Schaumstoffmatratzen-Test: Stiftung Warentest empfiehlt Matratzen für guten Schlaf

Die Stiftung Warentest testet regelmäßig Matratzen, damit Sie das richtige Modell für guten Schlaf finden können: Jetzt wurden erneut Schaumstoffmatratzen untersucht. Wir stellen die Testergebnisse und Sieger vor und erklären, worauf es bei der Wahl einer Matratze ankommt.

Regelmäßig untersucht die Stiftung Warentest Schaumstoff- und Latexmatratzen sowie Modelle mit Federkern und schaut dabei etwa auf Härtegrad, Liegeeigenschaften und Schlafklima. Für die "test"-Ausgabe 03/2022 hat die Stiftung Warentest erneut sieben Schaumstoffmatratzen untersucht. Die Testergebnisse sind erfreulicherweise deutlich besser als im Vorjahr, als kein Modell "gut" abschnitt. Wir stellen die Sieger des Schaumstoffmatratzen-Tests vor und zeigen empfehlenswerte Alternativen aus vorangegangenen Untersuchungen.

Stiftung Warentest: So wurde getestet

Im Schaumstoffmatratzen-Test von 2022 hat die Stiftung Warentest sieben Modelle von Herstellern wie MFO, Billerbeck und Co. untersucht. Die Prüfer nahmen Modelle in der Größe 90 mal 200 Zentimeter und mit den Härtegraden mittelfest bis hart unter die Lupe.

Geprüft wurden in erster Linie die Liegeeigenschaften. Daneben flossen die Haltbarkeit der Matratzen, ihr Bezug sowie die Aspekte Gesundheit und Umwelt in die Bewertung ein. Auch die Handhabung sowie die Deklaration und Werbung wurden berücksichtigt.

Die Ergebnisse des Schaumstoffmatratzen-Tests im Überblick

Insgesamt sind die Testergebnisse erfreulich und deutlich besser als im Vorjahr: Immerhin vier der sieben geprüften Modelle sind "gut", während 2021 auch die besten Schaumstoffmatratzen im Test nur ein "Befriedigend" erreichten. Ganz vorn liegt als Testsiegerin die VitaSan Komfort von MFO im Härtegrad H3. Sie erhält das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,0)". Knapp dahinter landet mit der Note "gut (2,1)" die MyNap von Schlaraffia in hart. Ein Modell von Billerbeck landet auf dem dritten Platz und auch eine Discounter-Matratze ist "gut": Die preiswerte Badenia Trendline BT 260 mit dem Härtegrad H4 bekommt die Gesamtnote "gut (2,4)" und schafft es damit auf Rang vier.

Die Testsiegerin: Kaltschaummatratze von MFO

Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,0)" ist die Matratze von MFO die beste im Test. Die Siegerin überzeugt mit den besten Liegeeigenschaften und eignet sich für alle Körperformen sowie für Rücken- und Seitenschläfer. Getestet wurde die 90 mal 200 Zentimeter große Version mit Härtegrad H3 medium, die laut Stiftung Warentest hart ist.

Produktdetails: Die Kaltschaummatratze der Marke MFO mit sieben Liegezonen und einem umlaufenden Klimaband für ein angenehmes Schlafklima überzeugt mit hervorragenden Liegeeigenschaften. Durch ihre Punktelastizität und sehr gute Schulteranpassung eignet sie sich auch für Personen mit Rückenproblemen. Auch das hohe Raumgewicht (RG50) sorgt für hohen Komfort und eine lange Haltbarkeit.

Der Bezug der 20 Zentimeter hohen Kaltschaummatratze kann abgenommen und bei 60 Grad Celsius gewaschen werden, wodurch sie auch für Hausstauballergiker geeignet ist. Schlaufen an den Seiten der Matratze dienen als Wendehilfe. Die VitaSan Komfort ist in drei Härtegraden und zwölf Größen erhältlich. Beim Onlinekauf bei MFO haben Sie 120 Tage Rückgaberecht und können das Modell so entspannt probeliegen.

Die Zweitplatzierte: Schaumstoffmatratze von Schlaraffia

Das Testergebnis: Die Komfortschaummatratze von Schlaraffia liegt mit der Gesamtnote "gut (2,1)" nur knapp hinter der Testsiegerin. Vor allem für Seitenschläfer hat sie gute Liegeeigenschaften, H-Typen liegen in Bauchlage etwas schlechter. Geprüft wurde die Matratze in 90 mal 200 Zentimeter Größe und mit Härtegrad hart, der sich im Test als mittel erwies.

Produktdetails: Auch die Komfortschaummatratze von Schlaraffia hat sieben Liegezonen für angenehmen Schlaf mit optimal gestützter Wirbelsäule. Sie ist eher fest mit leichter Druckentlastung und hat einen anpassungsfähigen Schulterbereich. Das Raumgewicht von 40 sorgt zudem für eine gute Haltbarkeit. Gute Klimaeigenschaften sorgen für Luftzirkulation und verhindern Stauwärme.

