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Kölner Dom: Messe der Karnevalisten – Jecke lassen sich nicht einschüchtern


Domgottesdienst der Karnevalisten
Besucher im Kölner Dom: "Verbieten lassen wir uns nix"


03.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Max Reuter und Daniel Bayer vom Tanzkorps "Blaue Jungs": Sie freuten sich auf die Messe.Vergrößern des Bildes
Max Reuter und Daniel Bayer vom Tanzkorps "Blaue Jungs": Sie freuten sich auf die Messe. (Quelle: Nils Frenzel)

Am Mittwoch fand im Kölner Dom der Gottesdienst der Karnevalisten statt. Zwar waren die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, die Jecken aber gaben sich pragmatisch.

Mittwochabend, kurz vor 17.30 Uhr. Unweit des Kölner Doms haben Kevin und Matthias ihren Wagen geparkt und hieven eine schwere Standarte ihrer Karnevalsgesellschaft, der KG Müllemer, aus dem Auto. Ihr Ziel: der Gottesdienst der Karnevalisten im Kölner Dom. Kurzfristig waren hierfür die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden, so sind Säbel der Karnevalisten am heutigen Abend beispielsweise nicht gestattet.

Eine Maßnahme, die Kevin und Matthias nicht weiter stört. Im Gegenteil: "Wir haben Vertrauen in die Stadt Köln", sagt Matthias. Angesprochen auf Bedenken hinsichtlich der heutigen Veranstaltung entgegnet Kevin: "Wir sind Jecken, wir lassen uns die Messe nicht nehmen." Matthias ergänzt: "Wir dürfen nicht einknicken und den Terroristen das nicht geben." Ihr heutiges Erscheinen zur Messe sehen sie nicht nur als karnevalistische Pflicht, sondern auch als Bürgerpflicht in einer Stadt, die sich gegen Terror von außen wehre. Ein Gedanke, der sich durch den Abend zieht.

Unmittelbar vor dem Dom haben sich um kurz nach halb sechs am Abend bereits zwei lange Schlangen gebildet, die auf jeweils zwei Zelte vor dem Dom hinführen. Denn bevor es in die Kathedrale geht, müssen die Besucher eine Sicherheitsschleuse passieren. Seit Bekanntwerden konkreter Anschlagspläne kurz vor Heiligabend ist das der momentane Standard in der Domstadt. Auch an diesem Abend ist die Polizei mit mehreren, teils vermummten Beamten vor Ort. Trotzdem ist die Stimmung sehr friedlich, im Gespräch sind die anstehenden Besucher zugewandt, zeigen sich angstfrei und mit einem kölschen Pragmatismus, der in diesen Tagen bundesweit wahrscheinlich einmalig ist.

Rheinische Gelassenheit am Domvorplatz

Michael Tetz von der Karnevalsgesellschaft Grasbürger ist mit anderen Mitgliedern aus Heinsberg angereist. Vereinzelt habe es zwar Absagen gegeben, nach Köln zu fahren, das sei allerdings auch krankheitsbedingt begründet, erklärt er t-online.

Er gibt sich hinsichtlich der erhöhten Sicherheitslage sehr entspannt und argumentiert ebenfalls sehr rheinisch: "Wir sind alles Jecken. Verbieten lassen wir uns nix", meint er. Und weiter: "Ich hab heut Morgen mit meiner Mutter gesprochen und die meinte, wenn der liebe Gott will, dass mir was passiert, dann ist das eben so". Dann lacht er. Der Frohsinn des Karnevals, er lebt an diesem Mittwochabend auf dem Domvorplatz.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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