"Berlin – Tag & Nacht"-Star Manuel Denniger über das Leben als Adoptivkind

Heute ist Manuel Denniger ein gefeierter Serienstar, doch sein Start ins Leben war alles andere als leicht. Mit t-online sprach der Schauspieler erstmals über sein Leben als Adoptivkind.

Das Thema ist heikel. Es fällt Manuel Denniger nicht leicht, darüber zu sprechen. Aber er will – weil es wichtig sei. Es geht um Dennigers Familiengeschichte. Seine leibliche Mutter hat ihn als Baby nicht behalten. Sein Leben begann in einem Kinderheim. Im Alter von acht Monaten wurde er dann im Jahr 1991 adoptiert. Das Gefühl, verlassen worden zu sein, sei er lange nicht losgeworden, gibt der gebürtige Berliner im Gespräch mit t-online zu.

Seine leibliche Mutter sei zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft sehr jung gewesen, erklärt Manuel. Ihr damaliger Partner habe im Gefängnis gesessen. Sie habe einfach nicht die Unterstützung bekommen, die sie gebraucht hätte, um ein Kind großzuziehen – Denniger findet versöhnliche Worte für die Frau, die ihn geboren hat. Aber das war nicht immer so.

Der Versuch, die leibliche Mutter zu verstehen

Lange Zeit waren diese negativen Gefühle da – Verlustängste, das Gefühl, nicht gewollt zu werden, nicht zu verstehen, warum die eigene Mutter damals so gehandelt hat. "Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind nicht lieben kann, ist das schon sehr schwer zu verstehen", dachte Denniger damals.

Heute hat der 33-Jährige eine andere Meinung zu der damaligen Situation seiner leiblichen Mutter – und was sie dazu bewogen hat, ihn wegzugeben. "Ich habe auch gelernt, dass es Liebe ist, sich als Mutter einzugestehen: Ich kann diesem Kind nicht das Leben geben, das es verdient hat", sagt Denniger.

Frage nach der Herkunft bleibt

Auch wenn Manuel Denniger heute seinen Frieden mit seiner Vergangenheit geschlossen hat, bleiben die wiederkehrenden Gedanken an die eigene Herkunft. "Ich habe immer mal wieder Momente, in denen ich meine Adoptionsunterlagen heraushole und viel darüber nachdenke, wer meine leibliche Mutter ist. Vor Weihnachten zum Beispiel denke ich oft über sie nach", sagt Denniger. Er hat auch versucht, sie zu finden – bisher vergeblich.

Denniger wuchs in einer sehr liebevollen Umgebung auf. Seine Adoptiveltern haben ihm schon als Kind gesagt, dass sie nicht seine leiblichen Eltern sind. "Es sind halt meine Eltern, die mich als ihren Sohn lieben", sagt der Seriendarsteller. Er habe diese Beziehung nie infrage gestellt.

Adoptivkinder haben besondere Bedürfnisse

Dennoch weiß Denniger, welche Kämpfe Adoptivkinder in ihrem Leben führen können, mit welchen Problemen und Herausforderungen sie konfrontiert sind. Dazu gehören Ängste, Nähe und Beziehungen zuzulassen, sowie der Wunsch, etwas über die leiblichen Eltern zu erfahren.

Liebe, Zuneigung sowie das Gefühl, wichtig zu sein und gebraucht zu werden, können nicht nur leibliche Eltern ihren Kindern geben. Denniger ermutigt Adoptierte, offen durchs Leben zu gehen und ihr persönliches Glück zu finden. "Ihr werdet geliebt und könnt ein glückliches Leben führen", sagt Denniger.

Manuel Denniger ist bei "Berlin – Tag & Nacht" zu sehen. Die Daily-Soap läuft immer montags bis freitags um 19.05 Uhr beim Sender RTLZWEI.