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Nürnberg: Sparkasse oder VR Bank – wer schneidet besser ab?


Kosten und Zinsen im Direktvergleich
Sparkasse oder VR Bank – wer schneidet besser ab?

Von t-online
12.11.2023Lesedauer: 5 Min.
imago images 0301935629Vergrößern des BildesFirmenschilder der VR Bank und der Sparkasse (Symbolbild). In Nürnberg sind die beiden Häuser die größten Institute. (Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer)
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Die größten Nürnberger Geldinstitute im Vergleich: Was bezahlt ein Kunde für ein Girokonto oder die Kreditkarte? Wie viel Zinsen gibt es derzeit auf Tages- und Festgeld?

Örtliche Sparkasse und lokale Volks- und Raiffeisenbank im direkten Vergleich; das ist das Grundprinzip des Regionalbankenreports. In diesem Format analysiert das Vergleichsportal Verivox exklusiv für die Regionalportale von t-online, wie viel Bankkundinnen und -kunden bei regionalen Geldhäusern in unterschiedlichen Städten für ihre Finanzdienstleistungen bezahlen müssen und wo Sparer die höheren Zinsen einstreichen. In der aktuellen Ausgabe gastiert der Regionalbankenreport in Franken und nimmt die Konditionen der Sparkasse Nürnberg sowie der VR Bank Metropolregion Nürnberg in den Blick.

Höhere Kosten, aber auch deutlich mehr Zinsen bei der Sparkasse

  • Insgesamt 196,10 Euro im Jahr bezahlt ein Musterkunde bei der VR Bank für sämtliche Bankdienstleistungen, wenn er ein Girokonto, eine Standard-Kreditkarte und ein Wertpapierdepot bei der Bank führt. Bei der Sparkasse Nürnberg sind die jährlichen Kosten mit 248,80 Euro rund 53 Euro höher. Dafür streichen Sparer mit einem Tages- und einem Festgeldkonto dort 140 Euro mehr Zinsen ein als bei der Nürnberger VR Bank.

Nur 9 Euro Kostenunterschied für Konto und Kreditkarte

  • Die Kosten für Girokonto und Kreditkarte unterscheiden sich bei den beiden regionalen Kreditinstituten nur geringfügig: Bei der VR Bank belaufen sich die jährlichen Kontokosten im günstigsten Kontomodell "Giro direkt" auf 68,70 Euro. Hinzu kommen 29 Euro für die günstigste Mastercard- oder Visa-Kreditkarte. Zusammen schlagen Konto und Kreditkarte also mit 97,70 Euro zu Buche.
  • Bei der Sparkasse Nürnberg zahlen Kundinnen und Kunden gut 9 Euro mehr im Jahr für Konto und Karte. Insgesamt 106,80 Euro im Jahr kostet das "Konto Komplett". Die Girocard sowie eine Standard-Kreditkarte von Visa oder Mastercard sind in diesem Preis bereits enthalten – ebenso einige zusätzliche Services wie kostenfreie Bargeldein- und -auszahlungen am Schalter oder Echtzeitüberweisungen. Sparkassenkunden, die auf solche Extras verzichten können und keine Kreditkarte benötigen, können sich für das günstigere "Konto Kompakt" entscheiden. Hier summieren sich die Kontoführungsgebühren und die Kosten für die Girocard auf 70,80 Euro jährlich. Für eine Kreditkarte müssten Kontoinhaber zusätzlich 36 Euro pro Jahr bezahlen und würden dann bei den gleichen jährlichen Kosten landen wie beim "Konto Komplett", das bessere Leistungen bietet.

Eine gute Kreditkarte muss kein Geld kosten

  • Sparpotenzial bietet das günstigere Kontomodell also vor allem für Kunden, die entweder ganz ohne Kreditkarte auskommen oder sich für folgende Alternative entscheiden: Es gibt mehrere Banken, die kostenfreie Kreditkarten anbieten, bei denen die Karteninhaber ein beliebiges Girokonto für die Abrechnung der Umsätze hinterlegen können.
  • Für diese Gratis-Kreditkarten muss also kein neues Konto bei der kartenausgebenden Bank eröffnet werden. Zusätzliches Plus: Bei vielen kostenfreien Kreditkarten sind auch Barabhebungen am Geldautomaten und das Bezahlen außerhalb der Eurozone kostenfrei. Sowohl die Sparkasse als auch die VR Bank in Nürnberg berechnen dafür zusätzliche Gebühren.

So vermeiden Karteninhaber unnötige Zinskosten

  • "Wer sich für eine kostenfreie Kreditkarte ohne Kontobindung entscheidet, sollte beachten, dass die Karte über eine Teilzahlungsfunktion verfügt", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "In ihrer Standardeinstellung wird zum Monatsende nur ein Teil der Kartenumsätze vom hinterlegten Konto abgebucht. Auf die verbleibende Summe werden dann je nach Kartenanbieter teilweise sehr hohe Kreditzinsen fällig."
  • Um Zinskosten zu vermeiden, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb darauf achten, dass sie ihre Kreditkartenrechnung stets pünktlich zur Fälligkeit in voller Höhe begleichen. Besonders komfortabel in der Handhabung sind Kreditkarten, bei denen sich der automatische Einzug per Lastschrift einstellen lässt.
  • Dann wird zum Ende des Abrechnungszeitraums der komplette ausstehende Betrag vom Konto abgebucht und es fallen keine Zinsen an. Unter den kostenfreien Kreditkarten bieten diese Funktion beispielsweise die "Genialcard" (Visa) der Hanseatic Bank oder die Barclaycard Visa.

