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Vietnam: 11 Milliarden durch Betrug – Frau droht Todesstrafe


Truong My Lan
11 Milliarden abgezockt – Frau droht die Todesstrafe


Aktualisiert am 27.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Truong My Lan vor Gericht: Im Falle einer Verurteilung droht ihr die Todesstrafe.Vergrößern des Bildes
Truong My Lan vor Gericht: Im Falle einer Verurteilung droht ihr die Todesstrafe. (Quelle: Phan Thanh Vu/dpa)

Eine einzige Frau soll in Vietnam für den Betrug von 42.000 Menschen verantwortlich sein. Im Falle einer Verurteilung droht ihr die Todesstrafe.

Truong My Lan (67) steht im Mittelpunkt eines der größten Finanzskandale der vietnamesischen Geschichte. Das Gerichtsverfahren gegen sie hat am 5. März begonnen und wird voraussichtlich noch bis zum 5. April dauern, wie vietnam.vn berichtet. Truong My Lan wird vorgeworfen, Milliardenbeträge bei der Saigon Commercial Bank (SCB) veruntreut zu haben. Weitere Milliarden fordert der vietnamesische Staat als Schadensersatz. Dabei handelt es sich bisher allerdings nur um Schätzungen.

Mit "Geisterfirmen" veruntreute sie Geld

Konkret werden ihr Unterschlagung von Vermögenswerten, Bestechung und Verstoß gegen die Kreditvorschriften vorgeworfen. Hierbei geht es in erster Linie um ihre Rolle bei der SCB-Bank, wie vietnam.vn schreibt. Dort soll sie Führungskräfte der Bank manipuliert haben, um Gelder abschöpfen zu können. Zwischen 2014 und 2022 hielt die Angeklagte 85 Prozent der Aktienanteile des Unternehmens. Sie soll sich mit sogenannten "Geisterfirmen" Kredite erschlichen haben. Insgesamt soll Truong My Lan seit 2020 über 52 dieser Unternehmen gegründet haben. Außerdem soll sie falsche Sicherheiten für Hypotheken angegeben haben, wie vnexpress.net schreibt. Ein Drittel des Geldes davon soll sie für sich selbst veruntreut haben. Ihr Chauffeur habe Bargeld-Pakete in ihre Residenz gefahren, berichten lokale Medien.

Todesstrafe wäre möglich

Die vietnamesische Geschäftsfrau Truong My Lan steht vor einer möglichen Verurteilung zur Todesstrafe. Allerdings soll sie nicht allein gehandelt haben: Laut dem vietnamesischen Ministerium für öffentliche Sicherheit gibt es ein Netzwerk aus Familie und Verbündeten, das in die kriminellen Machenschaften involviert ist. Insgesamt wurden 85 Personen angeklagt, darunter Regierungsbeamte sowie Vertraute der Immobiliengruppe Van Thinh Phat und der Bank SCB. Auch 15 Mitarbeitende der Zentralbank Vietnams sollen der Immobilienmogulin bei ihren illegalen Aktivitäten geholfen haben.

Der Fall empört die vietnamesische Bevölkerung, 42.000 Menschen sind auch als Bankkunden direkt betroffen. Es kam bereits zu Protesten in der Hauptstadt Hanoi und in der Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt. Eine Seltenheit im kommunistischen Einparteienstaat, der keine abweichenden Meinungen duldet. Nun geht außerdem die Angst um, dass die Affäre auch das ganze Bankensystem Vietnams ins Wanken bringt.

Vietnams Wirtschaft ist erschüttert

Seit 2016 hat die regierende kommunistischen Partei Vietnams Anti-Korruptionsbemühungen begonnen, die zum Prozess gegen Truong My Lan führte. Doch ökonomisch lähmt diese Regelung das Land: Ökonomen warnen, dass die Anti-Korruptionswelle die wirtschaftliche Stabilität Vietnams gefährden könne, weil lokale Behörden und Beamte derzeit zögern, Infrastrukturinvestitionen zu genehmigen.

Verwendete Quellen
  • vnexpress.net: "Siêu dự án Mũi Đèn Đỏ nợ SCB hơn 133.700 tỷ đồng" (vietnamesisch)
  • vnexpress.net: "Bà Trương Mỹ Lan xin định giá lại tài sản thế chấp SCB" (vietnamesisch)
  • vnexpress.net: "SCB yêu cầu bà Trương Mỹ Lan khắc phục hơn 760.000 tỷ đồng" (vietnamesisch)
  • blick.ch: "Immo-Mogulin zockte 11 Milliarden Franken ab"
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