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Konstitutionstherapie: Homöopathie für Kinder


Homöopathie für Kinder
Konstitutionstherapie als ganzheitliche Behandlungsmethode

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12.12.2016Lesedauer: 4 Min.
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Wenn Sie den Konstitutionstyp Ihres Kindes kennen, können Sie im Krankheitsfall besser reagieren.Vergrößern des Bildes
Wenn Sie den Konstitutionstyp Ihres Kindes kennen, können Sie im Krankheitsfall besser reagieren. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Eine neuartige homöopathische Konstitutionstherapie zielt auf die ganzheitliche Behandlung der Kinder ab. Das Konstitutionsmittel berücksichtigt die gesamte gesundheitliche Verfassung des Kindes, das heißt, neben dem Krankheitsbild auch ererbte Anfälligkeiten und Wesensmerkmale. Auf diese Weise stimuliert es die Selbstheilungskräfte des Kindes, um Krankheiten im Zeitablauf zu überwinden.

Das Wichtigste im Überblick


Konstitutionstypen: Neuer Behandlungsansatz in der Homöopathie

Die Behandlung mit Hilfe homöopathischer Arzneien orientierte sich bislang oft allein am jeweiligen Krankheitsbild. Ob Schnupfen, Asthma oder Kopfschmerzen, für jede Beschwerde gibt es das oder die passenden Globuli. Das war den homöopathisch ausgebildeten Schulmedizinern Dr. med. Anne Sparenborg-Nolte und Dr. med. Stephan Heinrich Nolte nicht ganzheitlich genug. Ihr neuer Behandlungsansatz stellt die jeweiligen "Konstitutionstypen" der Kinder in den Fokus.

Ihre Erkenntnisse haben Dr. med. Anne Sparenborg-Nolte und Dr. med. Stephan Heinrich Nolte in dem Ratgeber "Homöopathie für Kinder" niedergelegt. Sie ordnen die homöopathischen Mittel darin einzelnen Konstitutionstypen zu. Die Konstitutionstypen stehen für weitaus komplexere Beschwerdebilder. Sie beinhalten zum einen spezifische Krankheitssymptome wie Fieber oder Kopfschmerzen, berücksichtigen zum anderen aber auch langfristige Faktoren, darunter Krankheitsneigungen und bestimmte Wesensmerkmale.

Homöopathische Konstitutionstherapie: Gezielt Selbstheilungskräfte aktivieren

Die typischen Beschwerden der jeweiligen Konstitutionstypen werden je mit einem passenden homöopathischen "Konstitutionsmittel" behandelt. Ziel ist es, die Entwicklung des Kindes mit Hilfe der Konstitutionstherapie nachhaltig zu fördern. "Indem das Konstitutionsmittel körperliche, geistige und emotionale Eigenheiten des Menschen abbildet, hat es einen ganzheitlichen Bezug zu seinen Eigenarten und typischen Erkrankungen", so Dr. med. Anne Sparenborg-Nolte.

Drei Globuli läuten die Therapie ein

Für eine Konstitutionsbehandlung empfehlen die Ärzte die einmalige Gabe einer C30-Potenz (drei Globuli), die nach vier Wochen wiederholt werden kann. Danach empfehlen sie, dem Kind einmalig eine C200 Potenz (drei Globuli) zu verabreichen, die ebenfalls nach zwei Monaten wiederholt werden kann.

Einige Konstitutionstypen im Überblick

1. Der Aconitum-Typ

Das Mittel: Aconitum ist der blaue Eisenhut und gilt als wirksamstes Mittel gegen Pseudokrupp.

Erkennungszeichen: Bei Kindern dieses Typs entwickeln sich Krankheiten oft bei kalter, windiger oder trockener Wetterlage.

Typische Beschwerden: Plötzlich auftretendes Fieber, ängstliche Unruhe, trockener Husten, tiefe Angst, unruhiger Schlaf. Ihre Gesichtsfarbe wechselt häufig von Rot zu Blass und umgekehrt. Oft stellen sich Beschwerden nach einem Schreckerlebnis ein.

Eltern-Tipp: Gehen Sie auf die Ängste Ihres Kindes ein und versuchen Sie, es zu beruhigen.

2. Der Belladonna-Typ

Das Mittel: Belladona sind die schwarze Beeren der Tollkirsche. Zum Einsatz kommt Belladonna meist bei Fieber, Kopfschmerzen und anderen Akutzuständen.

