Köln: Stadt will Müll reduzieren – kommt die Biotonnen-Pflicht?

Die Kölner sollen bis 2040 ein Fünftel weniger Müll produzieren. Das sieht das "Zero Waste"-Konzept der Stadt vor. Ein entscheidender Faktor dabei: die Biotonne.

474 Kilogramm Müll produzierte jeder Kölner im Jahr 2021 – zu viel, findet die Stadtverwaltung und will die Pro-Kopf-Menge deshalb bis 2040 um fast 100 Kilogramm reduzieren. Im Idealfall sollen die Kölner dann nur noch 380 Kilogramm pro Jahr wegwerfen.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat der Stadtrat bereits 2021 die Entwicklung eines sogenannten "Zero Waste"-Konzepts beschlossen. In der Theorie steht das Konzept nun, die konkrete Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen soll am 7. Dezember im Stadtrat beschlossen werden.

Vor allem die Quote des Restmülls soll laut Konzept massiv gesenkt werden. Zu den 34 Maßnahmen, die das Papier vorsieht, zählt deshalb neben Aufklärungskampagnen, Mehrwegpflicht für Events oder der Rettung von Lebensmittelabfällen auch der Ausbau der Bioabfallsammlung. Denn: Bisher werden in Köln immer noch viele Bioabfälle über den Restmüll entsorgt. Das wiederum erhöht die Quote des Restmülls, die ja ausdrücklich gesenkt werden soll.

Pilotprojekt soll Erkenntnisse liefern

Bisher haben stadtweit rund 66 Prozent der Haushalte eine Biotonne, 80 Prozent sollen es bis 2030 werden. Das "Zero Waste"-Konzept sieht deshalb vor, in ausgewählten Stadtteilen "die Umsetzung einer Pflichtbiotonne" zu testen. Das Pilotprojekt soll Erkenntnisse bringen, inwieweit die Menge des Restmülls durch diese Maßnahme sinkt. Anschließend soll dann über die künftige stadtweite Umsetzung der Biotonnen-Nutzung entschieden werden.

Wann das Pilotprojekt starten soll, ist derzeit noch nicht terminiert. Kosten müssen Hausbesitzer in den Pilot-Stadtteilen jedenfalls nicht fürchten: die Biotonne ist in Köln derzeit kostenfrei.