Hamburger Michel bröckelt – Bitten um Spenden

Am Michel bröckelt's: Nun soll dort ein "himmlischer Trupp" aushelfen. Der braucht aber viel Geld. Und das soll nicht von oben, sondern von den Hamburgern kommen.

Die Stiftung St. Michaelis fürchtet um den Halt des ikonischen Hamburger Michels. Denn im Dach- und Turmgesims der Hauptkirche St. Michaelis haben sich Risse gebildet, die sich durch Frost und Korrosion immer weiter vergrößern. Das teilte die Stiftung am Mittwoch mit.

Vor allem über dem Kopf des Erzengels Michael oberhalb des Haupteinganges sieht es nicht gut aus: Dort haben sich starke Risse gebildet, die noch vor dem Winter repariert werden sollen.

Laut "Abendblatt" könnte wegen des maroden Zustands sogar ein etwa 1,50 Meter langes, 40 Zentimeter breites und 200 Kilogramm schweres Betonstück vom Michel herabstürzen – wenn das Wahrzeichen nicht bald repariert wird.

Im Frühjahr 2024 soll die Sanierung des gesamten Dach- und Turmgesimses beginnen und rund eine Million Euro kosten. 500.000 Euro sollen aus Spenden finanziert werden. Eine Großspende der Mäzenin Hannelore Greve und ein Nachlass in Höhe von 400.000 Euro tragen zur restlichen Finanzierung der Arbeiten bei.

Selbst kann die Stiftung das Geld für die Sanierung offenbar nicht aufbringen: Ein Grund sollen die zuletzt erneut gesunkenen Einnahmen durch die Kirchensteuern um rund 15 Prozent sein.

"Michel-Engel" sollen das Wahrzeichen reparieren

"Als der Michel nach der vollständigen Zerstörung durch ein Feuer 1906 wieder aufgebaut wurde, galt der Stampfbeton, aus dem das Gesims besteht, als haltbares Baumaterial. Nach gut 100 Jahren müssen wir ihn aufwendig sanieren und hoffen auf die Hilfe vieler Menschen, denen der Michel am Herzen liegt", sagte Hauptpastor Alexander Röder.

Um das fehlende Geld aufzubringen, hat die Stiftung einen "himmlischen Bautrupp" gegründet. In dem Bautrupp werden sieben "Michel-Engel" mit besonderen Fähigkeiten mitarbeiten und die Leitung der wichtigsten Gewerke übernehmen.

Mit einer Spende auf www.michel-stiftung.de kann jeder "Himmlischer Helfer" werden und den Bautrupp symbolisch mit Arbeitsstunden ausstatten. 35 Euro kostet eine halbe Arbeitsstunde, die einmalig oder für die Dauer der Bauzeit zugesagt werden kann. Rund 7.000 Arbeitsstunden müssen finanziert werden.

Transparenzhinweis: In einer früheren Fassung des Artikels hieß es, dass hinter dem Michel das katholische Erzbistum in Hamburg steht. Es handelt sich jedoch um eine evangelische Kirche.