USA: Ärzte trennen in Operation eine Hirnhälfte bei Sechsjähriger ab

Weil sie von einer seltenen Krankheit betroffen ist, wurde einer Sechsjährigen in den USA die rechte Hälfte ihres Gehirns abgetrennt. Sie soll wieder ganz normal leben können.

Die 6-jährige Brianna B. erhielt im vergangenen Jahr eine Schockdiagnose: Sie war von der seltenen Autoimmun-Krankheit Rasmussen-Enzephalitis betroffen, welche mit epileptischen Anfällen und kognitivem Abbau einhergeht. Eine außergewöhnliche Operation aber soll nun ihr Leben gerettet haben, wie der US-amerikanische Sender ABC 7 berichtet.

Früher sei sie demnach ein aufgewecktes und kreatives Mädchen gewesen, das gerne sang und tanzte. Doch ihre anfänglichen Anfälle entwickelten sich schnell zu anhaltenden Lähmungen und führten zudem zu Lernschwierigkeiten, erzählt ihre Mutter dem Medium. Demnach führten die Anfälle dazu, dass das Hirn des Mädchens schrumpfte und sich entzündete.

"Brianna wird immer noch dieselbe Person sein"

Der Arzt Aaron Robison entschied sich schließlich zu dem entscheidenden Schritt: Er trennte die rechte Gehirnhälfte von Brianna B.'s Gehirn ab. "Nur die Verbindung zu trennen, reicht aus, um die Krankheit vollständig und im Wesentlichen zu stoppen und sie möglicherweise zu heilen", sagt er. In einer zehn Stunden langen Operation setzte er dieses Vorhaben in die Tat um. Bei einer früheren Methode hätten Ärzte die Hälfte des Gehirns komplett entfernt, was jedoch zu mehr Komplikationen führte. Jetzt können sie einfach den nicht funktionierenden Teil des Gehirns abschalten.

B.'s Gehirn muss sich nun an die neuen Umstände gewöhnen, ihre linke Gehirnhälfte muss übernehmen, was früher die rechte tat. Möglicherweise könnte sie etwas an peripherem Sehvermögen und an Feinmotorik in ihrer linken Hand verlieren. Mit etwas Übung und Physiotherapie soll Brianna B. aber bald beschwerdefrei leben können. "Brianna wird immer noch dieselbe Person sein, selbst nachdem sie ihr halbes Gehirn abgeschaltet hat", so der operierende Arzt.