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Sternbrücke Hamburg: Abriss darf starten – Aktivisten kämpfen für Baustopp


Bahn-Projekt
Abriss der Sternbrücke steht bevor – aber Gegner kämpfen weiter


Aktualisiert am 16.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Protest gegen das Aus der Hamburger Sternbrücke (Archivbild): Mittlerweile ist der Abriss beschlossene Sache.Vergrößern des Bildes
Protest gegen das Aus der Hamburger Sternbrücke (Archivbild): Mittlerweile ist der Abriss beschlossene Sache. (Quelle: Christopher Tamcke/imago-images-bilder)

Aktivisten haben lange für den Erhalt der Sternbrücke in Hamburg gekämpft. Ein neuer Beschluss verpasst ihnen jetzt einen schweren Dämpfer.

Die Deutsche Bahn darf die Sternbrücke über der Kreuzung Max-Brauer-Allee/Stresemannstraße abreißen. Das geht aus dem Planfeststellungsbeschluss hervor, den das Eisenbahn-Bundesamt am Freitag veröffentlicht hat. Die Arbeiten sollen nach Angaben des Konzerns schon am Montag beginnen, als Erstes wird der ehemalige Club "Waagenbau" abgerissen.

Die 1926 gebaute und sanierungsbedürftige Sternbrücke muss nun einem Neubau weichen. In der Amtlichen Bekanntmachung heißt es konkret, dass eine "aufgeweitete, viergleisige, einfeldrige Eisenbahnüberführung mit außenliegenden Haupttraggliedern in der Bauart einer Stabbogenbrücke mit sogenannten gekippten Bögen" errichtet wird. Vor rund zwei Wochen sorgte die Bahn mit ersten Vorbereitungen für die Abrissarbeiten für Verwirrung.

Neubau der Sternbrücke wird deutlich teurer als geplant

Knapp 20 Meter hoch und mehr als 100 Meter lang soll die neue Sternbrücke werden. Ursprünglich sollte das Projekt 125 Millionen Euro teuer sein, mittlerweile rechnet der Senat mit knapp 173 Millionen Euro. 38,6 Millionen Euro davon sollen aus dem Hamburger Haushalt kommen.

Kritiker wie die "Initiative Sternbrücke" sehen in dem Brücken-Neubau ein schlecht geplantes und klimafeindliches "Monster". "Insgesamt 90 Bäume sollen gefällt, sieben Gebäude abgerissen, und die denkmalgeschützte Sternbrücke soll durch einen viermal so hohen, völlig überdimensionierten, massiven Stahlbau ersetzt werden", teilte die Initiative mit.

Die "bauzeitlichen Eingriffe in Natur und Landschaft", so heißt es im Amtssprech, sollen zwar ausgeglichen werden. Doch die Auswirkungen sind längst in dem Gebiet unweit des Schanzenviertels zu spüren: So mussten sich die beliebten Clubs "Fundbureau", "Waagenbau", "Beat Boutique" und "Astra Stube", die unter der Sternbrücke beheimatet waren, Ende 2023 eine neue Heimat suchen. Ein schwerer Schlag für die Hamburger Musikszene. Hier lesen Sie mehr dazu.

Bürgerinitiativen wollen gegen Sternbrücken-Abriss klagen

Den Gegnern der neuen "Monsterbrücke" bleibt nun noch der Gang zum Gericht, um einen vorläufigen Baustopp zu erreichen. Gegen den Planfeststellungsbeschluss kann innerhalb eines Monats Klage beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erhoben werden. Nach eigenen Angaben hat die "Initiative Sternbrücke" für diesen Schritt schon rund 20.000 Unterschriften und mehr als 40.000 Euro an Spenden eingesammelt. Auch der Umweltverband Prellbock Altona klagt. Es werde damit gerechnet, dass Bahn und Stadt vor Gericht scheiterten, sagte Sprecher Michael Jung.

Doch die Bahn darf mit den Arbeiten unabhängig von den Klagen beginnen, sie haben laut Planfeststellungsbeschluss keine aufschiebende Wirkung. "Ein schäbiger Umgang mit Betroffenen", sagte Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linken in der Bürgerschaft. Es sei nicht einmal klar, ob es überhaupt ausreichend Bundesmittel für den Brückenbau gebe. "Bis heute liegt keine aktuelle Straßenverkehrsplanung vor und somit auch kein Nachweis, dass dieses komplett überdimensionierte Bauwerk überhaupt erforderlich ist."

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