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Hamburg: Wie die Domachse Innenstadt und Hafencity verbinden soll


Domachse
Hier entsteht Hamburgs neuestes City-Projekt

  • Katharina Grimm
Von Katharina Grimm

Aktualisiert am 15.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Der Domplatz: Er liegt zwischen Innenstadt und Hafencity. (Quelle: Henning Angerer/imago)

Der Bereich zwischen Innenstadt und der Hafencity ist bei den Planungen bislang außen vor. Das soll sich jetzt ändern.

Hamburgs Innenstadt endet für viele Fußgänger an der Willy-Brand-Straße. Diese breite Schneise splittet den Bereich von der Alster bis zur Elbe in zwei Hälften. Das war lange kein Problem, denn kaum jemand zog es gen Speicherstadt.

Doch die Hafencity, inzwischen auch schon über 20 Jahre alt, änderte alles. Die Stadt orientierte sich wieder zur Elbe. Jetzt gibt es sehr wohl Orte, an die es Fußgänger zieht. Spätestens wenn der Shopping-Tempel Westfield Überseequartier 2024 fertiggestellt wird, das neue kommerzielle Herzstück des Stadtteils. "Auch wenn der Weg zwischen Binnenalster und Magellan-Terrassen eigentlich überschaubar lang ist, nimmt man das in der Realität ganz anders wahr", sagte Oberbaudirektor Franz-Josef Höing im Sommer 2023 zur sogenannten Domachse. "Das muss sich ändern."

Aber wie von der Alster zur Elbe kommen? Hamburg hat diese Frage lange von sich geschoben.

Ein Gewinn für die Innenstadt?

Die neue Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) macht jetzt Dampf: Ein Werkstattverfahren mit fünf Planungsteams hat bis zum Oktober 2023 Idee entwickelt, wie die Domachse künftig aussehen soll. Ihr Parteikollege und Fraktionschef Dirk Kienscherf träumte öffentlich von einer Hamburger Highline nach dem Vorbild New Yorks, wo eine alte Eisenbahntrasse umgenutzt wurde. Die Planungsbüros zumindest griffen seine Idee nicht auf.

Das Ziel der neuen Domachse: Fußgängern den Weg vom schicken neuen Shopping-Center zur Innenstadt bahnen, damit man auch dort profitiert. Hamburgs City kämpft wie andere Innenstädte auch mit Ladensterben und Einzelhandelsschwund. Kunst und Kultur soll nun in die Stadt locken. Aber vielleicht belebt eben auch ein nagelneues Mega-Center nicht mal einen Kilometer entfernt das Geschäft.

Müssen Autos aus der Hafencity weichen?

Die Domachse soll in beide Richtungen funktionieren: Touristen, die die Alster und das Rathaus besichtigt haben, könnten so schnell zum Bummeln in die Hafencity gelangen. Klar ist, dass dann der Autoverkehr herausgedrückt werden würde.

Das sorgte schon für Enttäuschung. Eine Jury aus Architekten, Kommunalpolitikern und Mitarbeitern der zuständigen Behörden hatte die Ideen der Planungsbüros bereits gesichtet. Jury-Mitgliedern wie Jimmy Blum (FDP) zeigt sich öffentlich enttäuscht.

Bei fast allen Entwürfen seien Straßen für den Individualverkehr gesperrt worden, bemängelt der Hafencity-Bewohner. "Jedenfalls haben die bisherigen Vorschläge nichts Innovatives." Dass die Verkehrsschneise Willy-Brand-Straße nicht zur Diskussion gestanden habe, hält er für einen Fehler.

Runder Tisch für die Zukunft

Nun werden Runde Tische zu dem Thema abgehalten. Und diese Veranstaltungen sind sicherlich kein Feigenblatt des Senats, sondern hochkarätig besetze Runden: Am Mittwoch waren neben Pein auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Bezirksamtschef Ralf Neubauer (SPD), Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Elke Pahl-Weber, Koordinatorin für die Innenstadt, dabei, um sämtliche Entwürfe zu besprechen.

Alle Akteure versichern, dass die Domachse "ein wichtiges Projekt für die Entwicklung der Hamburger Innenstadt sei", so Tschentscher. Neben der Neugestaltung des Domplatzes haben sich neue Ideen und Projekte ergeben, erklärte er weiter. "Die Verbindung zwischen Altstadt und HafenCity muss besser werden – schöner, einladender und mit weniger Barrieren", ergänzte Pein.

Wie das alles konkret aussehen soll, wird nicht gesagt. Auch der Hinweis vom Senat, dass "Betrachtungsschwerpunkte" auf dem Domplatz und dem Parkhaus Große Reichenstraße liegen, wirkt zunächst kryptisch.

Keine Zeit zu verlieren

Senator Tjarks gibt einige Hinweise, wie er sich diese Achse künftig vorstellt: "durchgängige, vom Fußverkehr getrennte Radwege, breitere, sanierte Gehwege, mehr Grün, verbesserte Querungen an den Knotenpunkten sowie Aufenthaltsflächen, die zum Verweilen einladen."

Klar ist auch: Zeitfressende Diskussionsrunden darf es nicht mehr geben, denn die Zeit drängt. Die Stadtentwicklungsbehörde werde jetzt die "baulichen Maßnahmen zwischen Bergstraße und Dar-es-Salaam-Platz" bündeln und "vertiefte Betrachtungen und konkrete Planungs- und Umsetzungsprozesse" anschieben.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Senats vom 15. November 2023.
  • Hafencityzeitung.com: Domachse: "Ich persönlich bin enttäuscht!"
  • Pressemitteilung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen: Öffentliches Werkstattverfahren zur Entwicklung der Domachse zwischen Altstadt und HafenCity, 9. Juni 2023
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