Norwegen: Friseurin verweigert Muslimin mit Hidschab Zutritt - Geldstrafe

Eine Friseurin in Norwegen muss über 1000 Euro Geldstrafe zahlen, weil sie einer 24-jährigen Frau mit Hidschab den Zutritt zu ihrem Salon verweigert hatte. Das hat ein Gericht geurteilt.

Die 47-jährige Frau muss 10.000 norwegische Kronen (1067 Euro) zahlen. Ein Hidschab bedeckt - je nach Land und Kultur - komplett Haare und Hals oder wird als dünner Schal leger um den Kopf getragen.

"Solche wie dich, bediene ich nicht", hatte die Friseurin zu der jungen Frau gesagt, als diese fragen wollte, was es kostet, die Haare färben zu lassen. Vor Gericht sagte die Friseurin, die Muslimin mit der Kopfbedeckung habe ihr Angst gemacht. Ein Hidschab sei für sie ein extremes politisches Symbol.

Anwalt der Friseurin kündigt Berufung an

Das Gericht in Sandness sah darin eine Diskriminierung aufgrund der Religion. Der Anwalt der Friseurin kündigte an, in die Berufung gehen zu wollen.

Nach dem Vorfall hatte die Friseurin ein Bußgeld der Polizei in Höhe von 8000 Kronen (knapp 860 Euro) verweigert. Daraufhin landete ihr Fall vor dem Bezirksgericht, das ihr 2000 Kronen zusätzlich sowie die Gerichtskosten in Höhe von weiteren 5000 Kronen aufbrummte. Auf religiöse Diskriminierung stehen in Norwegen bis zu fünf Jahre Haft.

Für viele muslimische Frauen ist die Verhüllung des Kopfes Ausdruck ihres Glaubens. Kritiker sehen darin ein Zeichen ihrer Unterdrückung. Der Hidschab ist zum Beispiel in Ländern wie Tunesien, Ägypten oder der Türkei die gängigste Form der Verschleierung.