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Dresden: 140 Flüchtlinge ziehen in ehemaliges Hotel – So sieht es drinnen aus


So sehen die Zimmer aus
140 Geflüchtete ziehen in ehemaliges Dresdner Hotel


Aktualisiert am 06.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Zunächst ziehen 70 Geflüchtete in die ehemalige Cityherberge: Bis Ende des Monats sollen es doppelt so viele sein.Vergrößern des Bildes
Zunächst ziehen 70 Geflüchtete in die ehemalige Cityherberge: Bis Ende des Monats sollen es doppelt so viele sein. (Quelle: Marvin Graewert)

Dresden hat in der Innenstadt Platz für eine Asylunterkunft gefunden: In einem ehemaligen Hotel werden 280 Geflüchtete unterkommen. 6-Bett-Zimmer wurden abgeschafft.

Bis zum Ende des Jahres muss Dresden mindestens 1.150 weitere Geflüchtete unterbringen. Menschen, die vor allem aus Syrien, Afghanistan, dem Libanon, Venezuela oder Russland geflüchtet sind, um Krieg, Verfolgung oder Hunger zu entkommen und die bislang in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht sind.

Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) stellte am Montag klar, dass basierend auf den Entwicklungen der letzten Wochen die Prognosen nach oben korrigiert werden könnten. Die Unterkunftskapazitäten sind allerdings jetzt schon knapp. Doch für 140 asylsuchende Menschen hat die Stadtverwaltung eine Lösung in der Dresdner Innenstadt gefunden.

Obere Etagen der Cityherberge werden ab 2024 ausgebaut

Kommende Woche beziehen 70 Asylbewerber die früheren Hotelzimmer am Pirnaischen Platz. "Wir rechnen damit, dass wir bis Ende September das Gebäude mit insgesamt 140 Plätzen vollständig belegen können", so Christian Knappe, Leiter des Dresdner Sozialamts. Aktuell würden vor allem Menschen aus Venezuela einen Asylantrag in Dresden stellen.

Für 2024 ist geplant, die oberen Etagen auszubauen – dann gibt es Platz für 280 Schutzsuchende. Die Umbaumaßnahmen für die ersten 140 Plätze konnten mit 40.000 Euro umgesetzt werden. Für die oberen Stockwerke möchte die Stadt mehr Geld in die Hand nehmen, da die Zimmer dann auch mit Küchen ausgestattet werden sollen.

Laut einem Stadtratsbeschluss vom März 2023 hat die Landeshauptstadt Dresden den Gebäudekomplex an der Lingnerallee 3 für zehn Jahre angemietet. Dies dient der vorübergehenden Unterbringung von Teilen der Stadtverwaltung während des Umbaus des Ordnungsrathauses. Zum Gebäudekomplex zählt auch die 3.600 Quadratmeter große Cityherberge. Die Kaltmiete beläuft sich auf 36.000 Euro monatlich – die Einrichtungsgegenstände konnten für einen symbolischen Euro übernommen werden.

Doch ein Blick in die Zimmer zeigt, dass die Hotelbetten entfernt wurden – um den Platz ideal auszunutzen. Das heißt allerdings nicht, dass in den Zimmern jetzt mehr Betten stehen als zu Hotelzeiten. Im Gegenteil: 4- und 6-Bett-Zimmer wurden verkleinert, um Anforderungen an die Unterbringung von Geflüchteten nachzukommen. Doch nach welchen Kriterien wird entschieden, welche Asylbewerber die Einzelzimmer bekommen und wer in die Mehrbettzimmer ziehen muss?

"Wir gehen davon aus, dass alleinreisende Männer einziehen"

"Wir gehen davon aus, dass ausschließlich alleinreisende Männer einziehen werden. Die Zimmer werden wir entsprechend nach Herkunft und Religion verteilen", sagte Oliver Tangermann, Geschäftsführer der European Homecare GmbH, die das Wohnheim in der Cityherberge betreibt. Darauf werde Rücksicht genommen, solange es eben möglich sei, denn die 140 Plätze würden "effektiv genutzt werden", und bei den meisten Zimmern handelt es sich um Mehrbettzimmer.

Neben verschiedenen Freizeitangeboten plant European Homecare, im Wohnheim neben Aufenthaltsbereiche, Sanitärräume, einen Waschmaschinenraum sowie Gebetsräume und einen Friseur einzurichten. Außerdem ist vorgesehen, die Geflüchteten zeitnah in Sprachkurse zu integrieren. Ab 2025 bietet die Unterkunft einen weiteren Vorteil: kurze Wege zur Ausländerbehörde. Denn im Zuge der Bauauslagerung des Ordnungsrathauses werden die Verwaltungsräume ab diesem Jahr in der Lingnerallee 3 untergebracht.

Tag der offenen Tür am Mittwoch

Nach Abschluss der Umbauarbeiten in den oberen Etagen werden die Geflüchteten durch neu eingebaute Küchen die Möglichkeit haben, sich selbst zu versorgen. Bis es so weit ist, werden die Bewohner mit Frühstück, Mittag- und Abendessen beliefert. "Zu Ramadan passen wir unsere Arbeitszeiten entsprechend an", erläuterte Daniel Duray, der die Küchen der Wohnheime von European Homecare leitet. "Wir stimmen unseren Speiseplan stets auf die Bedürfnisse der Bewohner ab und bieten spezielle Produkte wie beispielsweise Datteln an."

Wer sich persönlich ein Bild von der Unterkunft machen möchte: Am Mittwoch, dem 6. September, findet von 15 bis 18 Uhr in der Lingnerallee 3 ein Nachmittag der offenen Tür statt.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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