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Obersalzberg: Hitlers "Adlerhorst" als Publikumsmagnet


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Obersalzberg: Hitlers "Adlerhorst" als Publikumsmagnet

dapd, Anna Ringle-Brändli, dapd

Aktualisiert am 27.10.2011Lesedauer: 3 Min.
Das Kehlsteinhaus am Obersalzberg: Hitlers Residenz ist heute PublikumsmagnetVergrößern des BildesDas Kehlsteinhaus am Obersalzberg: Hitlers Residenz ist heute Publikumsmagnet (Quelle: dapd)
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Das Berchtesgadener Land ist bei Touristen wegen seines imposanten Alpenpanoramas bekannt. Aber viele Urlauber zieht auch der geschichtliche Hintergrund dorthin: Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Obersalzberg bei Berchtesgaden zum zweiten Regierungssitz neben Berlin mit Bunkeranlagen ausgebaut. Auf dem Gipfel thront das imposante Kehlsteinhaus, von alliierten Diplomaten zur Zeit des zweiten Weltkriegs "Adlerhorst" genannt. Reichsminister Martin Bormann ließ es innerhalb eines Jahres errichten und schenkte es Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag. Nach Angaben von Reiseveranstaltern kommen vor allem Touristen aus Amerika. Sehen Sie das Dokumentationszentrum Obersalzberg auch in unserer Foto-Show.

Aufzug im Inneren des Berges

Das Kehlsteinhaus habe sich zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt, betont eine Sprecherin des Dokumentationszentrums Obersalzberg, das in einem weiteren Haus auf dem Berg in einer Dauerausstellung über die nationalsozialistische Geschichte der Region aufklärt. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 300.000 Touristen, um das Kehlsteinhaus - auch unter dem Namen Adlerhorst bekannt - zu sehen, wie der Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee mitteilte. Das sind 34.000 Besucher mehr als noch 2009. Reiseleiterin Christine Harper von "Eagles Nest Tours" steht mit einer Touristengruppe in einem mit Messing verkleideten Aufzug. "Und hier stand Hitler auch?", fragt eine Amerikanerin und folgt gebannt Harpers Ausführungen. Der Aufzug im Inneren des Obersalzbergs führt in 41 Sekunden 124 Meter nach oben auf den Gipfel des Obersalzbergs auf 1834 Meter. In einen mit Naturstein ausgeschlagenen Tunnel ist er eingebaut worden, um Personen bequem zum repräsentativen Kehlsteinhaus zu befördern. Adolf Hitler kam nur wenige Male hierher.

Restaurant im Kehlsteinhaus

Als die Tür aufgeht, riecht es nach deftigem Essen. Die Touristen stehen nun mitten im Haus. Die im Originalzustand erhaltenen Räume sind zu einem Restaurant umfunktioniert. "Damit wollte man verhindern, dass es zu einer Re-Glorifizierung des Dritten Reichs kommt", sagt Harper. Auf einer Tafel wird Schweinebraten angeboten. Rund 85 Prozent der Touristen, die eine Tour zum Kehlsteinhaus buchten, kämen aus Amerika und Großbritannien, sagt Prokurist Daniel Herzl von Panoramatours in Salzburg, die täglich Fahrten zum Kehlsteinhaus veranstalten. "Für viele Amerikaner ist der Ort ein Teil ihrer eigenen Geschichte." Deutsche Touristen seien hingegen mehr an der Natur der Region wie dem Königssee interessiert.

Vor allem Amerikaner besuchen den Obersalzberg

Auch Reiseleiterin Harper hat sich auf englischsprachige Touren spezialisiert. "Das wird viel stärker nachgefragt." Als die Alliierten die Region befreiten, übernahmen die US-Amerikaner das Nutzungsrecht des Hauses. Vor 15 Jahren wurde es dem Freistaat zurückgegeben. Bis heute sei die Verbundenheit der Amerikaner mit dem Ort zu spüren, sagt die Sprecherin des Dokumentationszentrums. Jedes Jahr gebe es hier eine Veteranenfeier. Einige Gäste betrachten die Hinweisschilder zur NS-Geschichte, andere setzen sich ins Restaurant und bestellen Kaffee und Kuchen oder klettern die angrenzende Felsformation hinauf. Im Kaminzimmer steht ein asiatisches Paar. Die Frau schießt ein Foto von ihrem Mann, der vor dem riesigen Kamin steht und lächelt. Daneben ist ein Kioskstand aufgebaut, an dem Souvenirs verkauft werden. Draußen wehen Sonnenschirme im Wind, viele Gäste genießen den Panoramablick. Die Sicht ist an diesem Tag gut, bis zu 200 Kilometer weit kann man an solchen Tagen laut Tourismusverband blicken. "Das Kehlsteinhaus zieht deshalb so viele Menschen an, weil es Geschichte mit der Schönheit des Berchtesgadener Lands verbindet", sagt Herzl.

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