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Kölner Karneval: Grüne und Volt fordern Pferde-Verbot bei Rosenmontagszug


Einsatzzeiten überschritten
Kommt das Pferde-Verbot im Karneval?

Von Laura Isabel Schameitat

27.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Neue Leitlinien für Pferde in KarnevalszügenVergrößern des Bildes
Eine Karnevalistin auf einem Pferd nimmt am Rosenmontagszug teil (Archivbild): Wird man dies auch 2024 noch sehen? (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-bilder)

Die Stadt Bonn setzt seit diesem Jahr keine Pferde mehr im Karnevalszug ein. Die Fraktionen von Grünen und Volt wollen dies auch für Köln durchsetzen.

Die Diskussion kommt nach jeder Karnevalssession neu auf und in diesem Jahr erhielt sie – auch durch die Berichterstattung von t-online – neuen Auftrieb: Sollen Pferde im Kölner Rosenmontagszug eingesetzt werden oder nicht? Die einen argumentieren mit der Tradition, die anderen mit dem Tierschutz. 2020 veröffentlichte das NRW-Umweltministerium "Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalsumzügen". Dabei handelt es sich allerdings um reine Handlungsempfehlungen, die nicht verbindlich sind.

Die Position "Pro Verbot" nehmen auch die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Volt ein. Für den städtischen Ausschuss "Klima, Umwelt und Grün", der am Donnerstag tagt, bereiteten sie eine Anfrage an die Stadtverwaltung vor. Unter anderem wird dort nach den Einsatzzeiten der 195 teilnehmenden Pferde gefragt. Die Dienststelle "Lebensmittelüberwachung und Veterinärdienste" räumt in ihrer schriftlichen Antwort ein, dass die laut NRW-Leitlinien erlaubten vier Stunden aufgrund eines festgefahrenen Wagens überschritten wurden. Der Rosenmontagszug kam dadurch erst mit erheblicher Verspätung im Ziel an.

Verwaltung hält NRW-weites Verbot für unrealistisch

Zudem seien die Pferde nicht – wie in den Leitlinien vorgeschlagen – am Anfang oder Ende des Zuges geführt worden, sondern "mittendrin" von den jeweiligen Karnevalsgesellschaften. Und: Ein Verleiher oder Besitzer eines Pferdes muss wohl mit einem Bußgeld rechnen, weil im Blut seines Tieres Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente nachgewiesen wurden. Wie der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet, soll das betroffene Pferd elf Tage vor dem Rosenmontagszug eine Zahn-Operation gehabt haben.

Die Grünen und Volt fordern laut "Kölner Stadtanzeiger" nun angesichts der Antworten auf ihre Anfrage ein Verbot des Einsatzes von Pferden im Karneval – nach dem Vorbild der Stadt Bonn, in der dies seit diesem Jahr bereits gilt. Laut Einschätzung der Verwaltung wird es ein NRW-weites Verbot allerdings nicht geben. "Selbst, wenn ein Einschreiten erforderlich ist, dürfte ein generelles Verbot des Einsatzes von Pferden den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verletzen. Es sind immer vorrangig mildere Mittel zu prüfen", schreibt die Dienststelle in ihrer Antwort auf die Anfrage der Grünen und Volt.

Diese "milderen Mittel" seien mit den Leitlinien bereits gegeben. In Bonn habe der Veranstalter freiwillig auf Pferde verzichtet, es handele sich nicht um eine Anordnung der Veterinärbehörde. In Kürze fänden jedoch Gespräche mit dem Festkomitee Kölner Karneval statt, in denen es um den zukünftigen Einsatz von Pferden gehen soll. Die Verwaltung wolle dazu "zeitnah" berichten.

Verwendete Quellen
  • Anfrage der Grünen und Volt im Ratsinformationssystem der Stadt Köln
  • ksta.de: "Kölner Grüne fordern Verbot von Pferden im Rosenmontagszug"
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