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Wolf in Deutschland: So hohe Schäden verursacht das Raubtier bei Tierhaltern


Schafe, Rinder, Pferde gerissen
Der Wolf verursacht mehr Schaden als je zuvor

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 29.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Fotonachweis einer Wildkamera in Thüringen: Der Wolf kehrt in weitere Regionen zurück. Die Kosten sind relativ gering, aber höher als je zuvor.Vergrößern des Bildes
Fotonachweis einer Wildkamera in Thüringen: Der Wolf kehrt in weitere Regionen zurück. Die Kosten sind relativ gering, aber höher als je zuvor. (Quelle: Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz)

Kein Tier in Deutschland ist so umstritten wie der Wolf. Gegner fordern seinen Abschuss, Befürworter seinen Schutz. Nun liegen neue Zahlen vor, was er die Tierhalter bundesweit kostet.

Der Wolf breitet sich weiter in Deutschland aus und siedelt sich in weiteren Regionen an. Die von ihm verursachten Schäden bleiben dabei bislang auf relativ niedrigem Niveau – allerdings bei steigender Tendenz. Das geht aus Zahlen der Bundesländer hervor, die t-online exklusiv vorliegen. Die Länder haben seit Mitte 2022 mindestens 667.000 Euro als finanziellen Ausgleich für von Wölfen gerissene Nutztiere an ihre Besitzer gezahlt. Das ist mehr als je zuvor seit der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland.

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Im Vergleichszeitraum von Mitte 2021 bis Mitte 2022 betrug die Höhe des Ausgleichs nur 519.000 Euro. Wie auch in den Vorjahren könnte sich die Schadenssumme 2023 noch leicht erhöhen. Einige Bundesländer ließen in ihren Angaben die letzten Monate bis zur Mitte des Jahres unberücksichtigt. Insgesamt zahlten die Länder seit der Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland vor 20 Jahren rund 3,44 Millionen Euro Ausgleich.

So viele Wölfe gibt es in Deutschland

Die Wolfspopulation wächst weiter, wenn auch derzeit nicht so rasant wie in Vorjahren. Derzeit kann bundesweit von schätzungsweise bis zu 1.800 Tieren ausgegangen werden, wie aus den Anfragen an die Bundesländer hervorgeht. Im Vorjahr waren es maximal rund 1.700 Tiere. Die Zahlen geben allerdings nur eine Tendenz wieder.

Besonders Bundesländer mit großen Populationen geben aus wissenschaftlichen Erwägungen nur die Anzahl der Rudel an – ihnen gehören durchschnittlich fünf bis zehn Tiere an. Um Größenordnungen einfacher darzustellen, geht t-online von der Maximalanzahl pro Rudel aus. Nur in einzelnen Bundesländern wurde aufgrund sehr genauer Angaben von diesem Vorgehen abgewichen.

Wölfe sind streng geschützt und können nur in strikt geregelten Ausnahmefällen getötet werden. Trotzdem wird immer wieder gefordert, sie zu bejagen. Im Vergleich zu anderen Wildtierarten verursacht der Wolf allerdings relativ wenig Schaden.

Die Kosten der durch Wildtiere verursachten Verkehrsunfälle belaufen sich jährlich auf hohe dreistellige Millionensummen. Allein der Marder verursacht jährlich im hohen zweistelligen Millionenbereich Schäden an Kraftfahrzeugen. In den vorliegenden Zahlen zum Wolf sind allerdings kostspielige Herdenschutzmaßnahmen, um Nutztierrisse durch Wölfe zu verhindern, nicht berücksichtigt. Laut Bundesregierung wurden dafür im Jahr 2022 rund 18,4 Millionen Euro investiert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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