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Wilde Heidelbeeren: Uneingeschränkt essbar?


Krankheitserreger
Wilde Heidelbeeren: Uneingeschränkt essbar?

jb (CF)

Aktualisiert am 05.08.2013Lesedauer: 2 Min.
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Der Fuchsbandwurm soll sich über wilde Heidelbeeren verbreiten - waschen Sie die Ernte in jedem Fall.Vergrößern des Bildes
Der Fuchsbandwurm soll sich über wilde Heidelbeeren verbreiten - waschen Sie die Ernte in jedem Fall. (Quelle: Christoph Franke/imago-images-bilder)

Wilde Heidelbeeren enthalten mehr gesunde Stoffe als ihre Verwandten, die in Kulturen angebaut werden. Doch sind sie auch gefahrenlos essbar? Die blauen Früchte der Beerensträucher sollen den Fuchsbandwurm übertragen und außerdem eine erhöhte radioaktive Strahlung aufweisen. Stimmt das tatsächlich?

Wilde Heidelbeeren sind gesund

Geht es ausschließlich um die gesunden Inhaltsstoffe, dann sind wilde Heidelbeeren uneingeschränkt zu empfehlen. Wenn die Beerensträucher ab Juli die ersten blauen Früchte tragen, können sie wahre Tausendsassas der Pflanzenwelt ernten. Heidelbeeren sind entzündungshemmend und bei Darmerkrankungen hilfreich, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf seiner Homepage. Die wilde Variante soll sogar noch mehr solcher gesunden Stoffe enthalten als Sorten, die Sie im Supermarkt kaufen können.

Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm?

Die Freude über die gesunde Frucht der Beerensträucher wird allerdings getrübt von der Annahme, dass sich der Fuchsbandwurm über wilde Heidelbeeren verbreiten soll. Der Fuchsbandwurm wird über den Kot des namensgebenden Waldbewohners verbreitet. Es heißt, die Eier des Parasiten könnten auf niedrig hängende Beeren abgestreift worden sein und beim Verzehr in den Verdauungstrakt des Menschen gelangen.

Mittlerweile gilt dieser Übertragungsweg unter Experten als äußerst unwahrscheinlich, so der NABU. Wer aber trotzdem auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an bestimmte Regeln halten. Essbare wilde Heidelbeeren finden Sie vor allem an solchen Orten, die eher versteckt sind. Der Grund: Füchse markieren ihr Revier bevorzugt an jenen Stellen mit Kot, die übersichtlich sind - wie etwa Wegkreuzungen oder Hügel. Hier sollten Sie entsprechend nicht ernten. Wenn Sie Hände und wilde Heidelbeeren vor dem Verzehr gründlich waschen, können Sie das Risiko weiter minimieren.

Nahezu auszuschließen ist eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm, wenn Sie die blauen Früchte auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzen, etwa beim Backen oder wenn Sie die Früchte für Marmelade einkochen. Das Einfrieren würden die Eier des Parasits hingegen überleben.

Essbar trotz Radioaktivität?

Wer wilde Heidelbeeren auf diese Weise bedenkenlos essbar macht, soll sich angeblich trotzdem vor erhöhter Radioaktivität fürchten müssen. Wie Pilze sollen die blauen Früchte der wilden Beerensträucher seit der Katastrophe von Tschernobyl 1986 erhöhte Cäsiumwerte aufweisen. In der Tat weist das Bundesumweltministerium wilde Heidelbeeren und Preiselbeeren als diejenigen Wildbeeren mit den höchsten Cäsiumwerten aus.

Das heißt jedoch nicht, dass diese nicht essbar sind. Zumindest dann nicht, wenn Sie keine ungewöhnlich großen Mengen davon verzehren. Wer die gleiche Menge an Wildpilzen anstelle von wilden Heidelbeeren isst, setzt sich einer größeren Strahlengefahr aus.

Selbst ein ganzes Kilo wilde Heidelbeeren ist laut NABU weniger schädlich als ein Interkontinentalflug, bei dem die Flugpassagiere ebenfalls einer Strahlenbelastung ausgesetzt sind. Wer beim Ernten der Beerensträucher Maß hält, setzt sich also keiner Gefahr aus.

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