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NSA-Überwachung: Mitarbeiter spionierten sogar eigene Geliebte aus


NSA-Spähaffäre
Geheimdienstler spionierten auch die eigene Geliebte aus

Von dpa
Aktualisiert am 24.08.2013Lesedauer: 2 Min.
NSA-Mitarbeiter spähten offenbar E-Mails und Telefongespräche der eigenen Geliebten und/oder Ehefrauen aus.Vergrößern des BildesNSA-Mitarbeiter spähten offenbar E-Mails und Telefongespräche der eigenen Geliebten und/oder Ehefrauen aus. (Quelle: thinkstock)
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Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA haben ihre weitreichenden Überwachungsmöglichkeiten laut "Wall Street Journal" auch benutzt, um ihre Geliebten oder Ehepartner auszuspionieren.

Im vergangenen Jahrzehnt habe es schätzungsweise eine Handvoll solcher Fälle gegeben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen NSA-Beamten.

Deckname "LOVEINT"

Die Praxis war trotz der vergleichsweise geringen Verbreitung in der Behörde bekannt und bekam sogar einen eigenen Spitzenamen: "LOVEINT" - in Anlehnung an andere gängige Abkürzungen wie "SIGINT" für die Auswertung von Informationen. In allen Fällen seien die Mitarbeiter bestraft worden. Die NSA räumte bisher vor allem unbeabsichtigte Regelverstöße ein.

Nach Angaben des geflohenen Informanten Edward Snowden ermöglichte das Überwachungsprogramm "Prism" dem Militärgeheimdienst den direkten Zugang zur Internetkommunikation über verschiedene Anbieter. Neun Firmen beziehungsweise Dienste arbeiten angeblich mit der NSA zusammen: Microsoft, Google, Yahoo, Facebook, PalTalk, YouTube, Skype, AOL und Apple. Also alle, auf die es ankommt.

So funktioniert das Programm

Das Abschöpfen der Informationen geht laut "Washington Post" nach einer von Snowden enthüllten NSA-Präsentation so: Ein NSA-Mitarbeiter tippt eine Anfrage in das Programm ein. Ein NSA-Kollege bestätigt, dass die Abfrage geheimdienstlich notwendig ist und dass anzunehmen ist, dass die Zielperson nicht in den USA oder US-Bürger ist. Die Überwachung von Amerikanern ist dem NSA nämlich untersagt.

Die Datenabfrage soll über die US-Bundespolizei FBI erfolgen, die Ausrüstung direkt bei den Internetfirmen stehen habe. Das FBI greife Informationen direkt von den Unternehmen ab und gebe die Daten ungeprüft an den Geheimdienst weiter, schreibt die "Washington Post". Das widerspricht der Darstellung der Firmen. Google, Yahoo, Facebook und Microsoft hatten seit Bekanntwerden der Überwachungsprogramme betont, der Regierung keinen direkten Zugang zu ihren Computern zu gewähren.

Sprachdateien und Daten gefiltert

Die Daten werden mit Hilfe spezialisierter Programme analysiert. So werden Sprachdateien mit dem Programm "Nucleon" und Daten zum Surfverhalten mit "Marina" gefiltert. Das Programm "Conveyance" soll sicherstellen, dass US-Bürger nicht überwacht werden.

Die NSA hat dem "Guardian" zufolge Google, Microsoft, Yahoo und anderen Unternehmen Millionenbeträge für die Anpassung ihrer Technik an die Geheimdienstanforderungen gezahlt. Google betont, nicht an "Prism" teilgenommen zu haben; die Firma wird in Snowdens NSA-Akten als "PRISM-Provider" erwähnt.

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