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Krieg in Israel: Jüdische Studenten protestieren in Berlin und haben Angst


Demonstration in Berlin
"Zahlreiche Juden trauen sich nicht aus dem Haus"

Von Yannick von Eisenhart Rothe

Aktualisiert am 14.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Hanna Veiler, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion:Vergrößern des Bildes
Hanna Veiler, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion: "Die Sicherheitslage für Juden ist mehr als kritisch." (Quelle: Yannick von Eisenhart Rothe)

Vor dem Auswärtigen Amt haben jüdische Studenten demonstriert. Sie fordern, dass Deutschland mehr für die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen unternimmt.

Jüdische Studierende haben vor dem Auswärtigen Amt in Berlin demonstriert und gefordert, dass Deutschland sich für die Freilassung der Geiseln im Gaza-Streifen einsetzt. "Ich fasse es nicht, dass wir die Bundesregierung überhaupt dazu auffordern müssen, sich für die Rettung der Geiseln in Hamas-Gefangenenschaft einzusetzen", sagte Hanna Veiler, die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion (JSUD).

Bei ihrem Großangriff auf Israel hatte die palästinensische Terrororganisation Hamas nach Angaben der israelischen Regierung rund 150 Geiseln in den von ihr beherrschten Gazastreifen verschleppt, darunter auch deutsche Staatsangehörige.

"Nie wieder wollen wir euer 'Nie wieder' hören"

Die Jüdische Studierendenunion steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit der Mutter der verschleppten Deutschen Shani Louk. Es brauche jetzt Taten statt Sonntagsreden, sagte Veiler. "Nie wieder wollen wir euer 'Nie wieder' hören, wenn es nicht endlich als Handlungsauftrag verstanden wird."

Mehrere Dutzend Demonstrationsteilnehmer nahmen an der Versammlung teil, einige gehüllt in Israel-Flaggen. Sie wünsche, dass noch mehr Menschen an der Demo teilnehmen könnten, sagte Veiler. Aufgrund der Sicherheitslage sei das aber nicht möglich. Diese sei für Juden in Deutschland aktuell "mehr als kritisch". Die Hamas habe für Freitag einen Tag des "sogenannten Widerstandes" ausgerufen. Eigentlich sei das aber ein Aufruf zu einem internationalen Pogrom gegen Jüdinnen und Juden. "Zahlreiche Jüdinnen und Juden trauen sich nicht aus dem Haus und sind deshalb nicht hier", sagte Veiler.

Offener Brief an Kanzler Scholz

Die Jüdische Studierendenunion hat einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und die gesamte Bundesregierung geschrieben. Darin fordert sie unter anderem humanitäre, politische und militärische Hilfe für Israel, die Schließung der Islamischen Zentren Hamburg und Frankfurt und einen Abbruch der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Iran, der in den Angriff auf Israel verwickelt sein soll. Den Brief haben unter anderem die Jungen Liberalen, die Grüne Jugend, die Junge Union und die Jusos unterzeichnet.

Vertreter mehrerer Jungparteien sprachen auch bei der Demonstration am Donnerstag. "Das Blutvergießen der Terrorherrschaft der Hamas muss enden", sagte Sarah-Lee Heinrich, Bundessprecherin der Grünen Jugend. Die Bundesregierung müsse alles tun, um Israel dabei zu unterstützen. "Uns sind die Zivilisten im Gazastreifen nicht egal, der Hamas schon", so Lee weiter. Auch für die Menschen im Gazastreifen könne es nur Frieden geben, wenn die Hamas endlich weg sei. In Deutschland müsse auf allen politischen Ebenen alles dafür getan werden, um jüdisches Leben zu schützen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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