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Mein Kind ärgert ständig andere - so gehen Sie damit um


Erziehungsprobleme
Mein Kind ärgert ständig andere - so gehen Sie damit um

sb (hp)

16.03.2015Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Kindererziehung ist die schwierigste Aufgabe, der sich Eltern stellen müssen. Die Gratwanderung zwischen nicht zu strenger Erziehung und dem Einhalten der Regeln gestaltet sich oft mühsam. Ärgert das eigene Kind dann auch noch andere Kinder, fragen sich Eltern oft "Wieso macht mein Kind das?". Versuchen Sie, die Ursachen herauszufinden und Ihrem Kind zu erklären, warum häufiges Ärgern nicht gut ist.

Als Eltern stehen Sie immer wieder vor Herausforderungen und Problemen. Das beginnt bei Kinderkrankheiten und hört wohl nie so richtig auf. Nicht immer sind es schwerwiegende Dinge, die es zu meistern gilt. Wenn Ihr Kind aber beginnt, nicht mehr nur seine Grenzen auszutesten, sondern diese regelmäßig überschreitet, sollten Sie eingreifen. Auch wenn es keinen ultimativen Erziehungsratgeber gibt, da Kindererziehung eine lange und konstante Arbeit für beide Seiten bedeutet.

Mein Kind lernt den Umgang mit Anderen noch

Kinder sind nicht von Natur aus nur lieb oder nur böse. Sie reagieren, wie Erwachsene auch, auf ihr Umfeld. Nur meist viel impulsiver, da sie noch dabei sind, zu lernen, wie sie mit Gefühlen umgehen sollen. So wie sie lernen, wie sie sich alleine anziehen und eine Schleife binden, müssen sie auch die Grundregeln im Umgang miteinander lernen. Häufig beginnen die ersten Querelen im Kindergarten, wenn die Eltern nicht mehr als dauerhafte Bezugsperson greifbar sind und Kinder sich ihren Platz in der Gruppe suchen.

Da jedes Kind anders reagiert, sind auch die Gefühlsäußerungen unterschiedlich. Einige Kinder sind eher passiv und geben zum Beispiel ein Spielzeug lieber ab, als zu streiten, andere fordern vehement die Aufmerksamkeit und machen durch Lautstärke oder Stänkern auf sich aufmerksam.

Wenn Sie zu einem Gespräch mit anderen Eltern oder den Erziehern oder Lehrern gebeten werden, ist das selten grundlos. Diese Gespräche sollen bei der Klärung des Sachverhaltes helfen und Anregungen für einen harmonischen Umgang miteinander geben. Dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter nicht jedes andere Kind mögen muss, ist eine Tatsache, die es noch lernt. Ebenso müssen Kinder lernen, dass das eigene Verhalten verletzen und als Konsequenz eine Ablehnung zur Folge haben kann.

Wieso ein Kind das andere ständig ärgert

Die Gründe für das gegenseitige Ärgern können sehr vielschichtig sein: Da Kinder anfangs nur ihre eigenen Bedürfnisse kennen und wahrnehmen, müssen sie es erst lernen, wie man mit anderen umgeht. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die einen plötzlichen Wutausbruch zur Folge haben, andererseits kann auch eine Erkrankung wie ADHS dahinter stecken. Beobachten Sie Ihr Kind genau und ziehen Sie gegebenenfalls Ihren Kinderarzt zurate, wenn Sie sich nicht mehr zu helfen wissen.

Manchmal versucht Ihr Kind, mit seinem Verhalten die Aufmerksamkeit zu bekommen, die es zu Hause nicht bekommt. Denn wenn es andere Kinder ärgert, erregt es Aufmerksamkeit, wenngleich auch nicht im positiven Sinne. Überprüfen Sie daher, wie oft und wie intensiv Sie sich mit Ihrem Kind beschäftigen. Die Aufmerksamkeitsspanne verändert sich im Laufe der Zeit. Kleinkinder benötigen wesentlich mehr Zuwendung als Teenager. Doch nur mit der nötigen Intensität und Zeit können Sie Ihrem Kind das vermitteln, was Ihnen wichtig ist.

Ihr Kind orientiert sich an Ihrem Verhalten und lernt von Ihnen. Wenn Sie keine Zeit haben oder auf Anfragen Ihres Kindes mit barschen Ansagen und Ablehnung reagieren, wird es dieses Verhalten bei anderen an den Tag legen, da es glaubt, das wäre die richtige Reaktion. Ein Gefühl für Fairness und gegenseitigen Respekt muss es erst lernen.

So können Sie mit Konfliktsituationen umgehen

Wichtig ist, dass Ihr Kind weiß "Mein Vater oder meine Mutter sind für mich da und hören mir zu!". Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Version der Geschehnisse zu erzählen, bevor Sie mit Strafen oder Konsequenzen drohen. Ein anschließendes Gespräch über das Vorgefallene hilft, die Situation aufzuklären. Lassen Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter von Anfang an wissen, dass Sie helfen und für sie da sind. Allerdings sollten Sie nicht immer die Problemlöser für Ihr Kind sein. Schon im Kleinkindalter sollte Ihr Kind wissen, dass es für das eigene unangebrachte Verhalten verantwortlich ist und dessen Konsequenzen trägt. Wenn es ein anderes Kind ärgert, sollte es in der Lage sein, sich dementsprechend zu entschuldigen. Im Laufe der Entwicklung muss Ihr Kind lernen, immer mehr Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, denn Sie können nicht immer alles ausbügeln und Ihr Kind nicht den Rest seines Lebens beschützen.

Falsch ist es sicherlich, wenn Sie Ihr Kind vor anderen Kindern demütigen oder eine Strafe verteilen, indem Sie es anschreien. Das mindert das Selbstwertgefühl Ihres Kindes. Zudem würde dieses Verhalten die Vertrauensbeziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind infrage stellen. Allerdings ist es auch keine Lösung, wenn Sie anderen Eltern gegenüber Ihr Kind glorifizieren und immer von der Unschuld des eigenen Kindes überzeugt sind. Meist ist eine Schilderung Dritter über kritische Situationen notwendig, um den Schuldigen ausmachen zu können.

Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es manchmal sinnvoller ist, Konflikten aus dem Weg zu gehen, anstatt sich auf einen Streit einzulassen. Dass das nicht immer möglich ist, wenn Kinder, die sich nicht mögen zum Beispiel im Unterricht nebeneinander sitzen, ist logisch. Dennoch kann ein klärendes Gespräch mit den Lehrkräften und den anderen Eltern unter Einbeziehung der Kinder hier helfen. In den meisten Schulen stehen Fachkräfte zur Verfügung, die als Schlichter und Vermittler agieren.

Sind diese Lösungsversuche nicht von Erfolg gekrönt, helfen manchmal Außenstehende wie Kinderpsychologen, Mediatoren oder auch der Kinder- und Jugendarzt. Gemeinsam finden Sie sicherlich einen Weg, um ein friedliches Miteinander der Kinder anzustreben. Auch eine Auszeit in Form einer Eltern-Kind-Kur oder einer Kinderkur kann helfen, Abstand zu gewinnen und eine andere Sicht auf die Probleme zu erlangen. Sprechen Sie gemeinsam alle Möglichkeiten durch und beziehen Sie Ihr Kind in die Lösungsvorschläge ein. Ein Schulwechsel sollte nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden.

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