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Ukraine-Krieg: Partisanen in Russland kämpfen offenbar mit Nato-Waffen


Belgien fordert Aufklärung
Partisanen in Russland kämpfen offenbar mit Nato-Waffen

Von t-online, mk

05.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Schwer bewaffnete Kämpfer der "Legion Freiheit Russlands" (Archivbild): Sie kündigen neue Aktionen in Russland an.Vergrößern des BildesSchwer bewaffnete Kämpfer der "Legion Freiheit Russlands": Woher haben die Milizen ihre westlichen Waffen? (Quelle: Vyacheslav Madiyevskyy/imago-images-bilder)
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Der Kreml bekommt die Angriffe in der Grenzregion Belgorod nicht unter Kontrolle. Die Freischärler sind gut ausgerüstet – offenbar aus Nato-Beständen.

Die Ukraine bestreitet bislang jede Unterstützung für die russischen Freischärler, die Putins Truppen zurzeit jenseits der Grenze in der Region Belgorod vorführen. Jetzt allerdings erhärtet sich der Verdacht, dass Kiew die "Legion Freiheit Russlands" und das "Russische Freiwilligenkorps" direkt unterstützt – zum Beispiel mit Waffen. So fordert die belgische Regierung jetzt Aufklärung darüber, wie die Milizen an Sturmgewehre aus belgischen Arsenalen gekommen sind, berichtet die Zeitung "Le Soir".

Demnach wollen die Außen- und die Verteidigungsministerin die ukrainischen Behörden "schnellstmöglich" um Aufklärung bitten: "Diese Lieferungen sind für die ukrainischen Streitkräfte bestimmt, um ihr Territorium und ihre Bevölkerung vor der russischen Invasion zu schützen", zitiert die Zeitung eine nicht näher benannte Quelle aus der belgischen Regierung. "In den Begleitdokumenten jeder Lieferung wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Diese Waffen sind nicht für Gruppen zugelassen, die eine interne russische Agenda verfolgen."

Kiews zweifelhafte Verbündete

Laut "Washington Post" soll es sich bei den Sturmgewehren in den Händen der Milizen um in Belgien und Tschechien hergestellte Waffen vom Typ SCAR handeln; auf verifizierten Fotos sei zudem mindestens eine Panzerfaust vom Typ AT-4 zu sehen, die in Nato-Armeen üblich seien; unter Berufung auf US-Geheimdienste berichtete die Zeitung außerdem von mindestens vier minensicheren Panzerfahrzeugen vom Typ MRAP in den Beständen der Angreifer. Drei dieser Fahrzeuge stammten demnach aus den USA, eines aus Polen, so der Bericht. Unklar ist bislang, über welche Kanäle die Milizen ihre Waffen bezogen haben.

Für die ukrainische Regierung wäre eine offene Unterstützung der russischen Partisanen doppelt heikel. Zum einen könnten westliche Partnerländer ihre Waffenhilfe für Kiew aus Sorge zurückfahren, in einen direkten Konflikt mit Russland hineingezogen zu werden. Zum anderen handelt es sich bei der "Legion Freiheit Russlands" um nationalistische Akteure, das "Russische Freiwilligenkorps" besteht sogar aus offenen Rechtsextremisten und europaweit bekannten Neonazis. Deren Anführer, Denis Kapustin alias Nikitin, deutete kürzlich an, dass seine Truppe in Abstimmung mit dem ukrainischen Militärgeheimdienst HUR handelt.

HUR-Chef Kyrylo Budanow hat eine Zusammenarbeit mit den Milizen abgestritten, man verfolge das Geschehen in Russland aber aufmerksam. Zu den jüngsten Berichten hat sich die ukrainische Regierung nicht geäußert. Taktisch kommen Kiew die Angriffe auf russischem Boden sehr gelegen, da sie die russische Armee zwingen, Truppen aus der Ukraine abzuziehen und in die umkämpften Gegenden in Russland zu verlegen. Die ukrainische Armee dürfte schon bald ihre lang erwartete Gegenoffensive zur Befreiung der besetzten Gebiete starten. Erste Angriffe werden inzwischen von mehreren Frontabschnitten gemeldet.

Verwendete Quellen
  • lesoir.be: Krieg in der Ukraine: Belgien bittet um Aufklärung zum Einsatz belgischer Waffen in Russland (französisch; Stand: 5. Juni 2023)
  • washingtonpost.com: Use of NATO arms for attack in Russia raises doubts about Kyiv’s controls (englisch; Stand: 5. Juni 2023)
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