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Mord in Kandel: Streit zwischen Jugendamt und Polizei


Nach Mord in Kandel
Streit zwischen Jugendamt und Polizei

t-online, js

03.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Eberhard Weber, Polizeivizepräsident Polizeipräsidium Rheinpfalz: Die Polizei behauptet, den Vormund des Mädchens gewarnt zu haben.Vergrößern des BildesEberhard Weber, Polizeivizepräsident Polizeipräsidium Rheinpfalz: Die Polizei behauptet, den Vormund des Mädchens gewarnt zu haben. (Quelle: Andreas Arnold/dpa-bilder)
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Haben die Behörden vor dem Mord an einer 15-Jährigen in Kandel geschlampt? Polizei und Jugendamt streiten sich jetzt.

Nach dem Mord an einer 15-Jährigen durch einen jugendlichen Flüchtling im rheinland-pfälzischen Kandel eskaliert der Streit zwischen Polizei und Jugendamt. Es geht um die Frage, ob der Staat eine Mitverantwortung für den Tod des Mädchens trägt und wenn ja, welche Behörde Fehler gemacht hat.

Das zuständige Jugendamt hatte am Dienstag bestritten, informiert worden zu sein, dass das Mädchen in Gefahr sei. Es habe "zu keiner Zeit" Indizien gegeben, die dafür gesprochen hätten, dass um Leib und Leben des Mädchens zu fürchten sei.

Die Polizei widerspricht

In einer Mitteilung widersprach die Polizei in Ludwigshafen dieser Darstellung jetzt vehement. Der Vormund des mutmaßlichen Täters sei sehr wohl über eine direkte Bedrohung des Mädchens informiert worden.

Konkret verwies die Polizei auf zwei Telefonate, in denen der zuständige polizeiliche Sachbearbeiter am 18. und 19. Dezember den Vormund auch über die konkrete Bedrohung des Mädchens informiert habe. Diese beiden Telefonate seien auch dokumentiert.

Außerdem habe es am 18. Dezember eine sogenannte Gefährderansprache gegeben, bei der auch zwei Betreuerinnen des Jugendlichen anwesend gewesen seien und in der es auch um die Bedrohung gegangen sei. In all diesen Gesprächen habe die Polizei von Drohungen, das Mädchen "abzupassen" berichtet, und geraten, dass sie "aufpassen" müsse.

Derweil kündigte die Staatsanwaltschaft Landau an, das Alter des Angreifers mit einem medizinischen Gutachten klären lassen zu wollen. An dem Alter des aus Afghanistan stammenden Verdächtigen gibt es Zweifel. An der Frage, wie alt er ist, könnte auch das Strafmaß hängen.

Der Tatverdächtige schweigt

Nach dem inzwischen vorliegenden vorläufigen Obduktionsbericht hatte das Mädchen mehrere Messerstiche erlitten, ein Stich im Bereich des Herzens sei tödlich gewesen.

Der Tatverdächtige schweigt laut Staatsanwaltschaft weiter zu den Vorwürfen, die in seinem Wohnraum beschlagnahmten zwei Mobiltelefone und verschiedene Unterlagen sollten nun gesichtet und ausgewertet werden.

Der aus Afghanistan stammende Verdächtige hatte am 27. Dezember in Kandel seine 15-jährige Ex-Freundin erstochen. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich der Polizei zufolge um einen Asylbewerber, der im Frühjahr 2016 unbegleitet nach Deutschland kam. Er soll 15 Jahre alt sein. Der Kriminalfall löste bundesweite politische Debatten aus.

Quelle:
- dpa

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