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Handball-EM in München: Veranstalter und Polizei ziehen positive Bilanz


Bilanz zur Handball-EM
München gibt erfolgreich Visitenkarte für Heim-WM ab

  • Sven Sartison
Von Sven Sartison, Carla Gospodarek

Aktualisiert am 22.01.2024Lesedauer: 4 Min.
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Portugals Torwart Gustavo Capdeville im Duell mit Dänemarks Lukas Lindhard Jørgensen: Bei der Europameisterschaft bekamen die Zuschauer in der Olympiahalle hochklassigen Handball geboten.Vergrößern des Bildes
Portugals Torwart Gustavo Capdeville im Duell mit Dänemarks Lukas Lindhard Jørgensen: Bei der Europameisterschaft bekamen die Zuschauer in der Olympiahalle hochklassigen Handball geboten. (Quelle: BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl/imago images)

Die Handball-EM ist zwar noch im Gange, in München wird allerdings nicht mehr gespielt. Zeit, Bilanz für die Veranstaltung in der Olympiahalle zu ziehen.

Sechs Tage lang war München im Handball-Fieber. Während die Topstars bei der Europameisterschaft auf dem Parkett der Olympiahalle zauberten, feierten die Anhänger auf den Tribünen eine kunterbunte und ausgelassene Party. t-online war live dabei und blickt noch einmal auf die EM in der bayerischen Landeshauptstadt zurück.

Wie wurde das Turnier in München angenommen?

Bestens. An fünf von sechs Spieltagen war die Olympiahalle mit jeweils 12.128 Zuschauern restlos ausverkauft. Einzig am Eröffnungstag kamen "nur" 11.615 Fans. Insgesamt wollten 144.500 Besucher die Partien von Weltmeister Dänemark sowie Island, Ungarn, Portugal, Tschechien, Montenegro, Serbien und Griechenland sehen.

"Ich bin stolz und glücklich, dass wir einmal mehr gezeigt haben, dass München und die Olympiahalle ein idealer Austragungsort für Sportgroßveranstaltungen sind – im Besonderen auch für den Handballsport", sagt Olympiapark-Chefin Marion Schöne zufrieden. Damit habe man aus ihrer Sicht zugleich erfolgreich eine Visitenkarte für die Heim-Weltmeisterschaft im Jahr 2027 abgegeben. Warum sich München nun auch für Olympia bewerben sollte, lesen Sie hier.

Wie fällt das Fazit der Polizei aus?

Bei der Polizei war man vor dem Auftakt der Spiele in München von einer "störungsarmen Veranstaltung" ausgegangen. "Konkrete Hinweise auf eine erhöhte Gefährdungslage liegen derzeit nicht vor", hatte ein Sprecher der "Süddeutschen Zeitung" auf Anfrage gesagt. Eine Einschätzung, die sich nach bisherigem Erkenntnisstand als zutreffend erwiesen hat.

Selbst das Balkan-Duell zwischen Serbien und Montenegro zum Abschluss am Dienstagabend bereitete der Münchner Polizei im Vorfeld keine Sorgen. Die Partie wurde nicht als "Hochrisikospiel" eingestuft. "Wir haben die Situation natürlich im Blick", betonte ein Sprecher zwar rund eine halbe Stunde vor Anpfiff im Gespräch mit t-online. Bislang sei es aber "eine super friedliche Veranstaltung".

Auch während und nach der Begegnung, die Montenegro durch ein Last-Second-Tor für sich entschied und damit die Serben aus dem Turnier warf, kam es in der Halle zu keinen nennenswerten Vorfällen. Die Situation beim Handball sei "ganz anders als beim Fußball", sagte der Polizeisprecher.

Insgesamt sei es lediglich zu zwei Strafanzeigen gekommen. Hinzu kamen vereinzelte polizeiliche Maßnahmen im niedrigen einstelligen Bereich "zur Unterbindung von augenscheinlich alkoholbedingten Streitigkeiten", teilte die Polizei auf Nachfrage mit. In Anbetracht der Gesamtumstände könne man von einer friedlichen Sportveranstaltung ohne Störungen sprechen.

Was war das Highlight der EM-Spiele in der Olympiahalle?

