Hirntumor-OP in Gelsenkirchen: Ärzte retten Liya (9) aus Äthiopien das Leben

Der Hirntumor war größer als eine Apfelsine. In ihrem Heimatland galt der Tumor als nicht entfernbar. Die Ärzte aus dem Ruhrgebiet retteten ihr das Leben.

Ärzte der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen haben der neunjährigen Liya aus Äthiopien einen gutartigen Hirntumor aus dem Gehirn entfernt. "In ihrem Heimatland galt dieser als nicht operabel", wie eine Sprecherin der Klinik mitteilte. Das Mädchen sei wohlauf und könne demnach "mit einer guten Prognose für ihre weitere Entwicklung" in ihre Heimat zurückkehren. Die Bild-Zeitung hatte hierüber berichtet.

Die Ärzte in ihrer Heimat versorgten Liya den Klinikangaben zufolge allein mit einem Shunt im Kopf, um das durch den Tumor aufgestaute Hirnwasser abzuleiten. Vier Jahre habe sie mit der lebensbedrohlichen Erkrankung und schweren gesundheitlichen Belastungen gelebt.

Tumor drückte massiv auf Hirnstamm

"Der Tumor war so groß wie eine Apfelsine und drückte massiv auf den Hirnstamm. Starke Kopfschmerzen und Übelkeit, Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen sowie motorische Probleme waren die Folge", erinnert sich Chefarzt Dr. Lutz Schreiber. Er hatte Liya gemeinsam mit Oberärztin Claudia Navas operiert. Ganze sechs Stunden habe die schwierige Operation gedauert.

An den komplexen Eingriff erinnere jetzt nur noch eine zwölf Zentimeter lange Narbe, die Liya mit ihren langen Haaren aber gut verdecken würde. Sie freue sich, nach zwei Jahren ohne Schule, ihre Lehrer und Mitschüler wiederzusehen. "Liya strotzt vor Energie und Lebensfreude. Sie wird ihren Weg machen", teilt der Chefarzt erfreut mit.