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Tschernobyl-Hunde haben nach Atomkatastrophe einzigartiges Genmaterial


Nach Atomkatastrophe
Tschernobyl-Hunde haben einzigartiges Genmaterial

Von t-online, job

Aktualisiert am 08.04.2023Lesedauer: 2 Min.
1241010106Vergrößern des BildesHunde streunen in der Geisterstadt Prypjat im Tschernobyl-Sperrgebiet herum: Forscher haben herausgefunden, dass die Tiere eine einzigartige DNA aufweisen. (Quelle: Dimitar Dilkoff / AFP/Getty Images)
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Hunde in der Sperrzone in Tschernobyl haben ein ganz spezielles Erbgut. Forscher wollen jetzt herausfinden, was das bedeutet.

Wie wirkt sich radioaktive Strahlung nach einer Atomkatastrophe auf das Genmaterial von Lebewesen aus? Das hoffen Wissenschaftler nun in Tschernobyl herauszufinden – anhand von Hunden.

Hunderte freilaufende Hunde leben bis heute im Sperrgebiet rund um den Atommeiler. Die Behörden wollten die Tiere, die größtenteils von Bewohnern zurückgelassen wurden, nach der Kernschmelze 1986 eigentlich ausrotten, um Krankheiten vorzubeugen. Doch viele von ihnen überlebten, wie die "New York Times" berichtet.

In Tschernobyl aktive Hilfsorganisationen wie der Clean Futures Fund begannen irgendwann, sich um die Hunde zu kümmern, weil die Sorge vor Tollwut wuchs. Schließlich fing eine Forschergruppe aus der Ukraine, den USA und Polen an, Blutproben der Hunde zu nehmen.

Proben von 302 Hunden

Die Wissenschaftler verglichen die DNA der Hunde aus der Sperrzone mit dem Erbgut zweier anderer Hundegruppen in 15 bis 45 Kilometer Entfernung. Insgesamt nahmen sie Proben von 302 Hunden, wie sie in der Fachzeitschrift "Science Advances" berichten. Mehr als die Hälfte von ihnen im Sperrgebiet.

Die Forscher fanden heraus, dass die Sperrzonen-Hunde eine einzigartige DNA besitzen. Es sei zwar zu früh zu sagen, ob und wie die radioaktive Umgebung dazu beigetragen habe, betonen die Wissenschaftler. Doch unter anderem das versuchen sie nun herauszufinden – und noch mehr.

"Haben sie Mutationen erworben, die ihnen ermöglichen, in dieser Umgebung erfolgreich zu leben und sich zu vermehren?", sagt die Mitautorin der Studie, Elaine Ostrander vom National Human Genome Research Institute, der "New York Times". "Welche Herausforderungen haben sie und wie haben sie sich daran genetisch angepasst?"

Bald könnte man dazu mehr wissen – dank der Tschernobyl-Hunde.

Verwendete Quellen
  • nytimes.com: In Chernobyl’s Stray Dogs, Scientists Look for Genetic Effects of Radiation
  • science.org: "The dogs of Chernobyl: Demographic insights into populations inhabiting the nuclear exclusion zone" (englisch)
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