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Hamburg: Weihnachtswünsche? Schule, Kita, Mieten und Wohnungsmarkt


Hamburg-Kolumne
Drei Weihnachtswünsche für die Hansestadt

  • Katharina Grimm
MeinungVon Katharina Grimm

24.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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imago images 0371083535Vergrößern des Bildes
Alstertanne zur Weihnachtszeit auf der Binnenalster in Hamburg (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Christian Ohde/imago)

Weihnachten ist die Zeit der Wünsche. Auch für die eigene Heimatstadt. Drei Dinge, die sich in Hamburg dringend ändern sollten.

Frohe Weihnachten, liebe Leserinnen und Leser. Wie erfreulich, dass Sie es schaffen, an einem Heiligabend noch ein wenig zu lesen. Häufig bricht ja der Stress ab dem 24. Dezember erst richtig aus. Da hasten dann Last-Minute-Shopper durch die Innenstadt und kaufen wie Wahnsinnige sämtliche Geschenke.

Aber in diesem Jahr tritt der Kalender auf die Hektik-Bremse. Es ist Sonntag, Zwangsentschleunigung. Und das ist auch gut so. Das bedeutet nämlich: Alles ist eingetütet, irgendwie vorbereitet, und der Rest ergibt sich. Zeit, um über wirklich wichtige Dinge zu sprechen. Und zwar drei wichtige Weihnachtswünsche für Hamburg.

Lehrer und Erzieher gesucht

Da wäre zum einen unsere Bildungsmisere, in die wir sehenden Auges schlittern. Und da Bildung nun mal Ländersache ist, muss man sich selbst um Besserung bemühen. Die Corona-Zeit hat Spuren bei den Kindern hinterlassen. Dazu kommt, dass deutlich mehr Kinder aus bildungsfernen Haushalten zur Schule gehen, berichtet der NDR. Aber auch darüber hinaus werde mit Kindern zu Hause weniger gesprochen, gespielt oder vorgelesen – das alles wirke sich auf den Lernstand aus und müsse von der Schule aufgefangen werden.

Dabei ist Hamburg eigentlich auf einem sehr guten Weg. Im bundesdeutschen Pisa-Vergleich stehe Hamburg etwas besser da als der Rest, meint Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Und das könnte sehr gut daran liegen, dass die Stadt früh die Ferienbetreuung ermöglicht, die Kitas ausgebaut und die Ganztagsschule eingeführt hat. Aber das Konstrukt ist in Gefahr, denn es fehlen Lehrer und Erzieher. Das System läuft auf der letzten Rille. Aktuell sind rund 270 Lehrerstellen in Hamburg unbesetzt, und gut 6.200 Erzieher fehlen in den Kitas.

Nehmt die Mieter in Schutz

Der zweite große Wunsch wäre eine mutige Wohnungspolitik. Das Credo "Bauen, bauen, bauen" mag funktionieren (einige Experten widersprechen schon hier). Doch wenn die Wohnungen 20 Euro und mehr pro Quadratmeter kosten, kann sich das niemand leisten. Und so harren die Hamburger aus in falschen Wohnungen: Die einen hausen in viel zu kleinen Buden, weil eine Wohnung mit nur einem zusätzlichen Zimmer sofort doppelt so viel kosten würde. Und andere würden sich gerne verkleinern, aber die halb so große Wohnung kostet immer noch mehr als die alte große Bude. Immobilienirrsinn in Hamburg.

Daher: Hamburg, werde kreativ. Bringe eine staatliche Wohnungstauschbörse auf den Weg. Oder mache Dampf bei vorsätzlichem Leerstand. Biete Betroffenen von Mietwucher Hilfe und erhöhe den Druck auf die Vermieter, die nur ihre Rechte, aber nicht ihre Pflichten wahrnehmen. Und boxe die Bundesratsinitiative durch, die bei möblierten Wohnungen Mondmieten verbietet.

Entschleunigung, bitte

Und der letzte der drei Weihnachtswünsche kann von jedem von uns direkt umgesetzt werden: Legen Sie mal das Handy weg oder fahren Sie den Rechner runter. Treffen Sie Ihre Familie, Ihre Freunde. Oder machen Sie sich als Helfer nützlich. Und wem das alles nicht gefällt, der legt jetzt am besten einfach mal die Füße hoch. Es gibt nicht viele Momente im Jahr, wo Innehalten so gut klappt wie zur Weihnachtszeit.

In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten wünscht Ihnen die Nord-Redaktion von t-online.

Verwendete Quellen
  • Eigene Gedanken und Beobachtungen
  • zeit.de: Ausgerechnet Hamburg!
  • ndr.de: PISA-Studie: Schlechtes Ergebnis laut Rabe zu erwarten
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