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Kita-Plätze in Bremen: Experten sprechen von "verheerender" Entwicklung


Arbeitnehmerkammer kritisiert
"In keinem anderen Bundesland arbeiten so wenig Frauen"

Von dpa, t-online, stk

10.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0301324359Vergrößern des BildesNach Einschätzung der Arbeitnehmerkammer Bremen ist es in keinem anderen Bundesland so schwierig, Beruf und Familie zu vereinbaren. (Quelle: Thomas Trutschel/imago images)
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Kinder haben einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz, doch es gibt viel zu wenige. In diesem Bundesland ist die Misere am schlimmsten ausgeprägt.

Nach Einschätzung der Arbeitnehmerkammer Bremen ist es in der Hansestadt besonders schwierig, Beruf und Familie zu vereinbaren. "In keinem anderen Bundesland arbeiten so wenig Frauen und so wenig Mütter", teilt der Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer, Peer Rosenthal, in einem Schreiben von Donnerstag mit. Die Lücke bei der Betreuung von Kindern sei nirgends so groß wie in Bremen. "Das muss die Landesregierung in der nächsten Legislaturperiode ressortübergreifend ändern", fordert Rosenthal.

Die Arbeitnehmerkammer kritisierte zudem, dass die Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen in der Stadt Bremen vergleichsweise kurz seien. Der Auswertung nach waren die Einrichtungen in Bremen 2021 im Schnitt mehr als acht Stunden geöffnet. In vergleichbaren Städten gab es demnach längere Öffnungszeiten. "Ziel müsse sein, innerhalb dieser Legislaturperiode in jedem Stadtteil mindestens zwei Kitas mit ausgeweiteten Öffnungszeiten aufzubauen", hieß es von der Kammer.

"Betreuungslücke besonders groß"

Ein weiterer Grund für die Misere sei "die besonders große Betreuungslücke im Bundesland". Nur knapp ein Drittel aller Kinder unter drei Jahren hatte der Auswertung zufolge 2022 einen Krippenplatz, dabei bräuchte die Hälfte der Kinder einen, so die Berechnung der Arbeitnehmerkammer. Und: Obwohl alle Eltern mit Kindern einen Betreuungsplatz in einer Kita benötigten, hatten nur 88 Prozent einen Platz in einer entsprechenden Einrichtung.

Zwar haben alle Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, doch weil es nicht genügend Plätze gebe, könnten nicht alle diesen auch in Anspruch nehmen, erläuterte Rosenthal. Die Konsequenz sei "verheerend für Eltern". Denn das Dilemma "verbaut vor allem Müttern den Weg in die berufliche und finanzielle Unabhängigkeit“, sagte Rosenthal.

Die Arbeitnehmerkammer ist eine Bremer Besonderheit. Eine ähnliche Einrichtung gibt es in Deutschland nur im Saarland. Alle abhängig Beschäftigten im kleinsten Bundesland sind automatisch Mitglied der Kammer. Sie tritt für Arbeitnehmerrechte ein und berät Arbeitnehmer in Rechts- und Steuerfragen. In anderen Bundesländern nehmen Sozialverbände und Lohnsteuervereine diese Aufgaben wahr.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • arbeitnehmerkammer.de: Mitteilung vom 10. August 2023
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