Erkennungszeichen: Ein Belladonna-Kind verfügt über eine lebhafte, willensstarke Natur. Es fiebert leicht, hat beim Schreien einen roten Kopf, beißt als Kleinkind viel oder heftig, fürchtet sich vor Hunden und reagiert überempfindlich auf Geräusche, viele Stimmen und Licht.

Eltern-Tipp: Vermeiden Sie pralle Sonne auf dem Kopf und achten Sie darauf, dass der Kopf Ihres Kindes nach dem Haarewaschen nicht kalt wird.

3. Der Calcium-Carbonicum-Typ

Das Mittel: Calcium Carbonicum wird aus dem Kalkkern der Austernschale gewonnen.

Erkennungzeichen: Kinder dieses Typs gehören zu den körperlichen "Spätentwicklern". Sie neigen zur Schweißbildung am Kopf und zu Erkältungen. Zudem frieren sie schnell. Sie essen gern Milch, Eier und Mehlspeisen, sperren sich gegen alles Neue und sind eher lernschwach.

Typische Beschwerden: Sie leiden oft unter Schulkopfschmerzen wegen der Anstrengung beim Lernen und neigen zu Hautausschlägen.

Eltern Tipp: Die Angst vor Neuem führt bei dem Calcium-Kind zu Unsicherheit. Es verschließt sich und wird unzugänglich für erzieherische Maßnahmen. Sie müssen nur wissen: Tief in Ihrem Kind bewegt sich viel. Ist der innere Verarbeitungsprozess abgeschlossen, wird das Kind zugänglicher. Wer das versteht, kann diesen Prozess abwarten.

4. Der Natrium-Muriaticum-Typ

Das Mittel: Bei Natrium Muriaticum handelt es sich um Kochsalz.

Erkennungszeichen: Hier haben Sie meist ein ernstes, stilles und zurückhaltendes, überangepasstes Kind, das zu Kummer neigt. Sie sind fähig zu tiefen Gefühlen und gehen Konflikten aus dem Weg. Sie fürchten Kummer durch seelische Verletzungen und möchten niemandem zur Last fallen.

Typische Beschwerden: Ihre inneren Spannungen zeigen sich in Form von Neurodermitis, Rückenleiden, Allergien, Heuschnupfen, Asthma und Schlafproblemen.

Eltern-Tipp: Versuchen Sie, Ihr Kind zu verstehen. Viele Eltern wissen nichts von dem komplexen Innenleben Ihres Kindes, freuen sich nur, dass es so gut funktioniert und weniger Ansprüche stellt als andere Kinder.

5. Der Stramonium-Typ

Das Mittel: Stramonium ist der giftige Stechapfel, dessen Blüten sich nur nachts öffnen.

Erkennungszeichen: Am wohlsten fühlt sich das eher ängstliche Stramonium-Kind tagsüber in Gesellschaft. Manche der Kinder haben Angst vor Wasser. Allerdings nicht in der heimischen Badewanne, sondern im Meer oder Schwimmbad. Viele Kleinkinder schreien Nachts aus dem Schlaf heraus und verlieren beim Spiel mit anderen Kindern die Kontrolle. Sie bekommen Wutanfälle, beißen, kratzen ihre Spielgefährten oder zerstören Gegenstände. Oft können sie sich später nicht mehr daran erinnern, weil sie eine Art Aussetzer hatten.

Typische Beschwerden: Nächtliche Angstattacken, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit), Verhaltensstörungen in Form heftiger Wutanfälle, große Unruhe, plötzliches Stottern, sieht bei Fieber nicht vorhandene Dinge wie Insekten oder andere Tiere (Delirium).

Eltern-Tipp: Verlieren Sie nicht die Beherrschung, wenn Ihr Kind einen Wutanfall hat oder laut schreit. Werden Sie ebenfalls laut, eskaliert die Situation. Besser: Eine Auszeit im Zimmer beruhigt das Kind, wenn es überspannt ist. Wichtig ist, dass die Tür des Zimmers offen bleibt, damit das Kind sich nicht in eine weitere Wutattacke hineinsteigern kann.

Buchtipp: Dr. med. Anne Sparenborg-Nolte, Dr. med. Stephan Heinrich Nolte: Homöopathie für Kinder, Individuell und ganzheitlich heilen, Verlag Gräfe und Unzer, 17,99 Euro

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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