Tierheim in Köln und seine Härtefälle: Hat Hündin "Lisa" ein Problem mit Männern?

Hündin Lisa lebt im Tierheim Ostheim. Seit bald zwei Jahren. Warum sie niemand mitnehmen will, weiß hier keiner so recht.

Neugierig sucht Hündin "Lisa" den Blickkontakt mit der Kamera – und dann guckt sie so freundlich und gutmütig, dass man sie einfach streicheln möchte. Die Zunge streckt sie heraus, ihre Schlappohren wackeln, wenn sie den Kopf bewegt. Nur eine kleine Narbe auf der Schnauze zeugt davon, dass die aufgeweckte Mischlings-Dame es nicht immer leicht hatte.

• Tierheim Ostheim: Vermittlung ist "der größte Lohn"

Lisa ist bereits seit bald zwei Jahren im Tierheim Ostheim. Geboren wurde sie um das Jahr 2015 herum – ganz genau lässt sich das bei Hunden aus dem Ausland oft nicht sagen. Die Hündin kommt aus Rumänien, hatte dort eine "unschöne Vergangenheit." Doch was auch immer Lisa in ihrem Heimatland erlebt hat – an ihrem liebenswürdigen Wesen hat es nichts geändert. Warum ist Lisa also schon so lange im Tierheim? Laut Leiterin Silvia Schulisch sei Lisa anfangs schüchtern, werde deshalb oft übersehen. Dabei wurde die kastrierte Hündin bereits einmal vermittelt – und kam doch wieder zurück ins Heim.

Lisas Hobbys: Spiel, Spaß und Siesta

Lisa sei aus der Vermittlung zurückgekommen, weil sie nicht mit einer männlichen Person zurechtkam, die oft in ihrem neuen Zuhause zu Besuch war. Hat Lisa etwa ein Problem mit Männern? Das werde derzeit geprüft, mit den männlichen Helfern im Heim verstehe sie sich gut. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn die Hündin von einer Frau adoptiert werden würde. Nur, um sicherzugehen. Vielleicht hat Lisa in Rumänien schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht. So genau weiß das niemand.

Ansonsten sei Lisa genügsam: Ein Garten am Haus wäre schön, groß müsse der aber nicht sein. Spaziergänge braucht sie natürlich, genauso wie Kuscheleinheiten. An der Leine laufe Lisa sehr gut, für Ausflüge sei die Hundedame immer zu haben. Sie könne aber auch eine ruhige Kugel schieben und entspannt im Home Office Gesellschaft leisten – oder in einem Büro, in dem es nicht zu hektisch zugeht.

"Bildschön und zuckersüß"

Mit anderen Hunden komme Lisa gut klar – außer, sie werden zu aufmüpfig. Dann wisse Lisa, sich friedlich, aber bestimmt, durchzusetzen. Auf der Freilauffläche des Tierheims Ostheims tollt Lisa mit den anderen Hunden umher, spielt und erkundet die Rasenfläche.

Wie Silvia Schulisch erklärt, sei es für Lisa an der Zeit, einen Menschen zu finden, der nun für sie da ist. Ohne den Trubel des Tierheims. Warum Lisa schon so lange im Tierheim ist, kann sich hier niemand so recht erklären. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass Lisa keine Rampensau ist. Dafür ist sie ein freundlicher Hund, eine ältere Dame, die nun endlich das große Glück verdient hätte. Und: Lisa ist "bildschön und zuckersüß."