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Ruhrpott-Friedhof der Sowjet-Helden


Seepark in Lünen
Sowjet-"Friedhof" mitten im Ruhrgebiet

srt, Karsten-Thilo Raab

01.11.2016Lesedauer: 2 Min.
Skulpturen in der Kommunistenkurve im Seepark Lünen.Vergrößern des BildesSkulpturen in der Kommunistenkurve im Seepark Lünen. (Quelle: Karsten-T. Raab/SRT-bilder)
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Der Seepark in Lünen ist ein Naherholungsgebiet mit einem 5000 Quadratmeter großen Badesee. Dabei besticht die Grüne Lunge der Stadt nicht nur durch seine Pflanzenvielfalt. Ein eher ungewöhnlicher Blickfang sind die Skulpturen und Büsten "verdienter Kommunisten", die vom Zerfall der UdSSR zeugen - und dies mitten im Ruhrgebiet. Ein paar Eindrücke sehen Sie in unserer Foto-Show.

Zugegebenermaßen war Lünen kein Teil der UdSSR, und doch findet sich das kleine Heer "verdienter Kommunisten" heute mitten im Seepark wieder. Insgesamt neun mehr oder weniger prominente Sowjethelden wurde in der sogenannten Kommunistenkurve bis zum Hals eingebuddelt. Um wen es sich dabei genau handelt, vermag niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Das Konterfei von Wladimir Iljitsch Lenin ist jedenfalls dabei. Über die anderen "Ausstellungsmitglieder" lässt sich allenfalls spekulieren. Einige könnten Generäle gewesen sein, andere prominente Wortführer oder Vordenker.

Die Büsten wurde bewusst ohne Sockel in den Boden eingelassen - fast so, als würden sie darin versinken. Gleichzeitig soll dies symbolisieren, dass die Zeiten ihrer heldenhaften Verehrung vorbei sind. Einige Büsten sind bereits komplett überwuchert. Auch dies ist gewollt, um zu zeigen, dass diese Phase des Kommunismus die Zeit nicht überdauert hat. Daher führen die einstigen Sowjet-Größen im Seepark eher ein Schattendasein und werden von den Spaziergänger meist eher zufällig beim Gang über Seitenwege entdeckt.

Die Büsten stammen aus der ehemaligen UdSSR

Eines ist den Büsten gemeinsam: Sie alle stammen aus der ehemaligen UdSSR. Sie alle wurden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1991 nach und nach demontiert. Die Skulpturen aus Metall sollten eingeschmolzen und so wiederverwertet werden. Ein Auftrag, der in Teilen nach Lünen vergeben wurde. Doch in den damaligen Hüttenwerke Kayser (heute Aurubis AG) wurden offenbar nicht alle Büsten (sofort) eingeschmolzen, sondern erst einmal in einem Schuppen zwischengelagert, wo sie in Vergessenheit gerieten.

Im Vorfeld der Landesgartenschau 1996 besuchte die damalige Bürgermeisterin Christina Dörr-Schmidt die Hüttenwerke und wurde zufällig auf die Büsten aufmerksam. Schnell entstand die Idee, diesen als Kunstinstallation im geplanten Seepark neues Leben einzuhauchen.

Im Jahre 1994 hatten die Arbeiten am Horstmarer Loch begonnen. Ziel war es, dass frühere Zechengelände so umzubauen, dass es von seiner Form den Wandel Lünens als ehemalige Bergbaustadt widerspiegelte. Da schienen die Sowjet-Büsten die perfekte Ergänzung. Schließlich sind sie die verbliebenen stummen Zeugen eines riesigen Wandels in der einstigen Sowjetrepublik - noch dazu ein ungewöhnlicher Blickfang in der Kommunistenkurve.

Weitere Informationen

Für die Landesgartenschau im Jahre 1996 wurde das ehemalige Gelände der Zeche Preußen in ein 63 Hektar großes Naherholungsgebiet umgewandelt - den Seepark Lünen. Die Grüne Lunge der Stadt besticht nicht nur durch seine Pflanzenvielfalt und liebevoll angelegte Rosen- und Staudengärten, sondern verfügt am Horstmarer Loch auch über einen 5000 Quadratmeter großen Badesee mit Sandstrand, großzügigen Liegewiesen und einer Felsenbühne, auf der Theatervorführungen und Konzerte angeboten werden. Eine Besonderheit im Seepark ist zudem der Discgolf-Park. Mit 24 Bahnen ist er der größte seiner Art in Deutschland. Noch mehr Infos gibt es auf folgender Seite: www.ruhr-guide.de

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