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Die tödliche Mission der "Enola Gay"


Moralische Fragen lange ausgeklammert
Die tödliche Mission der "Enola Gay"

Von dpa, t-online
05.08.2015Lesedauer: 2 Min.
Pilot Paul Tibbets vor dem B-29-Bomber "Enola Gay", der vor 70 Jahren die erste Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen hat.Vergrößern des BildesPilot Paul Tibbets vor dem B-29-Bomber "Enola Gay", der vor 70 Jahren die erste Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen hat. (Quelle: United Archives/imago-images-bilder)
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Das Flugzeug, das im August 1945 Zehntausenden Einwohnern der japanischen Stadt Hiroshima Tod und Verwüstung brachte, steht heute im Luft- und Raumfahrtmuseum der Smithsonian-Stiftung in Washington. Ein Schild liefert eine kurze Beschreibung des B-29-Bombers "Enola Gay", weitere Angaben zu den Hintergründen des ersten Atombombenabwurfs am 6. August 1945 findet man nicht. Erst jetzt, 70 Jahre später, rücken auch in den USA moralische Fragen rund um die Abwürfe in den Fokus.

"Ein Paket voller Lügen", hatte der Pilot der "Enola Gay", Paul Tibbets, erbost zu einer vor zwei Jahrzehnten geplanten Ausstellung gesagt. Damals wollten Historiker zum 50. Jahrestag die japanischen Opfer stärker in den Fokus rücken. "Viele hinterfragen die Entscheidung für den Einsatz der Atomwaffen. Ich sage ihnen: Hört auf!", sagte Tibbets. Die Smithsonian-Stiftung beugte sich am Ende dem Druck und überarbeitete die Ausstellung.

Veteranen werden immer weniger

Von den 16 Millionen US-Bürgern, die im Zweiten Weltkrieg Uniform trugen, leben heute nur noch weniger als 855.000. Die immer geringer werdende Zahl von Weltkriegsveteranen könnte erklären, warum Proteste gegen eine Ausstellung im American University Museum in Washington zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe ausblieben. Dort werden nun 20 Gegenstände präsentiert, die den Feuersturm von Hiroshima und Nagasaki überstanden.

Museumsbesucher können eine verbrannte Schuluniform sehen, eine verkohlte Butterbrotdose, eine Taschenuhr, deren Zeiger zum Explosionszeitpunkt um 8.15 Uhr morgens stehen blieben. Der Geschichtsprofessor Peter Kuznick von der American University sagt, mittlerweile freigegebene Dokumente der US-Streitkräfte zeigten, dass auch ranghohe US-Offiziere den Atombombeneinsatz als "militärisch unnötig" und "moralisch verwerflich" abgelehnt hätten.

Mehrheit der US-Bürger hält Abwürfe noch heute für gerechtfertigt

Eine Mehrheit der US-Bürger steht aber auch heute noch hinter den Abwürfen. Einer Erhebung des Pew-Instituts vom Februar zufolge halten 56 Prozent der Befragten den Einsatz der Atomwaffen gegen Japan rückblickend für gerechtfertigt. Ohne die Atombombe, so wird argumentiert, hätten zehntausende, vielleicht hunderttausende US-Soldaten bei einer Invasion in Japan ihr Leben gelassen.

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