München: Kontrolle am Hauptbahnhof kostet Mann 8.640 Euro

Ein Mann wird im Hauptbahnhof kontrolliert. Ihm droht eine Haftstrafe, doch eine spontane Online-Überweisung erspart ihm den Weg ins Gefängnis.

Eine Personenkontrolle der Bundespolizei am Mittwochabend im Hauptbahnhof in München kam einem 46-Jährigen teuer zu stehen. Um eine Freiheitsstrafe abzuwehren, musste er tief in die Tasche greifen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Mann wurde gegen 22.40 Uhr im Hauptbahnhof kontrolliert. Eine Abfrage im Computer ergab, dass gegen ihn drei offene Haftbefehle vorlagen. Das Amtsgericht Stadtrode hatte den gebürtigen Mannheimer im März vergangenen Jahres wegen einer Ordnungswidrigkeit zu einer Geldbuße von 80 Euro, ersatzweise drei Tagen Haft, verurteilt.

Vom Amtsgericht München lagen zudem zwei nicht beglichene Geldstrafen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis vor, ersatzweise zwei Haftstrafen. Insgesamt 8.250 Euro waren seitdem offen. Damit aber nicht genug. Außerdem lag eine aktuelle Aufenthaltsermittlung, wieder wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, seitens der Staatsanwaltschaft München I vor, wie die Polizei weiter mitteilt.

Der 46-Jährige wollte die offenen Forderungen an Ort und Stelle begleichen. So viel gab der Bankautomat an Bargeld aufgrund des Auszahlungslimits aber nicht her. Die Staatsanwaltschaft München I entschied daraufhin, dass die Summe unter Aufsicht eines Bundespolizisten mittels Überweisung per Onlinebanking zu begleichen wäre. In vier Tranchen überwies der Mann schließlich die geforderten Beträge an die Landesjustizkasse. Nach Zahlung wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt.