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Wie Sie Flugangst loswerden können


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Wie Sie Flugangst wieder loswerden können

Von dpa
07.07.2016Lesedauer: 3 Min.
Manche Menschen fühlen sich im Flugzeug extrem unwohl.Vergrößern des BildesManche Menschen fühlen sich im Flugzeug extrem unwohl. (Quelle: Udo Kröner/imago-images-bilder)
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Viele Menschen habe ein ungutes Gefühl beim Fliegen. Unter Stress können aus dem schlechten Gefühl Panikattacken mit Herzrasen, Zittern oder Atemnot werden. Doch Flugangst ist eine erworbene Angst, die man auch wieder verlieren kann, sagen Experten.

Die Frankfurter Psychologin Darina Augapfel hält Seminare gegen Flugangst. Im Interview erklärt sie Gründe für Flugangst und was Betroffene dagegen tun können.

Frage: Was sind aus Ihrer Erfahrung die Hauptgründe für Flugangst?

Darina Augapfel: Das ist vor allem Stress. Doch das ist den meisten Menschen nicht bewusst. Wenn man unter Stress steht, können Ängste stärker werden. Man sagt, dass etwa jeder vierte Reisende ein Unbehagen beim Fliegen hat. Und wenn man vorher schon ein Unbehagen hatte, kann es passieren, dass man bei einem Flug diese unangenehmen Gefühle ans Fliegen koppelt. Dann kann Flugangst entstehen.

Was sind die häufigsten Symptome?

Das sind die typischen Stresssymptome. Flugangst ist im Grunde genommen eine potenzierte Stressreaktion. Man hat Herzrasen, Atemnot, Übelkeit, Beklemmungen, muss oft auf die Toilette. Und man hat ein enormes Vermeidungsbedürfnis, möchte der Situation unbedingt ausweichen, wenn man könnte.

Kann Flugangst auch völlig unvermittelt auftreten, wenn man vorher schon viele Male ohne Probleme geflogen ist?

Ja, das ist möglich, wenn ein bestimmter Stressgrad erreicht ist. Dabei ist das Fliegen dann nicht unbedingt die Ursache, sondern eher der Auslöser. Die Betroffenen selbst ziehen jedoch diese Schlussfolgerung.

Flugangst kann ja auch schon einige Tage vorher auftreten oder bei der Ankunft auf dem Flughafen.

Ja, Flugangst ist eben eine Erwartungsangst.

Erleben Sie bei Ihrer Arbeit, dass die Ängste nach Flugzeugabstürzen oder Terroranschlägen größer werden?

Nur ganz kurzfristig, vielleicht für ein paar Tage. Danach lässt das wieder nach.

Zuletzt gab es in Brüssel und Istanbul Anschläge auf Flughäfen. Gibt es so etwas wie eine Flughafenangst?

Das muss man trennen. Nach den Terroranschlägen gibt es eine generelle Verunsicherung. Eine solche Flughafenangst trifft auch andere Menschen. Das ist ja auch das Ziel der Terroristen. Es handelt sich nicht um eine Angst vor dem Fliegen, sondern eher um eine Terrorangst.

Wie gehen Sie bei Ihrer Arbeit gegen Flugangst vor?

Da ist zunächst die Aufklärung, das Bewusstmachen über die Zusammenhänge des Fliegens und die Gedanken, Gefühle und das Verhalten der Menschen. Häufig stellt sich heraus, dass da falsche Schlussfolgerungen gezogen werden. Und dann gebe ich den Leuten Werkzeuge an die Hand, wie sie mit den Stresssymptomen umgehen können. Dazu gehören Atem- und Entspannungsübungen, aber auch Hinweise, dass man sich im Flugzeug ablenken, etwa mit anderen Menschen unterhalten kann.

Welche Rezepte gibt es gegen die Angst vor dem Fliegen

Am wichtigsten ist, schon vor dem Flug Stress zu vermeiden, denn unter Stress kann sich das flaue Gefühl in der Luft oft in Angst wandeln - und das, ohne dass das direkt am Fliegen liege, sagt Psychologin Augapfel.

Dazu gehört zum Beispiel, dass man rechtzeitig am Flughafen ist, vorher die wichtigsten Angelegenheiten erledigt hat und nicht noch bis kurz vor dem Einstieg über das Handy Dinge organisiert.

In leichteren Fällen können auch kleine Kniffe wie der Verzicht auf Kaffee oder Entspannungsübungen helfen, das Unbehagen zu lindern. Manche schwören auf homöopathische Mittel gegen die Flugangst. Auch mit Hypnose kann man dagegen angehen.

Alkohol verstärkt die Angst

Ein Gläschen Rotwein vor dem Abflug oder Beruhigungsmittel sind aus Sicht von Experten jedoch nicht empfehlenswert: Der empfundene Kontrollverlust wird verstärkt, was eher zu einer Verfestigung der Angst führt.

Mit umfassender Information gegen die Angst

Flugangst ist nach Einschätzung von Experten oft auf mangelnde Informationen über das Fliegen zurückzuführen. "Oft hat man bestimmte Angstphantasien durch Filme oder die Berichterstattung", sagt Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty. "Wenn ich flugängstlich bin, nehme ich die Berichterstattung über Zwischenfälle auf wie ein trockener Schwamm. Denn da erhalte ich scheinbar eine Bestätigung für meine Angst: Da ist ja schon wieder was passiert." Das sei ein Trugschluss, sagt der Lufthansa-Sprecher.

Wie weit Flugangst in der Gesellschaft verbreitet ist, kann nicht mit Sicherheit belegt werden. "Das liegt auch daran, dass verschiedene Faktoren auslösend sein können und dass es verschiedenste Ausprägungen gibt - von einer gewissen Anspannung bis hin zu massiven Beeinträchtigungen", sagt Lamberty.

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