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Vermisste Inga: Polizei in Sachsen-Anhalt zeigt neue Fahndungsfotos


Seit einem Jahr verschwunden
Neue Fahndungsfotos von vermisster Inga

Von dpa
Aktualisiert am 28.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Inga auf einem Spielplatz: Wer hat Hinweise zu dem vermissten Mädchen?Vergrößern des BildesInga auf einem Spielplatz: Wer hat Hinweise zu dem vermissten Mädchen? (Quelle: Polizeidirektion Sachsen-Anhalt)
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Keine Spur, keine Anhaltspunkte, kein Lebenszeichen: Seit einem Jahr ist die damals fünfjährige Inga verschwunden. Jetzt sucht die Polizei mit neuen Fahndungsfotos nach dem blonden Mädchen.

Was am Abend des 2. Mai 2015 in der Nähe von Stendal in Sachsen-Anhalt mit dem Kind aus Schönebeck passierte, ist ein Rätsel. Inga ging während eines Festes an den Waldrand, um Holz zu sammeln - und kehrte nie zurück.

Hunderte Hinweise gingen bei der Polizei ein, viele Beamte waren an der Suche beteiligt - und sie taten alles, was möglich war, um das Kind zu finden. Erfolglos. Jetzt hoffen die Ermittler auf "Kommissar Zufall".

"Ein Verschwinden ohne Anhaltspunkte"

Lars Bruhns ist der Vereinsvorsitzende der Initiative Vermisste Kinder aus Hamburg. Er tut sich erst ein bisschen schwer, das Schicksal des Mädchens einzuschätzen, findet dann aber doch Worte. "Inga berührt uns immer noch", sagt er. "Sie sticht einfach aus den anderen Fällen heraus." Und das vor allem deshalb, weil es ein Verschwinden ohne Anhaltspunkte ist.

Inga verschwand, als sie Holz für ein Lagerfeuer sammeln wollte. Sie war mit ihren Eltern im Diakoniewerk Wilhelmshof zu Besuch. Bei den Menschen dort wirkt das Geschehen bis heute nach, sagt ein Sprecher der Stadt Stendal, zu der der Ortsteil Wilhelmshof gehört. "Insbesondere für die Mitglieder unserer Feuerwehren und der anderen freiwilligen Helfer bei der Suche nach dem Kind, ist dieser Tag noch gegenwärtig", heißt es. Und: "Es ist zu begrüßen, dass die Ermittlungen der Kriminalpolizei unablässig weiter geführt werden."

Aufwändige Suchaktion blieb erfolglos

In den ersten fünf Wochen nach Ingas Verschwinden erreichen rund 1000 Hinweise aus der Bevölkerung die Ermittler. Eine heiße Spur ist nicht dabei. Polizisten durchkämmen in engen Ketten Waldstücke, Hunde und Hubschrauber kommen zum Einsatz.

Die Suche gipfelt in einer Plakataktion, TV-Aufrufen und einer Suchseite im Internet. "Die Seite bleibt online, bis der Fall geklärt ist", sagt Bruhns. www.woistinga.de wurde anfangs von Hunderttausenden Internetnutzern angeklickt. Jetzt, sagt Bruhns, sei man "im niedrigen Bereich". Konkreter wird er nicht. "Ingas Schicksal wachzuhalten ist eine schwere Aufgabe."

"Wir suchen Inga. Immer"

Mike von Hoff will keine Zahlen mehr aufsagen. Wie viele Beamte, wie viele Hunde, wie viele Hubschrauber - "das bringt uns einfach nicht weiter", sagt der Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord in Magdeburg. Verbitterung ist zu spüren. "Für uns ist es wichtig, das Mädchen zu finden."

Sieben Mann ist die zu Spitzenzeiten aus 40 Beamten bestehende Ermittlergruppe "Wald" noch stark. Alles konzentriert sich auf die Fahndung. "Wir suchen Inga. Immer", sagt von Hoff.

Kaum noch neue Hinweise

Die aktuelle Suche ist eine nach innen gekehrte. "Sachverhalte, die wir schon einmal bewertet haben, werden wieder bearbeitet und neu bewertet." Es ist das große Aktenwälzen von rechts nach links. Große Suchaktionen wird es erst wieder geben, wenn es dafür einen konkreten Anlass gibt.

Neue Hinweise auf Inga gehen aber von Hoff zufolge kaum noch ein. "Das ist nur sehr vereinzelt." Es sei wichtig, die Menschen immer wieder an das Kind mit den blauen Augen, den langen Zöpfen und der großen Zahnlücke zu erinnern.

Schnelles Alarmsystem gefordert

Bruhns von der Initiative Vermisste Kinder möchte, dass ein deutschland- oder gar europaweites Alarmsystem in Akutfällen eingerichtet wird. "Man könnte zügig digitale Kanäle in Schnellrestaurants oder Supermärkten bespielen, zusätzlich zu Radio, Fernsehen und Internet", sagt er. Er fordert das, weil meist zu viel Zeit vergeht, bis die Bevölkerung informiert wird. "Die Öffentlichkeitsfahndung steht nicht gerade ganz vorn in der Kette."

Bruhns zufolge laufen solche Alarmierungssysteme bereits erfolgreich in Polen, Tschechien oder den Niederlanden. "Die ersten Stunden sind entscheidend. Danach wird alles schwierig." Das Bundeskriminalamt (BKA) bilanziert: Zwar verschwinden täglich viele Kinder, jedoch sei der Anteil derer, deren Verbleib auch nach längerer Zeit ungeklärt ist, sehr gering.

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