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Norddeutschland: Füllt der Dauerregen das Grundwasser?


Entspannung im Boden?
Grundwasserpegel: So wirkte sich der Dauerregen aus

Von t-online, stk

Aktualisiert am 10.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0300123689Vergrößern des BildesWolkenformation über einem Getreidefeld (Symbolfoto): Mitte Juli waren viele Grundwasserpegel unter den Normalwert gefallen. Hat sich das nun geändert? (Quelle: IMAGO/Andreas Beil)
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Wochenlanger Dauerregen hat vielen den Urlaub vermiest, doch der Natur wertvolles Nass geschenkt. Was macht das mit dem Grundwasser?

Die Karte zeigte Alarmierendes, als sie vor gut vier Wochen online ging. Mithilfe eines interaktiven Tools können Menschen seit Mitte Juli die Pegelstände des Grundwassers im Nordwesten Deutschlands in Echtzeit ablesen. Und was man dort noch vor einiger Zeit zu sehen bekam, verhieß nichts Gutes: Viele rote und orangefarbenen Punkte reihten sich aneinander und veranschaulichten damit, dass in zahlreichen Regionen die Pegelstände "sehr niedrig" waren, beziehungsweise der Niedrigstwert bereits unterschritten wurde.

Vier Wochen und anhaltender Dauerregen später hat sich die Situation (gefühlt) verbessert. Zumindest könnte man das meinen. Und tatsächlich, in Teilen stimmt das auch, wie ein erneuter Blick auf die Karte des niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigt.

Waren Mitte Juli weite Teile Niedersachsen gepflastert mit vor allem orangefarbenen Punkten, so hat sich die Lage laut den Daten des NLWKN entspannt.

Lage entspannt sich – aber nicht überall

Beispiel Norderney: Auf der Ostfriesischen Insel wurde noch vor Kurzem der Niedrigstwert des Grundwasserpegels unterschritten, mittlerweile liegt er im Bereich "normal", so die Karte. Konkret stieg der Pegel von 1,41 Meter auf 1,66 Meter. Auch im Landkreis Cuxhaven ist die Situation Anfang August eine andere: Zeigte die Karte Mitte Juli am Messpunkt Köhlen, dass der Niedrigstwert unterschritten wurde, ist der Pegel auch hier wieder im Normalbereich angelangt. In Zahlen: Innerhalb von knapp vier Wochen stieg der Pegel von 1,92 Metern sprunghaft auf 10,68 Meter an.

Legt man die Karten nebeneinander, so zeichnen sich doch deutliche Unterschiede ab (Stand 9. August, 18 Uhr).

Doch nicht in allen Regionen hat sich der Dauerregen bemerkbar gemacht. Insbesondere an einigen der insgesamt 161 Messstellen in den Landkreisen Cloppenburg, Diepholz und Verden liegen einige Pegel weiterhin im Bereich "sehr niedrig".

Juli brachte Regen für mehrere Monate

Und das, obwohl der Juli regenreicher war, als einige Monate dieses Jahres zusammenaddiert: Daten des Portals Proplanta zeigen, dass beispielsweise im Bereich Aurich-Wiesens in Ostfriesland 160,7 Liter Regen fielen. In den Monaten April, Mai und Juni kamen in dieser Region zusammengenommen nur 143,4 Liter Regen vom Himmel.

Ähnlich die Situation im Bereich Verden-Dauelsen südöstlich von Bremen. Allein im Juli, so die Daten von Proplanta, fielen 143,7 Liter Regen. Im April, Mai und Juni kam die Region gerade einmal auf 120,6 Liter.

Warum trotz des vielen Regens nicht in allen Regionen im Nordwesten die Pegelstände auf den Normalwert gestiegen sind, erklärt unter anderem der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Demnach haben die Böden im Norden insbesondere in den Jahren 2018 bis 2022 stark gelitten. In dieser Zeit traten durchschnittlich etwa drei bis viermal so viele Dürremonate auf als im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990. Das könnte erklären, warum nur in Teilen eine Entspannung zu beobachten ist.

Verwendete Quellen
  • grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen.de: Aktuelle Daten
  • ufz.de: Dürremonitor Deutschland
  • ndr.de: "Klimawandel: Dürre trifft Norddeutschland besonders stark"
  • proplanta.de: Daten für ausgewählte Landkreise
  • Eigene Recherche
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