t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Deutschland: Was Kriege und Krisen für das Bildungssystem bedeuten


Verlorene Generation?
Dieses System lässt Jugendliche im Stich

  • Nina Hoffmann
MeinungVon Nina Hoffmann

10.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
imago images 0313800905Vergrößern des Bildes
Polizei räumt Schule in Blankenese: Der Vorfall sollte dazu führen, das Bildungssystem zu hinterfragen. (Quelle: Blaulicht-News.de/imago-images-bilder)

Mehrere Gewaltausbrüche an Schulen ziehen Diskussionen nach sich. Doch der Fokus sollte jetzt vor allem auf der Zukunft des deutschen Bildungssystems liegen.

In Hamburg-Blankenese drohen Kinder einer Lehrerin mit einer Spielzeugwaffe, in Offenburg tötet ein 15-Jähriger einen Gleichaltrigen per Kopfschuss. Es ist allzu verständlich, dass sich einige die Frage stellen: Was ist denn mit den Kindern und Jugendlichen von heute los? Sind es die sozialen Medien, die ihnen schaden?

Zuallererst müssen wir jetzt allerdings unser Bildungssystem hinterfragen. Denn klar ist: Nicht nur die Jugend hat sich verändert – auch die Welt, in der sie lebt. Und dieser Welt werden die Schulen nicht mehr gerecht.

Kriege und Pandemie haben Jugend geprägt

Krieg in der Ukraine, Krieg in Nahost, Corona-Pandemie und soziale Medien, die Ausschnitte dieses Leids teils ungefiltert wiedergeben: All dem sind die Jüngsten unserer Gesellschaft ausgesetzt – Schulen müssen genau da ansetzen. Mit Empathie, Zeit und Fürsorge. Schulen als reine Lernorte haben ausgedient. Sie müssen mehr leisten, um dabei zu helfen, Vorfälle wie die in Hamburg oder Offenburg zu verhindern.

Viele mögen den Ursprung allen Übels in TikTok und Co. vermuten. Klar: Hier treffen Teenager oft erst auf für sie schädliche Bilder. Doch wer nach der Erfindung von Google auf die Welt gekommen ist, weiß, wie schwer es für Eltern ist, ihre Kinder vor den Schattenseiten des Internets zu schützen. In einer digitalisierten Welt ist das schier unmöglich.

Es braucht also Unterstützung der Orte, an denen viele Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Schulen müssen helfen, Gesehenes einzuordnen und das Weltgeschehen zu verarbeiten. Bislang kann unser Bildungssystem aber genau das nicht leisten.

Ein Sozialarbeiter für Hunderte Schüler

Der Schlüssel: mehr Schulsozialarbeit und Klassengrößen, die Lehrer nicht mehr verzweifeln lassen. Auch wenn an den deutschen Schulen immer mehr Sozialarbeiter aktiv sind, bemängeln noch immer etliche Schulleitungen, dass der Bedarf in den Bildungsstätten bei Weitem nicht gedeckt würde. Noch immer gibt es an zahlreichen Schulen nur jeweils einen Sozialarbeiter – verantwortlich für Hunderte Schüler.

Wenn Teenager zu Spielzeugwaffen greifen, ahmen sie nach, was sie in einer gewalttätigen Welt sehen und nicht verstehen. Das sollte ein Weckruf für das Bildungssystem sein. Fachliches Lernen und soziales Lernen müssen endlich Hand in Hand gehen. Eltern und Lehrer dürfen mit den Ängsten der Schüler und deren Wut auf die Welt nicht länger alleingelassen werden.

Verwendete Quellen
  • deutsches-schulportal.de: "Zu wenig Unterstützung durch Sozialarbeit und Schulpsychologie"
  • mdr.de: "Pädagogin fordert mehr Sozialarbeit an Schulen"
  • t-online-Artikel
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website