Jeder sechste Bankkunde zahlt gar nichts fürs Girokonto

  • Noch größer als bei der Kreditkarte ist das Sparpotenzial beim Girokonto. Wer Angebote vergleicht, findet problemlos Banken, bei denen das Konto komplett gratis ist. "Für Kreditinstitute ist das Girokonto seit jeher ein wichtiges Ankerprodukt, durch das sie wertvolle Informationen erhalten, um ihren Kunden zielgenau weitere Finanzprodukte anzubieten", sagt Oliver Maier. "Darum wird insbesondere das Hauptkonto, über das die Gehalts- oder Rentenzahlungen laufen und sämtliche Zahlungen abgewickelt werden, von vielen Banken kostenfrei angeboten."
  • Laut einer repräsentativen Verivox-Studie aus dem Frühjahr 2023 zahlt bundesweit rund jeder sechste Bankkunde (17 Prozent) nach eigenen Angaben gar nichts für das hauptsächlich genutzte Girokonto.
  • Bei der Auswahl des neuen Kontos sollten Verbraucherinnen und Verbraucher aber genau hinschauen: Bei einem echten Gratis-Konto verzichtet die Bank nicht nur auf Kontoführungsgebühren. Darüber hinaus sollten auch die Girocard oder alternativ eine Debitkarte von Visa oder Mastercard ebenso kostenfrei enthalten sein wie Barabhebungen am Geldautomaten, Online-Überweisungen und Daueraufträge sowie Gut- und Lastschriften in unbegrenzter Anzahl.

Das Depot ist bei der Sparkasse Nürnberg teurer

  • Das Wertpapierdepot kostet den Musterkunden bei der Sparkasse Nürnberg insgesamt 142 Euro im Jahr. Für Depotführung und Wertpapierverwahrung verlangt die Sparkasse im Depotmodell "Klassik" einen Grundpreis in Höhe von 36 Euro und zusätzlich 0,18 Prozent des Kurswerts – bei einem Depotvolumen von 20.000 Euro also weitere 36 Euro. Hinzu kommen insgesamt 70 Euro Transaktionskosten für vier Wertpapierkäufe und -verkäufe, die der Musterkunde im Laufe eines Jahres in Auftrag gibt.
  • Sowohl für die Depotführung als auch für den Wertpapierhandel ruft die VR Bank Nürnberg geringere Preise auf: Pro Quartal zahlt der Musterkunde hier lediglich 1,80 Euro pro Depotposten – bei insgesamt sieben Positionen macht das insgesamt 50,40 Euro im Jahr. Die Transaktionskosten belaufen sich auf insgesamt 48 Euro. Insgesamt summieren sich die jährlichen Depotkosten bei der VR Bank somit auf 98,40 Euro. Das sind rund 44 Euro weniger als bei der Sparkasse Nürnberg fällig werden.

140 Euro mehr Zinsen bei der Sparkasse Nürnberg

  • Dafür erhalten Anleger dort wesentlich höhere Tages- und Festgeldzinsen. Auf dem Tagesgeldkonto bietet die Sparkasse eine Verzinsung in Höhe von 1 Prozent. Bei diesem Zinssatz streicht der Musterkunde mit 10.000 Euro Tagesgeldguthaben 100 Euro Zinsen im Jahr ein. Auf dem "Geldmarktkonto" der VR Bank Nürnberg bleiben Tagesgeldanlagen hingegen unverzinst.
  • Auch Festgeldanleger müssen sich bei der VR Bank mit niedrigeren Zinsen begnügen: Festgelder mit einjähriger Laufzeit bringen bei der VR Bank 2,4 Prozent Zinsen. Bei der Sparkasse Nürnberg erhalten Sparer 2,8 Prozent und streichen bei diesen Konditionen insgesamt 40 Euro mehr Zinsen ein, wenn sie 10.000 Euro ein Jahr lang fest anlegen.
  • Allerdings liegen die Zinsen bei beiden Regionalinstituten unterhalb der Inflationsrate von aktuell 3,8 Prozent. Das bedeutet, dass das angelegte Geld an Wert verliert. "Sowohl beim Tagesgeld als auch beim Festgeld finden Sparer längst wieder Angebote mit Zinssätzen von 4 Prozent und mehr", sagt Oliver Maier. "Wer sein Geld bei den Top-Anbietern im Markt anlegt, kann Kaufkraftverluste vermeiden und erzielt mit seiner Geldanlage so hohe Erträge, dass der Kapitalzuwachs durch Zinsen höher ausfällt als der gleichzeitige Wertverlust durch die laufende Teuerung."

So wurde getestet

Verivox hat die Kosten und Zinserträge für einen Musterkunden berechnet. Ausgewertet wurden die jährlichen Kosten eines Modellkunden fürs günstigste Girokonto, für eine Standard-Kreditkarte und für das Wertpapierdepot sowie die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld mit 12 Monaten Laufzeit (jeweils 10.000 Euro Anlagesumme). Grundlage waren die eigenen Angaben der beiden Kreditinstitute auf ihren Internetseiten (Stand: 9.11.2023).

Verwendete Quellen
  • Datenerhebung und Auswertung von Verivox und t-online
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