"Eigentlich einer wie wir" Scholz würdigt verstorbenen Seeler mit Nachruf
News folgenGroße Worte des Bundeskanzlers: Mit einem Nachruf hat sich Olaf Scholz vom verstorbenen Uwe Seeler verabschiedet. Ungewohnt emotional.
In einem Nachruf hat Bundeskanzler OIaf Scholz (SPD) den verstorbenen Uwe Seeler als "großartigen Sportler" geehrt. Seeler, Ehrennationalspieler der Nationalmannschaft und Vereinsikone des Hamburger SV, ist für Scholz ein Hamburger, dessen "beinah grenzenlose Beliebtheit" seinen Tod überdauern werde. Die Ikone war am Donnerstag im Alter von 85 Jahren in Norderstedt im Kreise seiner Familie verstorben.
Das Schreiben wurde am Abend auf "spiegel.de" veröffentlicht. Seeler sei es zu Lebzeiten stets gelungen, so Scholz darin weiter, das "Selbstbewusste und das Bescheidene" miteinander zu vereinen. Seeler habe den Hamburgern das Gefühl vermittelt: "Eigentlich ist das doch einer wie wir – nur eben ein bisschen erfolgreicher."
Olaf Scholz über Uwe Seeler: "Eigentlich einer wie wir"
Die Sportlegende als Vorbild für alle Bewohner der Hansestadt: Der Bundeskanzler erinnerte in dem Nachruf an einen Satz von Seelers Vater, den der Sohn ebenfalls immer wieder zitiert habe: "Denkt daran, ihr seid Hamburger, zuverlässig und fair."
Scholz blickt in dem Schreiben auch auf persönliche Begegnungen mit Seeler zurück, etwa während seiner Zeit als Erster Bürgermeister von Hamburg. So erinnert er sich: "Ein nach Uwe Seeler benannter Preis für gute Nachwuchsarbeit wurde verliehen und der Namensgeber hielt eine Rede. Ohne Manuskript, weitgehend improvisiert, voller Anekdoten, nicht ohne Kritik an unguten Entwicklungen, und es funktionierte."
Und weiter: "Die Anwesenden hingen, wie es so schön heißt, an seinen Lippen, und das mit Sicherheit nicht nur, weil sie um seine Rekordmarken wussten." Seeler, zu dessen 80. Geburtstagsfeierlichkeiten Scholz als Bürgermeister die Tischrede gehalten hatte, hat bei dem heutigen Bundeskanzler einen Eindruck hinterlassen.
In dem Nachruf zeigt sich Scholz gewiss: "Uwe Seeler wird fehlen: seiner Frau Ilka, seiner Familie, Freunden, aber auch Hamburg und, man darf es sagen, unserem Land, das selbstbewusste, bescheidene Menschen braucht."