Ganz klar die isländischen Fans. Zu Tausenden waren diese in die bayerische Landeshauptstadt gereist. Allein am vergangenen Freitag landeten vier Maschinen aus Reykjavík am Flughafen Franz Josef Strauß. Bis zu 3.500 Anhänger der Wikinger färbten die Tribünen der Olympiahalle bei den Partien ihrer Mannschaft in ein tiefes Blau. Es wurde gejubelt, es wurde gesungen – und zu guter Letzt der Einzug in die nächste Runde gefeiert. Dabei durfte natürlich auch der bekannte "Huh"-Ruf nicht fehlen.

"Es ist unfassbar", sagte Aron Pálmarsson nach dem Unentschieden zum Auftakt gegen Serbien im Gespräch mit t-online: "Es ist so laut auf dem Feld, das ist wirklich toll. Von allen Spielern sind auch Verwandte und Bekannte angereist. Es ist wie eine große Familie, wirklich jeder kennt hier jeden."

Obwohl die Reiselust der Isländer schon lange nichts Neues mehr ist, gab sich Trainer Snorri Guðjónsson dennoch beeindruckt. "Seit Jahren zeigt sich diese Entwicklung, dass immer mehr Fans auch auswärts dabei sind. Trotzdem kann man sich einfach nicht an diese Atmosphäre gewöhnen."

Welche war die beste Partie in München?

Die spielerisch beste Begegnung herauszuheben, wird schwierig. Zwei Partien stachen jedoch aufgrund ihrer unglaublichen Spannung heraus. Zum einen wäre da das Duell der Isländer gegen Serbien. Mit zwei Treffern in den letzten 28 Sekunden retteten Pálmarsson und Sigvaldi Guðjónsson ihrem Team noch ein Remis und damit zumindest einen Zähler, der am Ende entscheidend für das Erreichen der Hauptrunde war.

Auch das zweite Spiel war wieder unter Beteiligung der Serben. Die brauchten im abschließenden Duell mit Montenegro zwingend einen Sieg, um die Chance aufs Weiterkommen zu wahren. Acht Sekunden vor Schluss gelang der Ausgleich. Doch mit seinem Last-Second-Treffer begrub Nemanja Grbović alle Hoffnung der Serben. Was folgte, war grenzenloser Jubel auf Seiten der Montenegriner, die den Erfolg wie den Gewinn des EM-Titels feierten.

"Wir haben in jeder Partie bis zum Ende gekämpft und unser Herz auf dem Spielfeld gelassen. Wir wollten nicht ohne Sieg nach Hause fahren", sagte Torwart Nebojša Simić im Anschluss zu t-online.

Was war der Song der EM-Spiele in München?

Klingt langweilig, entspricht aber schlichtweg der Realität: An Culcha Candelas offiziellem EM-Song "Celebration" kam man in der Olympiahalle einfach nicht vorbei. "Egal, welche Farben, heute Abend feiert jeder. Heute sind wir alle hier Gewinner, das ist eh klar", schallte es vor, zwischen und nach den Partien aus den Boxen. Dazu das bekannte "Celebrate good times, come on", aus dem Lied von Kool & The Gang – nicht wenige dürften den Ohrwurm noch beim Einschlafen im Ohr gehabt haben.

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Was gibt es noch zu verbessern?

Dass München Austragungsort einer Europameisterschaft ist, konnte an Menschen ohne Affinität zum Handball einfach vorbeigehen. Denn große Werbung und Ankündigungen für die EM suchte man in München im Vorfeld nahezu vergeblich. Mit Glück entdeckte man hier und da mal ein Plakat – das war's dann aber auch schon. Und selbst in unmittelbarer Nähe der Olympiahalle deutete am ersten Spieltag kaum etwas auf die EM hin. Hinweise oder Wegweiser? Fehlanzeige.

Mit dem ein oder anderen Schild könnte man die Stimmung in der Stadt also sicherlich noch ein klein wenig aufbauschen – auch wenn es angesichts der Wahnsinns-Stimmung in der Olympiahalle wirklich kaum etwas zu meckern gibt.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Pressemitteilung der Olympiapark München GmbH vom 17. Januar 2024
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