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Corona: Wie die Pandemie das Verhalten von wilden Affen beeinflusste


Ungewöhnliche Entdeckung
Das trieben wilde Affen während der Corona-Pandemie

Von t-online, aj

Aktualisiert am 18.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Langschwanz-Makake (Symbolbild):Vergrößern des BildesEin Langschwanz-Makake (Symbolbild): (Quelle: IMAGO/Angga Budhiyanto)
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Wissenschafter machen eine ungewöhnliche Entdeckung: Tiere haben aufgrund der Corona-bedingten Abwesenheit von Touristen neue Fähigkeiten entwickelt, um an Futter zu gelangen.

Die weltweite Coronapandemie hinterließ in der Tourismusindustrie ihre Spuren. In vielen Ländern wurden Grenzen geschlossen und somit blieben Touristen aus. Doch die durch Covid-19 bedingten Einschränkungen wirkten sich nicht nur auf die Bewohner vor Ort aus, sondern führten auch zu ungewöhnlichen Veränderungen in der Tierwelt.

So haben Affen auf der Urlaubsinsel Koh Ped in Thailand ungewöhnliche Fähigkeiten entwickelt, um an Futter zu kommen. Normalerweise ernähren die Langschwanzmakaken sich von Snacks, die Strandbesucher ihnen geben. Doch als im Jahr 2020 die Pandemie ausbrach und Touristen von der sogenannten Affeninsel wegblieben, griffen die Primaten zu unkonventionellen Mitteln: Sie begannen kleine Steinchen als Werkzeuge zu benutzen, um Austern zu knacken.

Forscher der Universität Chulalongkorn in Bangkok beobachteten dieses Verhalten im Jahr 2022 zum ersten Mal bei zwei männlichen Makaken. Im nächsten Jahr dokumentierten sie insgesamt 17 Tiere, die diese neue Fähigkeit erworben hatten. Das Team schrieb in einer im Fachmagazin "American Journal of Primatology" erschienenen Studie, dass Nahrungsknappheit dazu führen könne, dass sich die Makaken intelligenter verhalten müssen, um neue Strategien zu entwickeln. Es sei das erste Mal, dass das Einsetzen von Steinen als Werkzeuge bei thailändischen Makaken beobachtet wurde.

Makakenart wird als "stark gefährdet" eingestuft

Langschwanzmakaken (Macaca fascicularis fascicularis), auch Javaneraffen genannt, sind in weiten Teilen Südostasiens verbreitet, von Thailand und Kambodscha über Myanmar und Malaysia bis nach Indonesien, sowie auch auf Mauritius vor der Ostküste Afrikas. Sie sind grau oder graubraun und die Männchen haben einen bis zu 70 Zentimeter langen Schwanz.

Sie fressen fast alles. Sie fallen auch über Felder und Plantagen her und machen Farmern mit ihrem großen Appetit und ihrer Aggressivität schwer zu schaffen. Gebietsweise sind sie, weil sie als Eindringliche abgeschossen oder zum Verzehr gejagt werden, bereits ausgerottet.

In hinduistischen und buddhistischen Tempeln werden die Makaken hingegen mancherorts als heilig verehrt – in der Provinz Surat Thani im Süden Thailands wurde zu ihren Ehren gar ein "Monkey Temple" (Wat Sok Tham Phanthurat) errichtet, samt riesiger Statue.

Noch dürfte es einige Millionen Langschwanzmakaken in Südostasien geben, aber die Weltnaturschutzunion (IUCN) fürchtet langfristig um ihr Überleben: Sie hat sie auf der Skala der bedrohten Arten ihrer Roten Liste 2022 von "gefährdet" auf "stark gefährdet" hochgestuft.

Verwendete Quellen
  • researchgate.net: "Influence of COVID-19 on the emergence of stone-tool use behavior in a population of common long-tailed macaques (Macaca fascicularis fascicularis) in Thailand" (englisch)
  • geo.de: "Überraschende Corona-Folge: Als die Touristen ausblieben, nutzten Makaken erstmals Werkzeuge"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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