Der Bezug ist leicht und atmungsaktiv und kann bei 40 Grad Celsius gewaschen werden. Die 18,5 Zentimeter hohe Schaumstoffmatratze ist ebenfalls für Hausstauballergiker geeignet. Die MyNap von Schlaraffia ist in zehn Größen erhältlich. Anders als andere Modelle gibt es sie in nur einem Härtegrad, der für alle Personen bis zu 130 Kilogramm geeignet ist. So entfällt laut Hersteller lästiges Suchen nach dem richtigen Härtegrad.

Preistipp auf Rang vier: Kaltschaummatratze von Badenia

Das Testergebnis: Die preiswerteste Schaumstoffmatratze im Test erreicht mit der Note "gut (2,4)" den vierten Platz. Ihre Liegeeigenschaften sind für Rückenschläfer gut, für Seitenschläfer des H- und E-Typs ist das Modell etwas weniger geeignet. Nur bei dieser Matratze stimmt laut Prüfern die Deklaration des Härtegrads mit dem Testergebnis überein: Sie ist hart.

Produktdetails: Die Matratze von Badenia bietet sieben Liegezonen und besteht aus Komfortschaum, der von genoppten Auflagen aus Kaltschaum umgeben ist. Dieser Aufbau sorgt für Komfort und eine gute Punktelastizität. Das Raumgewicht liegt bei 28 kg/m³ im Kern und bei 40 kg/m³ in der Auflage. Das Material gewährleistet eine gute Ventilation und verschafft der Matratze ein gesundes und trockenes Schlafklima.

Zudem ist der Bezug der 22 Zentimeter hohen Schaumstoffmatratze mit Klimafasern versteppt. Er kann abgenommen und bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Die im Vergleich preiswerte Kaltschaummatratze BT 260 von Badenia ist in acht Größen und drei Härtegraden verfügbar. Sie kann innerhalb von 90 Tagen gratis zurückgeschickt werden, sodass Sie die Matratze so lange probeliegen können.

Die beste aus dem Test 2021: Schaumstoffmatratze von Bett1

Mit dem "test"-Qualitätsurteil "befriedigend (2,6)" lag die Bodyguard von Bett1 im Schaumstoffmatratzen-Test von 2021 bei den Modellen mit 90 mal 200 Zentimeter Größe vorn. 2015 und 2018 erhielt sie sogar noch ein "Gut". Die Liegeeigenschaften sind auf der festen Seite der Wendematratze laut Stiftung Warentest besser als auf der mittelfesten. Das Modell ist für alle HEIA-Typen sowie für Rücken- und Seitenschläfer geeignet. Lediglich H-Typen in Rückenlage liegen nicht ganz so gut wie andere.

Empfehlung aus früheren Tests: Emma One

Die Schaumstoffmatratze Emma One wurde bereits 2019 Testsiegerin bei der Stiftung Warentest und gehört zu den absoluten Bestsellern auf dem Markt. Sie erhielt damals das "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)". Das Testverfahren wurde 2021 zwar angepasst, den Prüfern zufolge würde die Emma One jedoch auch nach dem aktuellen Prüfprogramm gut abschneiden. Dementsprechend ist die Testsieger-Matratze mit sieben Liegezonen und zehn Jahren Garantie auf Haltbarkeit und Kern weiterhin zu empfehlen.

Unser Fazit zum Schaumstoffmatratzen-Test

Anders als noch 2021 brachte dieser Testlauf auch "gute" Schaumstoffmatratzen zutage: Die Stiftung Warentest kann vier von sieben Modellen empfehlen. Vor allem die Testsieger-Matratze, die VitaSan Komfort von MFO kann überzeugen: Sie ist sowohl für Seiten- als auch für Rückenschläfer ideal und eignet sich für große, kleine und schwere oder leichte Personen gleichermaßen.

Wichtige Fragen rund um den Schaumstoffmatratzen-Test

Worauf kommt es bei der Wahl einer Matratze an?

