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Franz Kafka: Israelische Nationalbibliothek zeigt unbekannte Schriften


Israel präsentiert Nachlass
Rätsel um Kafkas unbekannte Schriften gelöst


Aktualisiert am 07.08.2019Lesedauer: 2 Min.
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Franz Kafka: Der Autor kam in Prag zur Welt, war jüdischer Abstammung und schrieb auf Deutsch. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Franz Kafka: Der Autor kam in Prag zur Welt, war jüdischer Abstammung und schrieb auf Deutsch. (Archivbild) (Quelle: Leemage/imago-images-bilder)

Die Israelische Nationalbibliothek hat die bislang unbekannten Schriften von Franz Kafka gesichtet. Um den Nachlass des Weltstars gab es lange Streit. Jetzt ist endlich bekannt, welche Schriften der Autor hinterließ.

Die Israelische Nationalbibliothek hat bislang unbekannte Briefe und Dokumente des Schriftstellers Franz Kafka vorgestellt. Wie die Nationalbibliothek auf ihrem Blog "The Librarians" schreibt, handelt es sich dabei um drei verschiedene Entwürfe der unvollendeten Geschichte "Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande", ein Notizheft, in dem Kafka Hebräisch übte, Hunderte persönliche Briefe, Zeichnungen, Skizzen, Reisetagebücher, kurze Notizen und weitere Papiere.

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Literaturexperten sollen die Papiere nun durchsehen und in den Katalog der Bibliothek überführen, teilte die Bibliothek mit. Anschließend sollen sie digitalisiert und online gestellt werden, um sie weltweit kostenlos verfügbar zu machen.

Israel und Deutschland stritten lange um die Papiere

Der Vorstellung der Dokumente ging ein jahrzehntelanger Rechtsstreit zwischen Deutschland und Israel voraus. Die unveröffentlichten Schriften stammen aus dem literarischen Nachlass des 1924 verstorbenen Schriftstellers. Sowohl Israel als auch Deutschland erhoben Anspruch auf die Manuskripte. Weil Kafka jüdischer Abstammung war, betrachtet Israel sein Werk als jüdisches Kulturgut. Deutschland hingegen verwies während des Streits darauf, dass der in Prag geborene Schriftsteller auf Deutsch schrieb: Deswegen handele es sich um deutsche Literatur.


Im Mai entschied ein Schweizer Gericht den Fall zugunsten Israels, Kafkas Nachlass wanderte aus einem Tresor aus der Schweiz nach Jerusalem in die Israelische Nationalbibliothek. Dass sich unter den nun gesichteten Papieren auch Kafkas Hebräisch-Lernheft sowie Briefe über Zionismus und Judaismus befänden, sei ein weiterer Beleg dafür, dass Kafkas Nachlass in Jerusalem richtig aufgehoben sei, sagte David Blumberg, Vorsitzender der Israelischen Nationalbibliothek, dem Blog "The Librarians".

Fans hatten auf das Ende der großen Kafka-Romane gehofft

Die Präsentation der bislang unveröffentlichten Schriften war mit Spannung erwartet worden. Denn unter den Teilen des Nachlasses, die bereits lange Zeit veröffentlicht waren, befanden sich die drei unvollendeten Romane "Der Prozess", "Das Schloss" und "Amerika" (später auch unter dem Titel "Der Verschollene" bekannt), die den Autor posthum zum Weltstar machten. Kafka-Fans hatten gehofft, dass sich unter den nun erschlossenen Schriften eine Fortsetzung finden würde.


Kafka selbst hatte nicht vorgehabt, die Werke aus seinem Nachlass zu publizieren. Er hatte die Papiere seinem engen Freund Max Brod vermacht und ihn gebeten, sie ungelesen zu vernichten. Dieser Bitte kam Brod – selbst Schriftsteller und Publizist – jedoch nicht nach, sondern veröffentlichte den Großteil der hinterlassenen Schriften. Ein kleiner Teil des Nachlasses blieb allerdings unveröffentlicht. Dieser Rest ist nun erschlossen.

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