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Schiffskollision: Suche nach vier Vermissten – Erste Tauchmission erfolglos


Schiffsunglück in der Nordsee
Suche nach vier Vermissten: Erste Tauchmission erfolglos

Von t-online, gda, cch

Aktualisiert am 24.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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“Verity” und “Polesie”: Das sind die beiden verunglückten Schiffe. (Quelle: t-online)
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Weiterhin kein Lebenszeichen von den vier vermissten Seeleuten: Ein erster Tauchgang des Havariekommandos hat keine Erkenntnisse gebracht.

Bei der Suche nach den vier Vermissten konnten die Taucher noch keine Erkenntnisse gewinnen. Der erste Tauchgang war erfolglos, hieß es am späten Dienstagnachmittag vom Havariekommando. "Die Taucher konnten keine Erkenntnisse gewinnen."

Die einsetzende starke Strömung machte weitere Versuche zunächst unmöglich. Die Tauchgänge seien nur in einem knappen Zeitfenster möglich, beim Wechsel von Ebbe und Flut und umgekehrt. Zudem beträgt die Sichttiefe am Wrack ein bis zwei Meter, erläuterte das Havariekommando. Aufgrund der schwierigen Bedingungen sei derzeit unklar, ob ein weiterer Tauchgang möglich ist.

Das Havariekommando startete um 15.15 Uhr eine Tauchoperation zum gesunkenen Schiff "Verity" in der Nordsee. Es müsse in Betracht gezogen werden, dass sich die vier noch vermissten Personen im Schiff befinden. "Wir tun alles Menschenmögliche, um weitere Menschenleben zu retten", sagte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, zuvor bei einer Pressekonferenz in Cuxhaven. Es gebe die Chance "und ich betone, es ist nur eine Chance, dass sie im Schiffskörper eingeschlossen sind", sagte Renner.

Das Schiff liege in einer Tiefe von rund 30 Metern. Das Suchgebiet müsse immer wieder an die Strömung angepasst werden. Nach Anbruch der Dunkelheit könne mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras aus der Luft weitergesucht werden.

12 Grad kaltes Wasser: So ist die Überlebenschance

Nach Aussage von Michael Ippich von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) könnten Menschen in dem rund 12 Grad kalten Wasser bis zu 20 Stunden überleben. Das sei aber stark von der körperlichen Verfassung sowie der angelegten Schutzkleidung abhängig. Wie die vier vermissten Seeleute ausgestattet sind, ist unbekannt.

Ein Seemann wurde tot geborgen, zwei weitere werden in Krankenhäusern behandelt. Wo, wurde aus Rücksichtnahme auf die Betroffenen nicht mitgeteilt. An Bord der "Verity" waren zum Zeitpunkt der Kollision sieben Menschen. Die 22-köpfige Besatzung der "Polesie" blieb unverletzt und wurde in Sicherheit gebracht. Ihr Schiff ist weiter schwimmfähig und soll in einen Hafen geschleppt werden. Wann und wohin, ist noch nicht bekannt.

Mehr als ein Dutzend Schiffe an der Suche beteiligt

Am Rettungseinsatz sind mehr als zehn Schiffe und diverse Helikopter beteiligt. Auch das Kreuzfahrtschiff "Iona" hilft bei der Suche mit. Es war kurz nach der Kollision an der Unfallstelle vorbeigefahren. Der Alarm wurde laut Ippich am Dienstagmorgen um 5.01 Uhr ausgelöst. Um 5.20 Uhr brach das Signal der "Verity" ab. Rund eine Stunde später war das erste Rettungsschiff vor Ort. Die "Polesie" habe sich an der Suche nach Verunglückten beteiligt.

Der Zusammenstoß zweier Frachter in der Nordsee ereignete sich in einem der weltweit meistbefahrenen Seegebiete. In der Deutschen Bucht verlaufen zwei international eingerichtete Schifffahrtsstraßen in Ost-West-Richtung, wie eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Dienstag erklärte. Dabei handelt es sich um das Verkehrstrennungsgebiet (VTG) Terschelling German Bight (Deutsche Bucht) vor den Ostfriesischen Inseln sowie das weiter nördlich liegende Verkehrstrennungsgebiet German Bight Western Approach (Deutsche Bucht Westansteuerung).

Der Großteil aller Schiffe aus dem englischen Kanal beziehungsweise dorthin durch die Nordsee folge diesen beiden Wasserstraßen, erklärte die Sprecherin weiter.

Die Suche nach Vermissten habe absolute Priorität, so Renner. Man habe auch mögliche Umweltverschmutzungen im Blick. Das gesunkene Schiff hatte Stahlblech auf Rollen geladen und rund 130 Kubikmeter Diesel an Bord. Ein Spezialschiff zum Aufnehmen von Treibstoff aus dem Wasser sei vor Ort. Die Ermittlung der Unglücksursache sei Aufgabe der Wasserschutzpolizei.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz am 24. Oktober 2023 in Cuxhaven
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • havariekommando.de: Pressemitteilung
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