Berlin: Buslinien lahmgelegt – Randalierer wirft mit Stein

Auf vier Buslinien wurde vorsorglich der Betrieb eingestellt: Unbekannte Steinewerfer hatten Fahrzeuge attackiert. Ein Passagier wurde verletzt.

Zwei Angriffe auf Busse kurz hintereinander haben in der Nacht zu Donnerstag zum teilweisen Stillstand des Berliner Busverkehrs auf vier Linien geführt. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stoppten vorsichtshalber alle Busse der Linien 165, 265 sowie N 60 und N 65 im Bereich der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte, nachdem dort ein Fahrgast verletzt worden war. Das teilte die Berliner Polizei am Donnerstag mit.

Zwischen der Heinrich-Heine-Straße und der Michaelkirchstraße hatte es am Mittwochabend zwischen 21.45 Uhr und 22 Uhr zweimal heftig gekracht. Ein oder mehrere Unbekannte schleuderten vermutlich Steine auf zwei vorüberfahrende Busse.

Scheibe auf Kopfhöhe zerschlagen: Fahrgast klagt über Tinnitus

Der Fahrer des ersten Busses bremste, nachdem er einen Knall gehört hatte. Hinten im Bus hatte ein Wurfgeschoss die Scheibe oberhalb des Kopfes einer 19-Jährigen zerschmettert. Sie und ihr 21-jähriger Begleiter kamen mit dem Schrecken davon.

Kurz darauf knallte es wieder: Dieses Mal hatte es einen Bus in der Gegenrichtung erwischt. Hinter einem 51-Jährigen hatte ein Gegenstand die Scheibe auf Kopfhöhe eingeschlagen. Der Mann klagte über einen Tinnitus und Ohrenschmerzen, lehnte allerdings eine medizinische Behandlung ab.

Polizei Berlin stellt Stein sicher

Einsatzkräfte der Polizei suchten die Busse und die Umgebung ab. In den Bussen entdeckten sie keine Wurfgeschosse. "Sie fanden jedoch im Nahbereich der beiden beschädigten Fahrzeuge einen Stein, den sie als mutmaßliches Tatmittel sicherstellten", heißt es in der Mitteilung der Polizei zum Fall.

Jetzt ermitteln die Beamten "wegen einer versuchten gefährlichen Körperverletzung, einer einfachen Körperverletzung und zweier gemeinschädlicher Sachbeschädigungen". Verdächtige konnten bislang nicht identifiziert werden.