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"Letzte Generation" legt München lahm | Kommentar: Langsam wird's langweilig


Klimaaktivisten in München
Langsam wird's langweilig

  • Meike Kreil
MeinungVon Meike Kreil

Aktualisiert am 25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Aktuell ist die "Letze Generation" in Bayern unterwegs. Das geht mit den immergleichen Schlagzeilen einher.Vergrößern des Bildes
Aktuell ist die "Letze Generation" in Bayern unterwegs. Das geht mit den immer gleichen Schlagzeilen einher. (Quelle: dpa)

Hat es sich ausgeklebt? Die "Letzte Generation" legt München lahm. Doch lahm ist vor allem ihr Konzept geworden. Wie wäre es mal mit einer Überraschung?

Langsam wird's langweilig. "Aktivisten stören den Verkehr", eine Zeile, die zuletzt oft zu lesen war. Sie erzeugt immer weniger Aufregung.

Abgesehen von den Menschen, die im Stau stehen, den Leugnern der Klimakrise, die sich in den sozialen Netzwerken mit den Fans der Aktivisten beherzt streiten. Für sie ist das Festkleben an Straßen eine Provokation. Immer wieder kommt es auch zu aggressiven Reaktionen auf den Straßen: Menschen attackieren in Selbstjustiz-Manier die Blockierer. So auch in München mancherorts geschehen.

Abnutzung statt Provokation

Nur: Die Provokation hat sich längst abgenutzt. Ob das Ziel der Aktivisten, für mehr Klimaschutz zu werben, noch mit Straßenblockaden zu erreichen ist, darf mittlerweile angezweifelt werden. Sie haben bislang wohl eher das Gegenteil erreicht. Viele Menschen sind über die Aktionen der "Letzten Generation" so verärgert, dass sie auch auf das Thema Klimakrise nicht mehr gut zu sprechen sind. Ist das wirklich noch Sinn der Sache? Denn – das steht außer Frage: Inhaltlich haben die Aktivisten recht.

Doch auch ihrer eigenen Logik nach müsste sich die "Letzte Generation" fragen: Wie hoch ist ihr Aufmerksamkeitspotenzial noch? Die Polizei hat längst Strukturen etabliert, ist oft innerhalb kürzester Zeit vor Ort – mitsamt Spezialbussen, der vollends mit "Klimakleber"-Equipment ausgestattet sind.

Sie kleben mancherorts ja nicht einmal mehr

Teilweise scheinen sie das selbst gemerkt zu haben: Mancherorts kleben die Klimakleber nicht mal mehr. Bei ihren Protesten in Nürnberg haben sie auf ihre altbewährte Methode verzichtet. Sie saßen "nur noch" auf der Straße. Ein Leichtes für die Polizei, die Blockade wieder aufzulösen. In München kleben sie am Donnerstagmorgen zwar teilweise wieder, aber die Blockaden an mehreren Orten in der Innenstadt waren dennoch größtenteils nach kurzer Zeit wieder vorbei

Sie blockieren das BMW-Werk in Regensburg, sie färben einen Brunnen dunkel – das mag etwas Abwechslung in die Wahrnehmung bringen, wirklich überraschend ist es nicht. Eigentlich müssten sie endlich selbst zu dem Schluss kommen: Völlig neue Formen des Protests müssen her.

Wie wäre es zur Abwechslung einmal mit etwas, das Aufmerksamkeit erzeugt und zugleich Sympathien für ihr Anliegen weckt? Zum Beispiel: Wenn Unterstützer der "Letzten Generation" nach dem verheerenden Unwetter in Nürnberg am Donnerstag bei den Aufräumarbeiten geholfen hätten? Das wäre ein überzeugendes Signal gegen den Klimawandel gewesen. Eine Gelegenheit, mit größtmöglicher Aufmerksamkeit auf dessen Folgen hinzuweisen.

Doch diese Chance haben sie verpasst. Stattdessen blockierten sie am nächsten Morgen einfach weiter. Und das, während die Region noch unter den Folgen eines Unwetters ächzte, das es so seit Jahrzehnten nicht gegeben hat.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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