Gil-Ofarim-Prozess: Richter sorgt mit Technikpanne für kuriose Szene

Fünfter Prozesstag am Landgericht Leipzig: Während der Verhandlung gegen Gil Ofarim machte der Richter einen Fehler. Es folgte eine Slapstick-Szene im Gericht.

Er solle seine Kette mit dem Davidstern abnehmen, dann könne er einchecken. Das ist einer der Hauptvorwürfe Gil Ofarims, denen sich ein Hotelmanager stellen muss. Im Verfahren gegen den jüdischen Musiker wegen falscher Verdächtigungen hat nun ein Gutachter diese Angabe im Detail überprüft.

Am fünften Prozesstag ging es unter anderem um die Frage, worauf sich ein aufblitzendes Objekt im Video des Vorfalls bezieht und ob ein großer Ring dabei eine Rolle spielt, den Ofarim am Ringfinger getragen habe.

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Kuriose Szene im Gericht

Während der Befragung des forensischen Sachverständigen Dirk Labudde kam es zu einer Panne im Gericht: Die Technik streikte in dem Augenblick, als ein Anwalt des Sängers eine Frage stellen wollte. Zuvor hatte der Richter versehentlich einen Screenshot gemacht und konnte den Visualizer nicht zurücksetzen.

Anschließend sollte die Größe des Davidsterns auf dem Bild mit der Größe des Ringes verglichen werden, den der Musiker trug. Da die Hand mit dem Ring aber etwas weiter nach vorne reichte, schien das laut "Focus Online" wenig sinnvoll zu sein. Eine Assistentin von Labudde reichte in diesem Augenblick einen Zettel zu Hilfe. Darüber hinaus versuchte die Protokollantin, mit einem Lineal zu helfen, was zu einer kuriosen Szene führte.

Ofarim hat sich bislang nicht geäußert

Anfang Oktober 2021 hatte der Musiker in einem Instagram-Video schwere Antisemitismusvorwürfe gegen einen Manager des Leipziger Hotels erhoben. Ofarim solle seinen Davidstern abnehmen, erst dann dürfe er einchecken, soll der Mann nach Darstellung des Sängers gesagt haben.

Nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft folgte jedoch eine Anklage gegen Ofarim selbst. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt. In Interviews hatte Ofarim zudem gesagt, dass jemand hinter ihm gesagt hätte: "Pack’ den Stern weg." Im Prozess selbst hat sich der Angeklagte bislang nicht geäußert.