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Beate Zschäpe nennt Motiv für den Mord an Michèle Kiesewetter


"Einzig verwertbare Aussage"
Zschäpe nennt Motiv für Mord an Polizistin Kiesewetter

Von t-online, afp, dpa
Aktualisiert am 09.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Die Spurensicherung am Tatort des Mordfalls Michèle Kiesewetter.Vergrößern des BildesDie Spurensicherung am Tatort des Mordfalls Michèle Kiesewetter. (Quelle: dpa-bilder)
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Viele neue Erkenntnisse hat die Aussage der mutmaßlichen Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe im NSU-Prozess nicht gebracht. Doch wenigstens in den Fall der getöteten Polizistin Michèle Kiesewetter konnte sie ein wenig Klarheit bringen.

Zschäpe hat ein Motiv für den Mord in Heilbronn genannt: Ihre Freunde Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos hätten ihr erklärt, es sei ihnen nur um die Pistolen der beiden Polizisten gegangen, auf die sie im April 2007 geschossen hatten.

Der Live-Blog vom Prozess zum Nachlesen

Diese "unfassbare Antwort" habe Zschäpe von Mundlos und Böhnhardt auf ihre Frage nach dem Grund für diesen zehnten und letzten Mord der beiden bekommen. Sie sei fassungslos gewesen und habe auf die beiden Männer auch eingeschlagen. Beide seien davon ausgegangen, dass sie auch Kiesewetters Kollegen getötet hätten. Dieser überlebte aber schwer verletzt.

"Das einzig Verwertbare"

Zschäpe gab zudem an, ihre Freunde gefragt zu haben, warum sie nicht ein Waffengeschäft beraubt hätten. Sie habe darauf aber nur Ausflüchte zu hören bekommen. Ihr sei klar geworden, dass Böhnhardt und Mundlos mit unvorstellbarer Gefühlskälte Menschen getötet hätten. Zschäpe bestritt, an dem Mord an Kiesewetter beteiligt gewesen zu sein.

Für die Thüringer Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König, die wie Zschäpe aus Jena stammt, war die Aussage zum Fall Kiesewetter das einzig Verwertbare. "Das entzieht den Verschwörungstheoretikern rund um den Mord die Grundlage", sagte König.

Spekulation über gemeinsame Herkunft

Bisher war das Motiv für den Polizistenmord in Heilbronn unklar geblieben. Zwischenzeitlich hatte es Spekulationen über einen Zusammenhang mit der Herkunft Kiesewetters aus Thüringen gegeben.

Kiesewetter war am 25. April 2007 in den Kopf geschossen worden. Besonders tragisch war, dass sie kurz zuvor die noch offene Schicht übernommen hatte. Gemeinsam mit ihrem Kollegen, für den es der erste Einsatz nach der Polizeiausbildung war, fuhr sie auf Streife.

Die Serientäterin, die es nicht gab

Die Dienstpistolen der Opfer nahmen die Täter an sich. Sie wurden in dem Campingwagen gefunden, den Böhnhardt und Mundlos bei ihrem letzten Banküberfall am 4. November 2011 in Eisenach nutzten. Außerdem fanden die Ermittler an einer Jogginghose von Uwe Mundlos Blutspuren Kiesewetters.

Nach dem Mord an Kiesewetter hatten die Ermittler anhand von DNA-Spuren nach einer Serientäterin gesucht, die es gar nicht gab. Im März 2009 stellte sich schließlich heraus, dass das an 40 verschiedenen Tatorten gefundene DNA-Material von einer Frau stammte, die die zur Spurensicherung eingesetzten Wattestäbchen der Polizei verpackt hatte.

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