Südlich von München: Polarlichter strahlen am Nachthimmel Bayerns

Im Landkreis Miesbach werden sich viele am Sonntagabend wegen der Polarlichter die Augen gerieben haben. Meist sieht man die nämlich nur viel weiter nördlich.

Einmal im Leben die Polarlichter sehen – viele Menschen reisen dafür nach Finnland, Norwegen oder Island. Dort sind die Polarlichter im Winter bei klarem Wetter oft gut erkennbar. Doch so weit muss man gar nicht reisen. Im Kreis Miesbach – wenige Kilometer südlich von München – sind die Polarlichter am Sonntagabend gut sichtbar gewesen. Ein Reporter machte spektakuläre Aufnahmen bei Fischbachau.

Polarlichter entstehen, wenn bei einem Sonnensturm Plasma in Richtung Erde geschleudert wird – vor allem in den Polarregionen sind die bunten Lichter dann am Himmel gut zu erkennen. Durch Sonnenstürme fallen einfach gesagt elektrisch geladene Elektronen und Protonen Richtung Erde. Dies erklärt der Bayerische Rundfunk in Berufung auf einen Wissenschaftler.

Darum sind die Polarlichter in Bayern sichtbar

Durch das Magnetfeld der Erde werde diese geladene Teilchenstrahlung zu den Polen hin abgelenkt. Dort bringe der Sonnenwind die Luftmoleküle dann zum Leuchten – Sauerstoff sendet grünes und rotes Licht, Stickstoff hingegen violettes Licht.

Schon seit Jahresbeginn seien Polarlichter in Bayern gehäuft sichtbar, wie der BR weiter berichtet. Erklären lasse sich das mit einer gesteigerten Aktivität der Sonne. Markus Rapp, Direktor am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, sagte dem Sender, das sei nicht ungewöhnlich und geschehe in regelmäßigen Zyklen alle elf Jahre.

Normalerweise sind die Polarlichter, wie schon ihr Name sagt, nur in der Nähe der Erdpole sicher. Doch aufgrund der gesteigerten Sonnenaktivität waren sie am Sonntagabend auch im Kreis Miesbach und in anderen Teilen Bayerns – in den bevölkerungsarmen Regionen – sichtbar.