Frankfurter Drogenviertel soll durch Kiosk aufgewertet werden

Das verrufene Bahnhofsviertel in Frankfurt soll wieder etwas aufgewertet werden. Dafür wird ein Kiosk auf dem François-Mitterrand-Platz eröffnet.

Das Bahnhofsviertel vermittelt immer wieder eine zwiespältige Stimmung, die von Gegensätzen geprägt ist. Die heruntergekommenen Gebäude vergangener Zeiten bilden einen starken Kontrast zu den belebten Straßen und auch zu den Türmen aus Glas im Hintergrund. In den engen Gassen herrscht reges Treiben, während sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und Schicksale hie und da versammeln.

Auf den ersten Blick wirkt die Atmosphäre lebendig und pulsierend, denn der eine oder andere Straßenverkäufer bietet Snacks aus fernen Kontinenten an, während unbekannte Musik aus den Straßencafés dringt. Doch dieser scheinbare Optimismus wird schnell von der Realität überschattet. Verzweiflung und Armut sind im Frankfurter Bahnhofsviertel allgegenwärtig, während Drogenabhängige, obdachlose Menschen und Dealer die Straßenecken bevölkern.

Stadt Frankfurt will Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel

Trotzdem gibt es auch Anzeichen von Solidarität und Gemeinschaft. So engagieren sich einige Bewohner und Organisationen in der Drogenszene, um Unterstützung anzubieten und die sozialen Probleme anzugehen. Inmitten dieses ambivalenten Gemischs aus Leben und Leiden zeichnet sich das Frankfurter Drogenviertel durch seine Komplexität aus, die sowohl Hoffnung als auch Verzweiflung in sich trägt. Es ist ein Ort, an dem das Leben in all seinen Facetten sichtbar wird, und der die Besucher mit tausend Gedanken erfüllt.

Gedanken über das Bahnhofsviertel macht sich auch die Stadt Frankfurt und setzt eine Anregung zur Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel um. Ein Kiosk mit Sitzgelegenheiten hat das Amt für Straßenbau und Erschließung nun als Modellprojekt für das Bahnhofsviertel genehmigt, heißt es in einer Pressemitteilung vom 7. September 2023. Nachdem das Konzept des mobilen Kiosks am Mainkai im Rahmen vom "Sommer am Main" gut ankam, ist er jetzt an den François-Mitterrand-Platz umgezogen.

Das Sicherheitsempfinden soll in Frankfurts Drogenviertel gestärkt werden

Dank der Betreiber Marc Frantz und Babak Farahani konnte die Errichtung des Kiosks im Bahnhofsviertel innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden. Der François-Mitterrand-Platz am Rand des Bahnhofsviertels wird derzeit kaum genutzt. Und das, obwohl er einen zentralen Aufenthaltsort für die umliegenden Bewohner bietet. Die Stadt Frankfurt geht davon aus, dass der leere Ort durch den Kiosk belebt und die Aufenthaltsqualität für das Bahnhofsviertel verbessert wird.

"Durch die Steigerung der Aufenthaltsqualität wird auch das Sicherheitsempfinden im Gebiet gestärkt. Eine rege Nutzung führt dazu, dass Menschen sich sicherer fühlen. Aber auch objektiv steigt die Sicherheit durch die Anwesenheit der Kioskbetreiber. An Plätzen mit einer gastronomischen Nutzung ist die soziale Kontrolle deutlich höher als an Plätzen, die sich selbst überlassen werden", so Ordnungs- und Sicherheitsdezernentin Annette Rinn.

Diese Projekte konnten das Bahnhofsviertel bereits verbessern

Das Koordinierungsbüro für das Bahnhofsviertel sammelt weiterhin Anregungen, um den Ort aufzuwerten. Bereits zuvor gab es schon zahlreiche Projekte, die den Aufenthalt im Frankfurter Problemviertel angenehmer gestalten sollten. So entnehmen wir aus einer Pressemitteilung vom 31. Mai 2023, dass die Stadt Frankfurt private Essensausgaben im Bahnhofsviertel an einem zentralen Platz zusammenführte, um zu vermeiden, dass Verpackungen und Essensreste direkt auf der Straße entsorgt werden.

Die Presseinfo der Stadt vom 27. Juni 2023 dokumentiert, dass immer mehr Menschen das im Bahnhofsviertel errichtete Hygienecenter nutzen. Die Nachfrage nach Duschmöglichkeiten und Toilettenbesuchen sei dort innerhalb der wenigen Monate seines Bestehens rasant gestiegen. Es geht also mit großen und kleinen Schritten voran, das Zusammenleben im Bahnhofsviertel angenehmer zu gestalten.