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Organisierte Kriminalität: Schaden nimmt dramatisch zu


Verbrechensbilanz
Schaden durch Organisierte Kriminalität nimmt dramatisch zu

Von dpa, afp
08.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Vermummte Polizisten im Einsatz gegen organisierte KriminalitätVergrößern des BildesVermummte Polizisten im Einsatz gegen organisierte Kriminalität (Quelle: Archiv/Boris Roessler/dpa-bilder)
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Organisierte Kriminalität ist und bleibt ein großes Problem in Deutschland. Im vergangenen Jahr gab es bundesweit 563 Ermittlungsverfahren. Der verursachte Schaden belief sich auf mehr als eine Milliarde Euro.

Die Zahl aller Ermittlungsverfahren ging gegenüber dem Vorjahr leicht auf 563 zurück. Einen Zuwachs von 53 auf 61 Verfahren gab es in Berlin. Auch in Bayern stieg die Zahl entsprechender Vorgänge von 70 auf 76, während sie in Nordrhein-Westfalen bei 107 verharrte.

"Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen ein kontinuierlicher Rückgang der Schadenssumme zu verzeichnen war, wurde für das Jahr 2016 ein deutlicher Anstieg festgestellt (plus 137,1 Prozent)", heißt es im "Bundeslagebild Organisierte Kriminalität".

Wirtschaftskriminalität verursacht größte Schäden

Mit einer Summe von mehr als 684 Millionen Euro gehe der größte Schaden auf Wirtschaftskriminalität zurück, erläuterte eine BKA-Sprecherin. Fast ein Drittel dieses Schadens (296 Millionen Euro) sei bei einem Verfahren mit Briefkastenfirmen in sogenannten Steueroasen entstanden.

Dabei wird wegen nicht genehmigter Finanzdienstleistungen, Anlagebetrugs und Geldwäsche ermittelt. Hinter der Wirtschaftskriminalität verursachten Steuer- und Zolldelikte (227 Millionen Euro) den zweitgrößten Schaden, gefolgt von Eigentumskriminalität (54 Millionen Euro). Cybercrime (29 Millionen Euro) landete auf Platz vier.

"Hohe Mobilität" der Täter

Mehr als ein Drittel der verdächtigen Gruppierungen handelte mit Rauschgift. Die Verfahren bei den Eigentumsdelikten nahmen um 14 auf 98 zu. Die beiden Delikte machten mehr als die Hälfte aller gemeldeten OK-Verfahren aus.

Von den 8655 Tatverdächtigen (minus 20) hatte knapp ein Drittel den deutschen Pass. Die Täter werden nach Einschätzung der Ermittler immer professioneller. "Dies zeigt sich unter anderem in der hohen Mobilität", heißt es im Lagebericht. Viele Gruppierungen reisten nach Deutschland, um Straftaten zu verüben, und kehrten anschließend in ihre Heimatländer zurück. Zudem nutzten sie zunehmend verschlüsselte Kommunikation und das Internet, um Straftaten zu begehen.

Rauschgifthandel spielt die größte Rolle

Die größte Rolle spielte der Rauschgifthandel, gefolgt von der Eigentumskriminalität sowie Steuer- und Zolldelikten und der Wirtschaftskriminalität. In den meisten OK-Gruppierungen (186) war den Angaben zufolge die deutsche Staatsbürgerschaft dominierend, gefolgt von der türkischen (56), polnischen (33) und italienischen (19). Die Zahlen zeigten, dass die Täter der Organisierten Kriminalität "auch weiterhin in Deutschland aktiv sind", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU).

Es sei daher richtig gewesen, dass in den vergangenen Monaten Verbesserungen auf den Weg gebracht worden seien, um die Organisierte Kriminalität in Deutschland effektiver bekämpfen zu können. "Organisierte Kriminalität zerstört Vertrauen, untergräbt Strukturen und destabilisiert die staatliche Ordnung", erklärte der Minister.

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