und hatte sich in Widersprüche verstrickt. Am Montag war der 27-Jährige sogar zusammengebrochen.

Pistorius wird vorgeworfen, seine Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum 14. Februar 2013 nach einem Streit mit Absicht durch eine verschlossene Toilettentür erschossen zu haben. Pistorius behauptet dagegen, er habe seine Freundin aus Versehen getötet.

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