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Australien | Klimawandel und Erderwärmung machen Schlangen aktiver


Goldene Zeiten für Schlangenfänger
Klimawandel macht Australiens Schlangen aktiver

Von t-online, jcz

18.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Östliche Braunschlange (Symbolbild): Trotz der Vielzahl der giftigen Schlangen, die es in Australien gibt, kommt es nur sehr selten zu tödlichen Unfällen mit den Tieren.Vergrößern des BildesÖstliche Braunschlange (Symbolbild): Trotz der Vielzahl an giftigen Schlangen, die es in Australien gibt, kommt es nur sehr selten zu tödlichen Unfällen mit den Tieren. (Quelle: Jiri Lochman via www.imago-images.de)
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Die anhaltende Erderwärmung sorgt in Australien dafür, dass Schlangen deutlich aktiver sind. Schlecht für Hausbesitzer, aber gut für Schlangenfänger.

Für Stuart McKenzie sind es goldene Zeiten. Denn der Mann arbeitet als Schlangenfänger im Bundesstaat Queensland im Nordwesten Australiens, der schlangenreichsten Region in Australien. Ungefähr 120 verschiedene Arten kommen hier vor, davon knapp zwei Drittel davon sind giftig. Schon in normalen Zeiten haben Menschen in dieser Region der Erde alle Hände voll zu tun, wenn sie ihr Geld damit verdient, Schlangen aus Häusern zu entfernen.

Doch der Klimawandel sorgt dafür, dass McKenzies Diensthandy nicht mehr stillsteht. Schlangen sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, dass sie nicht selbstständig ihre Körpertemperatur kontrollieren können. Sie sind abhängig von der Umgebungstemperatur. Ist es kalt, werden die Tiere ruhiger. Ab einer gewissen Temperatur verfallen sie in Starre. Das war in den Wintermonaten auch in Queensland der Fall, doch mit den steigenden Temperaturen verkürzt sich mehr und mehr die Zeit, in der die Schlangen Winterruhe halten.

Bis zu 35 Einsätze am Tag

Hinzu kommt, dass auch die Nächte immer wärmer werden und so viele Schlangen rund um die Uhr aktiv bleiben – und das bedeutet mehr Arbeit für Schlangenfänger. An einem typischen Arbeitstag entfernt McKenzie Schlangen aus Wohnhäusern, Schulen, Altenheimen oder Gefängnissen. So unterschiedlich seine Einsatzorte, so unterschiedlich auch die Schlangen, mit denen er es zu tun hat. Von für den Menschen harmlosen Pythons bis zur östlichen Braunschlange, die als zweitgiftigste Schlange der Welt gilt.

Im Gespräch mit der "New York Times" erzählt er, dass er bis zu 35 solcher Einsätze am Tag hat. Trotz des häufigen Aufeinandertreffens von Mensch und Schlange sind tödliche Unfälle extrem selten. Es sind nur ein bis zwei Fälle pro Jahr. Trotzdem sitzt bei vielen seiner Kunden und der Bevölkerung die Angst vor Schlangen tief. Er berichtet davon, dass er immer wieder von Menschen angegangen werde, warum er diese gefährlichen Tiere wieder in die Natur freilasse.

"Nur eine tote Schlange ist eine gute Schlange"

Laut McKenzie haben besonders ältere Australier immer noch das Bild verinnerlicht, dass nur eine tote Schlange eine gute Schlange sei. Dabei zeigt eine Studie der Macquarie University in Sydney, dass Schlangen einen wertvollen Beitrag zur Schädlingsbekämpfung liefern und so um ein Vielfaches nützlicher sind, als dass sie gefährlich sind. Um über die Nützlichkeit dieser Tiere aufzuklären und den Australiern die Angst zu nehmen, betreibt McKenzie mehre Social-Media-Seiten, auf denen er zeigt, wie er die Tiere einfängt. Auf Instagram hat er mehr als 200.000 Follower.

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In Deutschland sind Schlangen durch den Klimawandel gefährdet

Während der Klimawandel bis jetzt augenscheinlich keine negativen Auswirkungen auf die Schlangenpopulation Australiens hat, sieht die Lage in Deutschland anders aus. Die in Deutschland heimische Kreuzotter, deren Biss für Menschen potenziell gefährlich sein kann, steht schon seit einiger Zeit auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, da ihr Lebensraum durch Bebauung und Bewirtschaftung immer weiter zusammenschrumpft. Der Klimawandel verstärkt dieses Problem weiter, da die Kreuzotter es zwar warm mag, aber nicht zu warm, so Hubert Laufer vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Dafür steigen die Chancen, dass sich Arten, die bis jetzt nicht in Deutschland heimisch waren, in Deutschland ausbreiten können. So wurden in Baden-Württemberg mehrere Exemplare der Kalifornischen Kettennatter gefunden. Diese Art ist zwar für den Menschen vollkommen ungefährlich, kann aber einen erheblichen Einfluss auf das heimische Ökosystem haben. Auf Gran Canaria, wo die Schlangenart Ende der Neunzigerjahre eingeschleppt wurde, hat sie fast die gesamte heimische Reptilienart ausgerottet. Lesen Sie hier mehr zur Kettenringelnatter.

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