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München: Schleuser mit Jet – Bandenanführer zu Haft- und Geldstrafe verurteilt


Von der Türkei nach Deutschland
Mann schleuste Menschen im Privatjet – Haftstrafe


12.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Belgische Ermittler vor dem Privatjet, in dem Migranten geschmuggelt wurden.Vergrößern des Bildes
Belgische Ermittler vor Kleinflugzeugen, in denen Menschen geschmuggelt wurden. (Quelle: Belgische Ermittlungsbehörden)

Er organisierte Flüge für Menschen mit gefälschten Ausweisen. Nun wurde bekannt, dass der Anführer einer Schleuserbande verurteilt wurde. Günstig war die Dienstleistung nicht.

Der Kopf einer Schleuserbande ist zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Außerdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von 1,26 Millionen Euro zahlen. Das teilt die Bundespolizeidirektion München mit. Das heute bekanntgewordene Urteil sei bereits im Januar vor einem Brüsseler Gericht gefallen, heißt es in der Mitteilung. Hintergrund ist eine ungewöhnliche Aktion: Am 9. Oktober 2020 war eine irakische Familie mit einem Privatjet des Typs Hawker Beechcraft 400A von der Türkei nach Deutschland geschleust worden.

Die vierköpfige Familie habe sich nach der Landung mit gefälschten Diplomatenausweisen des Karibikstaates St. Kitts und Nevis am Flughafen München ausgewiesen. Dabei flogen sie auf. Günstig war die Reise nicht: 60.000 Euro haben die Iraker nach eigenen Angaben für die Schleusung bezahlt. Anschließende Ermittlungen brachten die ermittelnde Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft Landshut auf ein größeres Schleusernetzwerk. Ähnliche Flüge zum Flughafen Memmingen seien dann annulliert worden, so die Bundespolizei.

Passagiere beantragten Asyl

Es folgten europaweite Ermittlungen, bei denen unter anderem Fahnder aus Österreich, Italien, Frankreich und Großbritannien dabei waren. Auch in diese Länder beförderten die Schleuser Menschen. Dabei sollten die Flugzeuge dort nur als Zwischenstopp landen, um weiter in die Karibik zu fliegen. Diese Ziele erreichten sie jedoch nie, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Stattdessen verwarfen die Menschen ihre unechten Pässe und beantragten in den jeweiligen Ländern Asyl.

2021 dann ein Erfolg: Ein Hauptverdächtiger aus Ägypten wurde identifiziert. Zusammen mit sieben Komplizen, darunter seine Frau, war er verantwortlich für die Schleusung per Privatjet. Er und seine Gemahlin sollen in Brüssel und Rom gewohnt haben.

Festnahme 2022 durch die belgische Polizei

Die Festnahme des Ehepaars erfolgte schließlich am 13. September 2022 durch belgische Polizisten. Durchsucht wurden dabei sein Haus, das Grundstück und ein angemieteter Flugzeughangar. Die Ermittler wurden fündig: Sie beschlagnahmten 30.000 Euro in bar, 137.000 Euro auf Bankkonten, Fälscherausrüstung, ein Auto sowie zwei Kleinflugzeuge. Später wurden fünf weitere Komplizen des Hauptverdächtigen festgenommen. Darunter seien zwei Brüder von ihm gewesen, so die Bundespolizei.

Nach der Festnahme blieb der Hauptverdächtige bis zu seiner Verurteilung im Januar 2024 in Untersuchungshaft. Insgesamt zwei Millionen Euro müssen alle Bandenmitglieder zahlen. Die Strafe habe über der Forderung der Staatsanwaltschaft gelegen, heißt es in der Mitteilung weiter. "Mit diesem hohen Strafmaß wurde mehr als nur Sand in das Getriebe des internationalen Schleuserbusiness gestreut", sagt Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums.

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