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Wagner-Chef meldet sich nach Aufstand – und greift russische Armeeführung an


Erste Botschaft seit Aufstand
Prigoschin: Wollte nicht Putin stürzen

Von dpa
26.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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"Über einen Marsch nach Moskau haben wir nicht nachgedacht": So äußerte sich Prigoschin noch im April. (Quelle: t-online)
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Nach seinem abgebrochenen Aufstand wurde es zunächst still um Wagner-Chef Prigoschin. Nun meldet er sich erstmals zu Wort – und greift erneut das russische Verteidigungsministerium an.

Der Chef der russischen Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat in seiner ersten Wortmeldung nach dem missglückten Aufstand vom Wochenende dementiert, einen Machtwechsel in Moskau angestrebt zu haben.

"Wir sind losgegangen, um Protest zu demonstrieren, nicht um die Obrigkeit im Land zu stürzen", sagte der 62-Jährige in einer Sprachnachricht, die heute von seinem Pressedienst auf Telegram verbreitet wurde. Angaben zu seinem aktuellen Aufenthaltsort machte Prigoschin nicht.

Prigoschin wiederholt Vorwürfe

Einmal mehr wiederholte er seinen Vorwurf gegen das russische Verteidigungsministerium, Militärlager der Söldner am vergangenen Freitag beschossen zu haben. Dabei wurden nach seinen Angaben 30 Wagner-Kämpfer getötet. Dies sei zusätzlich zur vom Ministerium angestrebten Auflösung der Wagner-Truppe der Auslöser für den Marsch Richtung Moskau gewesen.

Prigoschin, der lange als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin galt, nach dem Beginn des Aufstands von diesem aber als Verräter bezeichnet wurde, räumte ein, dass der Vormarsch Tote gefordert hatte. "Während unseres Marsches wurde kein einziger Soldat auf dem Boden getötet. Wir bedauern, dass wir gezwungen waren, Flugobjekte abzuschießen – aber das deshalb, weil sie uns bombardiert haben", sagte er.

Nach Berichten russischer Militärblogger wurden bei der Auseinandersetzung sechs Hubschrauber und ein Flugzeug der russischen Armee zerstört und deren Besatzungen getötet. Offiziell hat die russische Führung diese Verluste nicht eingestanden.

Söldnerchef lobt Marsch als beispielhaft

Prigoschin wiederum lobte den Marsch auf Moskau als beispielhaft dafür, wie der von Putin am 24. Februar 2022 befohlene Angriff auf die Ukraine hätte ablaufen sollen. Ein schneller Vormarsch der eigenen Einheiten, die Ausschaltung aller militärischen Objekte des Gegners auf dem Weg – und das praktisch ohne Opfer. Auf eigener Seite seien zwei Soldaten gestorben und mehrere Söldner verletzt worden, sagte Prigoschin.

Die Söldnereinheit Wagner hat bis zuletzt eine bedeutende Rolle in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gespielt, insbesondere bei der monatelangen blutigen Erstürmung der ostukrainischen Stadt Bachmut. Dabei sollen Medienberichten zufolge zehntausende Bewaffnete ums Leben gekommen sein. Erst Anfang Juni wurde die Schlacht für beendet erklärt, und Prigoschin zog seine Einheiten aus der umkämpften Stadt zurück, um sie im Hinterland wieder aufzufüllen.

Prigoschin betonte die Rolle von Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko bei der Beendigung des Aufstandes. Dieser habe eine friedliche Lösung vermittelt, um ein Blutvergießen in Russland zu verhindern. Nach dem Ende der Revolte sollte Prigoschin laut Angaben aus dem Kreml nach Belarus ausreisen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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