Möchte man sich eine neue Matratze zulegen, sollte man auf folgende Kriterien achten:

• Matratzenart: Zur Wahl stehen neben Matratzen aus Schaumstoff unter anderem Modelle mit Federkern oder Latexmatratzen.
• Härtegrad: Die Härte einer Matratze gibt zwar nicht an, ob eine Matratze gut abstützt, spielt aber für den persönlichen Komfort eine große Rolle.
• Zonen: Viele Matratzen haben mehrere Liegezonen, in denen der Körper unterschiedlich gut gestützt wird. Je nach Schlaftyp müssen andere Zonen gut gestützt werden.
• Bezug: Bezüge sollten aus einem Material sein, das ein gutes Schlafklima unterstützt und zu Hause problemlos waschbar sein. Insbesondere für Allergiker ist das relevant. Pilling beziehungsweise Knötchenbildung sollte beim Waschen nicht auftreten.
• Griffe: Sie erleichtern die Handhabung. Mit ihnen kann eine Matratze leicht bewegt und auch gewendet werden, was vor allem bei Duo-Modellen praktisch ist.
• Punktelastizität: Eine punktelastische Matratze gibt nur an den Stellen nach, an denen Druck auf sie ausgeübt wird, der Rest des Körpers wird gut gestützt. Das sorgt für gesunden Schlaf durch die korrekte Lagerung der Wirbelsäule. Punktelastizität kann so Haltungsschäden und Rückenschmerzen vorbeugen. Im Allgemeinen ist eine Matratze umso punktelastischer, je höher ihr Raumgewicht ist.
• Raumgewicht: Das Raumgewicht sagt etwas über die Qualität einer Matratze aus und wird in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben, wobei diese Einheit oft weggelassen wird. Ein geringes Raumgewicht steht für gute Atmungsaktivität, aber auch für eine geringere Rückstellkraft und Lebensdauer. Ab einem Raumgewicht von 40 gilt eine Matratze als langlebig und hochwertig.

Was macht eine Schaumstoffmatratze aus?

Schaumstoffmatratzen haben eine gute Punktelastizität und schwingen nur wenig nach. In der Regel haben sie zudem gute Liegeeigenschaften, eine hohe Haltbarkeit und Wärmeisolation. Somit sorgen sie für ein gutes Schlafklima und sind auch für schwerere Personen gut geeignet. Für starke Schwitzer sind sie dagegen nicht zu empfehlen. Die Qualität kann je nach verwendetem Schaum schwanken und es kann vereinzelt zu einer Kuhlenbildung kommen. In der Hinsicht ist ein Kern aus Viskose- oder Memoryschaum eher zu empfehlen. Sie passen sich dem Körper besser an.

Welche anderen Matratzenarten gibt es?

Neben den im März 2021 getesteten Schaumstoffmatratzen gibt es zahlreiche andere Matratzenarten. Dazu gehören unter anderem Federkernmatratzen, Boxspring- oder Latexmatratzen. Zum Teil werden diese Typen noch weiter unterteilt, etwa in Kaltschaummatratzen, Modelle mit Memoryschaum oder auch Taschenfederkernmatratzen. Welcher Typ der richtige ist, hängt unter anderem von den gewünschten Eigenschaften, dem Schlaftyp, der Schlafposition und dem Körpergewicht ab.

Wichtig ist für die Wahl einer Matratze neben der Matratzenart vor allem der Härtegrad. Auch das Raumgewicht und die Punktelastizität sind wichtige Angaben zu Qualität und Langlebigkeit. Zudem sind für gesunden und erholsamen Schlaf auch ein ordentlicher Lattenrost und das passende Kopfkissen notwendig.

Was sind die HEIA-Typen?

Menschen sind unterschiedlich gebaut – und schlafen unterschiedlich. Die Prüfer der Stiftung Warentest untersuchen Matratzen in ihren Tests daher mit Personen mit verschiedenem Körperbau. Unterschieden werden dabei vier Körpertypen, nämlich der H-, E-, I- und A-Typ:

• H-Typen sind relativ groß und kompakt gebaut. Sie sinken im Schulter- und Bauchbereich stark ein. Bei ihnen ist es wichtig, dass eine Matratze in der Körpermitte gut stützt.
• E-Typen sind ebenfalls relativ groß und eher schwer. Bei ihnen verteilt sich das Gewicht im Liegen recht gleichmäßig auf den Schulter-, Bauch- und Beckenbereich, was die Matratzenwahl etwas leichter macht.
• I-Typen sind eher kleine und leichte Menschen. Punkte, an denen sich im Liegen viel Gewicht konzentriert, spielen deshalb eine kleinere Rolle, was bei der Entscheidung für eine Matratze Vorteile bietet.
• A-Typen haben schmale Schultern und den Körperschwerpunkt im Beckenbereich. Seitlich liegen sie meist besser, Rückenschläfer dieses Typs sollten aufpassen, dass durch die Matratze im Schlaf kein Hohlkreuz entsteht.

Was ist der Roll-Together-Effekt?

Der sogenannte Roll-Together-Effekt ist beim Schlafen zu zweit auf breiten Matratzen eine unerwünschte Erscheinung: Er sorgt dafür, dass man ungewollt in die Mitte der Matratze rollt, weil sie durch das Gewicht von Partnerin oder Partner stark eingedrückt wird. Besser sind Matratzen, bei denen man die Bewegungen der anderen Person im Bett nicht oder höchstens wenig merkt. Ansonsten wird der eigene Schlaf gestört.